Vorwurf des Mordes Anklage nach Schüssen auf Nationalgardisten erhoben
Stand: 03.12.2025 04:06 Uhr
Nach den Schüssen auf zwei Angehörige der Nationalgarde in Washington hat ein US-Gericht Anklage erhoben. Der mutmaßliche Schütze soll eine Frau getötet und einen Mann schwer verletzt haben. Er plädiert auf nicht schuldig.
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Nationalgardisten in der US-Hauptstadt Washington ist der Verdächtige wegen Mordes angeklagt worden. Ihm würden zudem Körperverletzung und Verstöße gegen Waffengesetze zur Last gelegt, berichteten US-Medien übereinstimmend. Der mutmaßliche Täter war den Berichten zufolge per Video aus dem Krankenhaus zum Gerichtstermin zugeschaltet. Der Mann plädierte demnach auf nicht schuldig.
Vergangene Woche wurde nur wenige Häuserblöcke vom Weißen Haus entfernt auf zwei Nationalgardisten geschossen. Eine der beiden, eine junge Frau aus dem Bundesstaat West Virginia, erlag ihren Verletzungen. Der Gesundheitszustand des anderen Nationalgardisten verbesserte sich zuletzt. Der 29 Jahre alte Verdächtige wurde überwältigt und im Zuge dessen selbst angeschossen.
Motiv weiterhin unklar
US-Justizministerin Pam Bondi hatte vor dem Tod der Nationalgardistin verkündet, sie werde die Todesstrafe für den Mann anstreben, sollte die Soldatin oder der Soldat sterben.
Das Motiv für die Tat ist nach wie vor unklar. Der Verdächtige stammt aus Afghanistan. Medienberichten zufolge soll er psychische Probleme gehabt haben. Diese seien auf Kämpfe in Afghanistan zurückzuführen, wo er in einer vom US-Auslandsgeheimdienst CIA geförderten afghanischen Spezialeinheiten gewesen sei.
Vertreter der in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban, aber auch Menschenrechtsgruppen bezeichneten diese Einheit laut New York Times als „Todesschwadron“. Sie sei für außergerichtliche Hinrichtungen und Verschleppungen, wahllose Luftangriffe und Angriffe auf medizinische Einrichtungen verantwortlich gewesen.
Verdächtiger kam 2021 in die USA
CIA-Direktor John Ratcliffe erklärte, dass der Tatverdächtige in Kandahar für dortige Partnerorganisationen des US-Militärs tätig gewesen sei und dabei auch für die US-Regierung und die CIA gearbeitet hatte. 2021 soll er über das Aufnahmeprogramm „Operation Allies Welcome“ in die USA gelangt sein.
US-Präsident Donald Trump bezeichnete Geflüchtete nach dem Vorfall als Hauptgrund für gesellschaftliche Probleme in den USA. Die Einwanderungsbehörde USCIS verkündete, dass vorerst alle Asylentscheidungen ausgesetzt würden. Das US-Außenministerium teilte zudem mit, es würden keine Visa mehr für Personen, die mit afghanischen Pässen reisen, ausgestellt. Menschenrechtler warnten davor, der Angriff werde politisch instrumentalisiert.









