Nach Auftritt im Hitler-Stil Eichwald soll aus AfD ausgeschlossen werden
Stand: 01.12.2025 19:08 Uhr
Nach einer Rede beim AfD-Jugendkongress, die an Hitler erinnerte, gab es heftige Kritik an Alexander Eichwald. Nun muss er mit dem Ausschluss aus der Partei rechnen. Viele Informationen über ihn hatte offenbar nicht einmal die AfD.
Nach seinem vieldiskutierten Auftritt bei der Gründungsveranstaltung der neuen AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ in Gießen drohen Alexander Eichwald Konsequenzen. Das bis dahin weitgehend unbekannte AfD-Mitglied hatte mit einem Tonfall im Stile Adolf Hitlers für Verwirrung und Buh-Rufe im Saal sowie Kritik in den sozialen Medien gesorgt.
Eichwalds AfD-Kreisverband in Herford in Nordrhein-Westfalen hat ihn nun nach WDR-Informationen von Funktionen im dortigen Stadtrat abgezogen. Von der Fraktion war er als sogenannter Sachkundiger Bürger in mehrere Ausschüsse berufen worden. Dem WDR zufolge wird Eichwald inzwischen aber als fraktionslos geführt. Eine Sprecherin der Stadt Herford bestätigte die Angaben der Nachrichtenagentur dpa.
Ausschluss aus Partei wird vorbereitet
Der Kreisverband Herford schrieb auf Facebook außerdem, er fordere Eichwald „mit sofortiger Wirkung zum Austritt aus der Partei auf“. Gleichzeitig bereite „der Kreisvorstand parallel zur Austrittsforderung den Parteiausschluss vor“.
Die AfD sei sich sofort einig gewesen und leite alles in die Wege, „um ihn überall dort, wo es gehe, loszuwerden“, sagte der Bielefelder AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Kneller der dpa. Eichwald sei erst seit ein paar Wochen in der AfD gewesen und es kenne ihn kaum jemand, so Kneller weiter. Er habe sich bisher unauffällig verhalten. Das spreche dafür, dass sein Auftritt in Gießen eine Aktion gewesen sei, ob auf eigene Faust oder im Auftrag Dritter sei Spekulation.
„Hat sich ganz normal gegeben“
Eichwald hatte sich in Gießen für einen Vorstandsposten in der „Generation Deutschland“ beworben. In seiner Bewerbungsrede fuchtelte er mit dem Finger und äußerte mit rollendem „R“ scharf-rechte Parolen. Der Auftritt erinnerte in Ton und Stil an Hitler.
„Diejenigen, die ihn kannten, sagen, dass er nie das R gerollt hat“, fügte Kneller in Bezug auf Eichwalds umstrittene Rede hinzu. Der Herforder AfD-Kreisvorsitzende Alexander Parteck sagte dem Sender Welt mit Blick auf das Gespräch mit Eichwald vor dessen Aufnahme in die AfD vor einigen Wochen, dort habe es nichts Verdächtiges gegeben. „Er hat sich da ganz normal gegeben, hat auch das R nicht gerollt.“ Auf der Bühne habe er sich komplett anders verhalten. „NS-Rhetorik und NS-Wortschatz haben in der AfD nichts verloren“, so Parteck.
AfD-intern und im Netz läuft seit dem Wochenende eine große Diskussion darüber, ob der Auftritt eine gezielte Aktion war. Eichwald selbst führte seinen Tonfall auf seine Herkunft als Russlanddeutscher zurück. Einige Mitglieder vermuteten bereits während der Rede, dass es sich um einen Satire-Auftritt handele. Auf eine entsprechende Frage eines Mitglieds sagte Eichwald aber, dass seine Kandidatur erst gemeint gewesen sei.








