marktbericht
Vor dem Fed-Zinsentscheid Rücksetzer an der Wall Street
Stand: 09.12.2025 07:55 Uhr
Vor der mit Spannung erwarteten Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch bleiben die Anleger an der Wall Street in Deckung. Auch der DAX dürfte zum Handelsstart auf der Stelle treten.
Wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Leitzinsen senken? Diese Frage beschäftigt die Anlegerinnen und Anleger schon seit Tagen. Jetzt rückt der Termin immer näher und die Unsicherheit der Investoren an der Wall Street wird spürbar.
Der Dow Jones Industrial schloss mit gestern einem Minus von 0,5 Prozent bei 47.739 Punkten. Der marktbreite S&P 500 büßte 0,4 Prozent auf 6.846 Zähler ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,3 Prozent auf 25.627 Punkte abwärts.
Pressekonferenz im Fokus der Investoren
An den Finanzmärkten gilt eine Zinssenkung der Federal Reserve um 25 Basispunkte zwar als so gut wie sicher. „Offen ist allerdings die Zeit danach“, sagte Christine Romar vom Broker CMC Markets. Aber was ist schon wirklich gewiss? Die Angst vor Überraschungen sorge an der Börse für Zurückhaltung, ergänzt Romar.
Im Fokus stehe daher vor allem die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell im Anschluss an die Zinsentscheidung, stellt die Marktbeobachterin fest. Bei der werde er auch die aktuellen Konjunktur- und Inflationsprognosen der Notenbank sowie ihre Implikationen für den weiteren Zinskurs vorstellen.
DAX vor schwachem Handelsstart
Auch hierzulande hält die Ungewissheit die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer vom Aktienkauf ab. Der DAX bleibt heute zunächst wohl in Warteposition. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex vor dem Xetra-Handelsbeginn einen Punkt tiefer auf 24.045 Punkte.
Gestern hatte der deutsche Leitindex 0,1 fester auf 24.046 Punkten geschlossen. Auf Jahressicht liegt das Plus bereits bei 21 Prozent.
Paramount will Netflix ausstechen
Unterdessen treibt ein Bieterkampf um die Hollywood-Traumfabrik Warner Bros. Discovery die Aktien der Streamingdienste nach oben. Nachdem Netflix ein Übernahmeangebot von fast 83 Milliarden Dollar für Warner Brothers gemacht hatte, zieht Paramount nach. Die Filmproduktionsgesellschaft will bietet jetzt 108,4 Milliarden Dollar bieten.
Warner Bros. Discovery stiegen um 4,4 Prozent, Paramount legten mehr als neun Prozent zu, während Netflix 3,4 Prozent nachgaben. Bei finanzstarken Unternehmen wie Paramount und Netflix sei ein Bieterwettstreit möglich, sagte Adam Sarhan von 50 Park Investments. Derjenige, der den Zuschlag erhalte, dürfte den eigenen Unternehmenswert steigern, „solange er nicht zu viel bezahlt“.
Thyssenkrupp erwartet hohen Nettoverlust
Der im Umbau befindliche Stahlkonzern Thyssenkrupp verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 unter dem Strich 532 Millionen Euro. Im Jahr zuvor war noch ein Milliardenverlust aufgelaufen. Für das kommende Geschäftsjahr bereitet das Management die Anleger aber auf Verluste vor.
Thyssenkrupp Steel Europe leidet unter Überkapazitäten und niedrigen Preisen am Weltmarkt, asiatische Billigkonkurrenz setzt die deutsche Traditionsfirma unter Druck. Die Produktionskapazitäten sollen reduziert und tausende Stellen abgebaut werden. Neue Details zu einer möglichen Übernahme des Stahlgeschäfts durch die indische Firma Jindal Steel gibt es dagegen nicht. Das Mitte September eingegangene indikative Angebot werde weiter geprüft, hieß es.








