marktbericht
Lockerere Abgasvorschriften Auto-Aktien mit Blick auf USA gefragt
Stand: 04.12.2025 14:09 Uhr
Autoaktien profitieren von der Ankündigung der US-Regierung, die Abgasvorschriften für Neufahrzeuge deutlich zu lockern. Das schiebt auch den gesamten Aktienmarkt an.
Autoaktien gehören heute zu den gesuchtesten Werten auf dem Frankfurter Börsenparkett. Die Hersteller erhoffen sich wieder bessere Geschäfte in den USA. Begleitet von Chefs mehrerer Autokonzerne hat US-Präsident Donald Trump Lockerungen von Vorgaben angekündigt, wie viel Kraftstoff Autos und leichte Nutzfahrzeuge in den Vereinigten Staaten künftig verbrauchen dürfen.
Er wolle die „lächerlichen und inakzeptablen“ Auflagen seines demokratischen Vorgängers Joe Biden beenden, sagte er im Weißen Haus. Trump zeigte sich überzeugt, dadurch die Geldbeutel der US-Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Unter anderem standen neben ihm der Chef der Opel-Mutter Stellantis, Antonio Filosa, und Ford-Lenker Jim Farley.
Letzterer stellte in Aussicht, mehr „erschwingliche“ Fahrzeuge auf dem US-Markt anzubieten. Die bisherigen Richtlinien sahen vor, dass im Flottendurchschnitt des Modelljahres 2031 eine Gallone Kraftstoff für rund 50 Meilen ausreichen muss. Das entspricht etwa 4,7 Litern pro 100 Kilometer. Stattdessen soll nun ein Wert von nur 34,5 Meilen pro Gallone angepeilt werden – also etwa 6,8 Liter auf 100 Kilometer.
Porsche und Mercedes legen zu
Von dieser Aussicht profitierten vor allem Hersteller jener Fahrzeuge, die auf leistungsstarke Verbrennungsmotoren und eher auf Luxus setzen, wie beispielsweise Porsche. Die Aktien des Sportwagenkonzerns zogen zeitweise um über fünf Prozent an. Auch die Papiere von Mercedes, BMW und VW legten deutlich zu.
Nutzfahrzeughersteller gefragt
Nutzfahrzeughersteller könnten ebenfalls von den gelockerten Vorschriften in den USA profitieren. Aktien von Daimler Truck und Traton legten heute deutlich zu. Daimler Truck ist mit den Marken Freightliner und Western Star in den USA sehr aktiv. Traton unterhält dort keine Produktionsstätten.
Bank of America sieht Branche im Aufwind
Bank-of-America-Analyst Horst Schneider ist bei Europas Autobranche generell zuversichtlicher für 2026. Entscheidend sei der geringere regulatorische Druck, der für mehr Flexibilität sorge, schrieb er in seinem Ausblick. In den USA könnten die Anforderungen an geringeren Schadstoffausstoß sogar gleich ganz fallen. Europa werde zwar nicht so weit gehen, aber Autos mit Verbrennungsmotoren wohl erst nach 2040 von den Straßen verbannen.
Schneider empfahl unter anderem die Papiere der Auto-Holding Porsche SE zum Kauf. Mit der Porsche-SE-Aktie bekämen Anleger praktisch Volkswagen und den Sportwagenbauer Porsche AG mit einem hohen Discount, so Schneider. Auch Mercedes waren mit einem Plus von drei Prozent sehr gefragt. Bei den Stuttgartern sei zumindest vorerst das Schlimmste vorüber.
DAX bekommt Rückenwind
Der Gesamtmarkt wurde von den Autowerten merklich gestützt. Außerdem hoffen Anlegerinnen und Anleger auch weiter auf eine Zinssenkung der US-Notenbank kommende Woche. Der DAX steigt am Mittag um 0,9 Prozent auf 23.917 Punkte.










