marktbericht
Stand: 01.12.2025 14:54 Uhr
Millionen Kunden haben eine Lebensversicherung des Marktführers Allianz. Der will die Zinsen unverändert lassen, was auf ein stabiles Geschäft hindeutet. Die Aktie ist trotzdem im Minus.
Die Lebensversicherung bleibt der wichtigste Baustein in der privaten Altersvorsorge in Deutschland. 2024 zählte der Gesamtverband der Versicherer mehr als 80 Millionen Lebensversicherungsverträge. Marktführerin ist auf diesem Gebiet die Allianz, die von einer weiter steigenden Nachfrage berichtete. Im kommenden Jahr sollen die Zinsen für Lebensversicherungen trotz eines insgesamt rückläufigen Zinsumfelds unverändert bleiben.
Die Allianz kündigte nun an, die Gesamtverzinsung der Verträge unverändert bei 3,5 Prozent für klassische Policen und 3,8 Prozent für neuere Verträge mit abgespeckter Garantie zu halten. Dieser Zins ist allerdings nicht garantiert. Er enthält auch eine Überschussbeteiligung, eine Art Anteil am Anlagegewinn. Dieser kann – je nach Erfolg – variieren.
Der sogenannte Garantiezins liegt seit Jahresbeginn bei 1,0 Prozent für Neuverträge. Wegen der langen Laufzeiten einer Lebensversicherung gibt es noch einige Altverträge, die vier Prozent Mindestverzinsung garantieren, was den Versicherern gerade zu Nullzinszeiten erhebliche Schwierigkeiten bereitet hatte.
Allianz-Aktie schlägt den Leitindex
Der Allianz-Konzern ist längst nicht mehr nur ein Versicherer, sondern dank seiner US-Tochter Pimco ein weltweit bedeutender Vermögensverwalter. Das vergleichsweise stabile Geschäft der Allianz hat der Aktie in den vergangenen Jahren eine gute Performance ermöglicht. Mit 87 Prozent Plus in den vergangenen fünf Jahren steht das Papier deutlich besser da als der DAX mit gut 78 Prozent Zuwachs.
Dazu kamen die vergleichsweise hohen Dividenden des Versicherungskonzerns. Nach der Münchener Rück bietet der Versicherer die zweithöchste Dividende unter den DAX-Konzernen.
Auf das heutige Börsengeschehen wirkt sich das Zinsversprechen der Allianz nur wenig aus. Die Aktie des Versicherungskonzerns lag nur zu Handelsbeginn im Plus, trudelte dann aber im Sog des Gesamtmarkts ebenfalls ins Minus.
DAX startet schwach in den Dezember
Der DAX hat einen schwachen Start in den Monat Dezember erwischt. Die anhaltenden Sorgen um übertriebene Bewertungen im Zuge der KI-Euphorie lasten weiter auf den Kursen. Am frühen Nachmittag büßt der deutsche Leitindex fast 1,5 Prozent auf 23.489 Punkte ein.
Vor schlimmeren Verlusten könnte den DAX aber die weiterhin vorherrschende Erwartung bewahren, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ihren Leitzins am 10. Dezember um einen Viertelprozentpunkt senken wird.










