Wettbewerbsregeln EU startet Verfahren wegen KI-Chatbots in WhatsApp
Stand: 04.12.2025 17:02 Uhr
Dem WhatsApp-Mutterkonzern Meta droht Ärger in Brüssel: Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben den Verdacht, dass Meta seine Marktmacht ausnutzt. Konkret geht es um die Blockade von KI-Tools von Drittanbietern.
Die EU-Kommission hat wegen möglicher Verstöße gegen europäisches Kartellrecht ein neues Verfahren gegen den Konzern Meta eingeleitet. Meta betreibt die Dienste Facebook, WhatsApp und Instagram. Die Wettbewerbshüter haben den Verdacht, dass Meta den Zugang von Anbieter von Künstlicher Intelligenz (KI) zu Metas Messageing-Dienst WhatsApp rechtswidrig beschränkt. Geprüft werden soll, ob Meta seine marktbeherrschende Stellung durch die Blockade konkurrierender KI-Chatbots missbraucht.
Übt Meta eine zu starke Dominanz aus?
Die Brüsseler Wettbewerbshüter gehen aus, dass Meta mit einer Änderung der Geschäftsbedingungen nur seinen eigenen KI-Assistenten auf WhatsApp erlaubt und anderen Anbietern den Zugang versperrt. „Wir müssen sicherstellen, dass die europäischen Bürger und Unternehmen in vollem Umfang von dieser technologischen Revolution profitieren können“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Teresa Ribera.
Mit der Änderung schließt Meta nach Angaben der Kommission Anbieter von dieser Funktion aus, deren Hauptgeschäft Künstliche Intelligenz ist. Andere Firmen dürfen KI weiter für „unterstützende“ Funktionen in der App nutzen – etwa für einen automatisierten Kundenservice über WhatsApp. Die Kommission wolle „verhindern, dass dominante digitale Marktführer ihre Macht missbrauchen, um innovative Wettbewerber zu verdrängen“, erklärte Ribera.
Meta widerspricht energisch
Für die nun eingeleiteten Ermittlungen gibt es keine Frist. Bestätigen sich die Vorwürfe der EU-Kommission, kann sie ein Bußgeld gegen Meta verhängen. In einem anderen Fall hatte Brüssel bereits im April eine Strafe in Höhe von 200 Millionen Euro wegen Wettbewerbsverstößen auf den Meta-Plattformen Instagram und Facebook verhängt.
Eine Sprecherin von Meta teilte mit, die Behauptungen der EU seien unbegründet. Das Aufkommen von KI-Chatbots belaste die eigenen Systeme in einer Weise, für die sie nicht ausgelegt seien. Die Menschen hätten dennoch auf vielfältige Weise Zugang zu den Diensten ihrer Wahl, darunter App-Stores, Suchmaschinen oder E-Mail-Dienste.
Ermittlungen auch in Italien
Im Zusammenhang mit Metas KI-Assistenten laufen in Italien bereits Ermittlungen. Die dortigen Wettbewerbsbehörden werfen dem Konzern vor, den Nutzerinnen und Nutzern auf WhatsApp seine KI-Funktion aufzuzwingen, ohne sie abstellen zu können. Diese Ermittlungen laufen unabhängig vom Verfahren der EU-Kommission.








