marktbericht
Leichtes Plus an der Börse DAX-Anleger greifen zur Eröffnung zu
Stand: 03.12.2025 10:03 Uhr
Der deutsche Leitindex setzt seinen Erholungskurs fort. Zinshoffnungen aus den USA beflügeln die Kurse. Bei den Einzelwerten blicken Anleger heute auf Airbus und Hugo Boss.
Zur Wochenmitte ist es am deutschen Aktienmarkt leicht aufwärts gegangen. Der DAX lag im frühen Handel mit 0,3 Prozent im Plus bei 23.785 Zählern. Damit weitete der Leitindex die Gewinne vom Vortag noch etwas aus, setzt die Hängepartie unterhalb von 24.000 Zählern aber fort.
Marktbeobachter hegen indes zunehmend Zweifel an einer DAX-Rally zum Jahresende. Es sei „fraglich, woher die positiven Impulse kommen sollen“, schreibt etwa die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). So sei eine Zinssenkung in den USA in der kommenden Woche überwiegend schon in den Kursen eingepreist, obwohl es seitens der Notenbank Federal Reserve hierfür keine klaren Signale gebe. „Zudem gab es offensichtlich kaum Fortschritte bei den Gesprächen zwischen den USA und Russland in Moskau, sodass es kaum Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges gibt“.
Auf Erholungskurs nach schwachem Monatsauftakt
Nach dem schwachen Wochenstart haben auch die Anleger im New Yorker Aktienhandel gestern wieder zugegriffen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 47.474 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,6 Prozent auf 23.414 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 6829 Stellen zu.
Neuer Fed-Chef Kevin Hasset?
Für Kauflaune sorgten RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar zufolge Spekulationen, dass Kevin Hassett im Mai kommenden Jahres Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell werden soll. „Hassett gilt als Vertreter einer deutlich lockereren Geld- und Zinspolitik – ein Signal, das der Aktienmarkt, immer auf der Suche nach billigem Geld, gern aufnimmt.“ Noch während des Handels befeuerte US-Präsident Donald Trump die Gerüchte, indem er in Anwesenheit von Hassett erklärte, es sei ein „potenzieller Fed-Vorsitzender“ anwesend.
Hassett leitete in Trumps erster Amtszeit den Rat der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses und hat seine Loyalität zum Präsidenten wiederholt unter Beweis gestellt. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Der Notenbankchef wird in den USA vom Präsidenten nominiert und vom Senat bestätigt.
Airbus setzt nach Problemen mit Bauteilen Lieferziele herab
Nach Problemen mit Metallverkleidungen für A320-Maschinen setzt der Flugzeughersteller Airbus seine Auslieferungsziele für 2025 um 30 Flugzeuge auf 790 herab. Der Grund dafür, dass Airbus nicht wie geplant 820 Flugzeuge an die Kunden übergeben könne, seien die kürzlich aufgetauchten Qualitätsprobleme bei einem Zulieferer von Rumpf-Teilen für die A320-Baureihe. An den finanziellen Zielen für das laufende Jahr halte der Boeing-Rivale trotzdem fest: einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 7,0 Milliarden Euro und einem operativen Mittelzufluss (Free Cash-flow) vor Kundenfinanzierungen von rund 4,5 Milliarden Euro.
Ganz anders sieht es derzeit bei Boeing aus: „Auf den Punkt gebracht: Wir rechnen 2026 sowohl bei der 737 als auch bei der 787 mit mehr Auslieferungen“, sagte Finanzchef Jay Malave gestern. Aus diesem Grund erwarte Boeing im kommenden Jahr auch einen positiven freien Cashflow und verbesserte Margen. Das bescherte Boeing einen Kurssprung, die Titel des kriselnden US-Flugzeugbauers sprangen um fast zehn Prozent nach oben.
Hugo Boss stellt Anleger auf Geduldsprobe
Bei den Einzelwerten ließ die Aussicht auf sinkende Umsätze und Gewinne die Aktien von Hugo Boss um elf Prozent einbrechen. „2026 wird ein Jahr der Anpassung sein, in dem das Geschäft durch die Straffung von Prozessen, die Überarbeitung des Sortiments und die Optimierung des Vertriebsnetzwerks“ geprägt ist, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Daher dürfte der Umsatz im kommenden Jahr auf währungsbereinigter Basis im mittleren bis hohen einstelligen Bereich sinken. Zudem wird der operative Gewinn 2026 laut der aktuellen Prognose sinken.










