Pläne in Regierungspapier Milliarden für den Filmstandort Deutschland?
Stand: 06.12.2025 21:59 Uhr
Der Filmstandort Deutschland kann in den kommenden Jahren im Idealfall mit milliardenschweren Investitionen rechnen. Dabei soll es sich laut Regierungskreisen um eine Selbstverpflichtung von Streaminganbietern und Sendern handeln.
Wenn Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über die deutsche Filmindustrie spricht, schlägt er dramatische Töne an – wie in der aktuellen Ausgabe der ARD-Sendung titel thesen temperamente. „Die Filmindustrie, die Produktionslandschaft, steht mit dem Rücken zur Wand“, sagte Weimer da. „Der geht es richtig schlecht, die hat mehrere Jahre schwerster Rezession hinter sich.“
Bei einer Umfrage der Produktionsallianz mit rund 370 Mitgliedsfirmen schätzten 85 Prozent der Befragten die allgemeine Lage der Branche schlecht oder sehr schlecht ein. Die Gründe: schrumpfende Budgets, weniger Aufträge, dazu steigende Herstellungskosten. Um zu helfen, plant die Bundesregierung ab 2026 eine deutliche Aufstockung der staatlichen Filmförderung.
Die Mittel der beiden großen Filmförderfonds steigen auf 250 Millionen Euro. Aus Regierungskreisen heißt es jetzt, dass bald auch Streaming-Dienste und Fernsehsender kräftig in den Filmstandort Deutschland investieren wollen. „Und wenn das jetzt so klappt, wie es ausschaut, dann werden wir die größte Investition erleben, die wir je in den deutschen Film gesehen haben“, so Weimer.
Es geht offenbar um 15,5 Milliarden Euro
Große Streaminganbieter, öffentlich-rechtliche Sender und große private Fernsehsender haben in Aussicht gestellt, in den kommenden fünf Jahren rund 15,5 Milliarden Euro in den Filmstandort Deutschland zu investieren, per freiwilliger Selbstverpflichtung.
Der Kulturstaatsminister hatte schon vor Wochen Gespräche mit Vertretern von Netflix, Amazon und Disney geführt. Diese Verhandlungen seien abgeschlossen. Nun stehe man vor einem großen Investitionsschub, heißt es in einem Regierungspapier, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Vorerst keine gesetzliche Lösung
Aus Sicht der Bundesregierung hat eine Selbstverpflichtung der Anbieter entscheidende Vorteile gegenüber einer gesetzlichen Regelung. Sie sei schneller umsetzbar, unbürokratischer und – im Hinblick auf die US-Zollpolitik – international besser vermittelbar.
Aber: Es handelt sich um eine Absichtserklärung – ohne rechtliche Verbindlichkeit. Deshalb soll nach zwei Jahren evaluiert werden, ob die versprochenen Mittel tatsächlich fließen. Wenn nicht, bleibt, „eine gesetzliche Lösung auf der politischen Agenda“.








