Mögliche Offenlegung der Akten Das Thema Epstein verschwindet nicht
Stand: 14.11.2025 06:29 Uhr
Eine neue Abgeordnete hat die entscheidende Stimme unter eine Petition gesetzt, die die Offenlegung der Epstein-Akten erzwingen will. Nach neuen Veröffentlichungen werden die Rufe nach Klarheit lauter – auch mit Blick auf Trump.
„Du schützt entweder Pädophile oder Kinder und Opfer. Da gibt es keine graue Linie. Nur ein Entweder-oder“, sagt Jess Michaels. Sie ist eines der Opfer von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Wie auch andere missbrauchte Frauen fordert sie schon seit Langem, dass endlich alle Unterlagen zum Fall Epstein veröffentlicht werden. Ein Schritt, der bald erfolgen könnte.
Grund ist die Vereidigung der demokratischen Abgeordneten Adelita Grijalva vor zwei Tagen. Direkt danach hat sie die 218. Unterschrift unter eine Petition gesetzt, mit der das Justizministerium zur kompletten Offenlegung der Epstein-Akten gezwungen werden soll. Mit Grijalva erreichten die Demokraten die nötige Schwelle für eine Abstimmung im Repräsentantenhaus.
Trumps Rolle im Epstein-Fall wieder Thema
Präsident Donald Trump hatte die Veröffentlichung der Akten im Wahlkampf zwar versprochen – will davon seit seiner Wahl allerdings nicht mehr viel wissen. Auch auf die neueste Veröffentlichung von E-Mails, die Epstein geschrieben haben soll, reagierte er nur mit einem sehr barschen Post auf Truth Social: „Die Demokraten versuchen, den Jeffrey-Epstein-Schwindel wieder aufzuwärmen, um davon abzulenken, wie schlecht sie beim Shutdown abgeschnitten haben.“
Was auch immer die Motivation für den Zeitpunkt der Veröffentlichung gewesen sein mag: Seither ist die Frage, was Trump von der sexuellen Gewalt gegen ganz junge Frauen durch Epstein und Co. gewusst hatte, wieder ein großes Thema in den USA. In einer der Mails steht, dass Trump sehr wohl davon gewusst habe – denn er habe Epsteins Lebensgefährtin Ghislane Maxwell gesagt, dass sie damit aufhören solle.
Forderung nach Klarheit aus beiden Lagern
Diese Mail ist von 2019 – und auch sie wirft mehr Fragen auf, als Klarheit zu schaffen. Die hätten aber nicht nur die Demokraten gerne, sondern auch viele Republikaner. Weshalb einige von ihnen die Petition zur Veröffentlichung der Epstein-Akten ebenfalls unterschrieben haben. So auch der Abgeordnete Thomas Massie: „Das ist kein Schwindel, das ist eine sehr ernste Angelegenheit.“ Es gebe Tausend Opfer. „Wir kämpfen für Gerechtigkeit für sie“, so Massie.
Die Zustimmung zur Petition im Repräsentantenhaus gilt als sicher, voraussichtlich in der kommenden Woche. Schwieriger wird es im Senat, denn hier existiert eine 60-Stimmen-Hürde. Allerdings ist nicht aussichtslos, dass die erreicht wird, denn es geht hier nicht nur um parteipolitische Machtspiele – sondern um den massenhaften Missbrauch von ganz jungen Frauen.
Und noch um etwas anderes: Den Kampf gegen ein Establishment, das sich gegenseitig deckt, erklärte der demokratische Abgeordnete Ro Khanna auf CNN. „Selbst wenn die Petition den Senat passieren sollte, kann Trump immer noch sein Veto gegen die Veröffentlichung der kompletten Epstein-Akten einlegen.“ Aber eines sei in dieser Woche einmal mehr klar geworden, betonte sie: „Das Thema verschwindet nicht. Und die Woge, die es schlägt, könnte bis zu den Midterm-Wahlen reichen.








