Deutscher Pkw-Markt Fast 60 Prozent plus bei E-Auto-Zulassungen
Stand: 03.12.2025 14:18 Uhr
Im November sind deutlich mehr E-Autos auf die Straßen gekommen. Allein beim chinesischen Hersteller BYD lag das Plus bei über 800 Prozent. Branchenkenner rechnen mit einem weiter wachsenden Stromer-Anteil am Gesamtmarkt.
Der Trend bei den Auto-Neuzulassungen in Deutschland zeigt weiter nach oben. 250.671 Pkw wurden im November neu zugelassen – und damit 2,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das geht aus aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) hervor. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten des Jahres 0,7 Prozent mehr Pkw neu zugelassen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Starkes Plus bei E-Autos – auch wegen Basiseffekts
Dabei kamen im November mehr als 55.740 reine Elektroautos (BEV) in Deutschland neu auf die Straßen – das waren 58,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Batterie-Pkw kamen damit auf einen Anteil an den gesamten Neuzulassungen von mehr als 22 Prozent.
Ein Grund für den hohen Anstieg ist allerdings ein sogenannter Basiseffekt, der aus dem Vergleich mit dem schwachen Vorjahresniveau resultiert: Die Nachfrage nach Elektroautos war 2024 eingebrochen, weil infolge der Haushaltskrise eine Kaufprämie der Bundesregierung kurzfristig gestrichen worden war.
BYD stark gefragt, Einbruch bei Tesla
Während der US-Elektroautobauer Tesla weiter an Boden in Deutschland verliert, steigen die Absätze beim chinesischen Hersteller BYD. Mehr als 4.000 E-Fahrzeuge von BYD wurden im November neu zugelassen: ein Anstieg von mehr als 830 Prozent im Vorjahresvergleich.
Elon Musks Tesla-Konzern verkaufte im November hingegen lediglich rund 1.800 Einheiten, ein Rückgang von gut einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
VDIK rechnet mit höherem E-Auto-Anteil
Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) geht davon aus, dass der E-Auto-Anteil am Gesamtmarkt weiter wachsen wird. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit etwa 570.000 neuen reinen Elektroautos, gut 50 Prozent mehr als 2024. Rund jede fünfte Neuzulassung hätte damit einen Batterieantrieb.
Im kommenden Jahr könnten dann sogar rund 740.000 neue Elektroautos zugelassen werden. Das wären fast 30 Prozent mehr Batterie-Pkw als in diesem Jahr und rund ein Viertel aller Neuzulassungen.
Doch diese Prognose gilt unter einer Bedingung: „Unsere Vorhersage beruht auf der Annahme, dass die geplante Unterstützung der Bundesregierung für private E-Auto-Kunden rückwirkend zum Jahresbeginn 2026 startet“, betonte VDIK-Präsidentin Imelda Labbé. Gleichzeitig müssten wettbewerbsfähige Strompreise geschaffen werden sowie der Hochlauf der Ladeinfrastruktur weitergehen.
Schlechtere Stimmung in der Automobilindustrie
Unterdessen hat sich die Stimmung in der kriselnden deutschen Automobilindustrie im November erheblich verschlechtert. „Nach einem starken Anstieg im Oktober fiel der Geschäftsklimaindex der Autoindustrie im November deutlich. Er sank auf minus 20,0 Punkte, nach minus 13,4 Punkten im Oktober“, teilte das ifo-Institut in München mit.
Während die Unternehmen der deutschen Autoindustrie ihre Geschäftslage im November besser bewerteten als noch im Oktober, waren ihre Erwartungen für die nächsten Monate deutlich schlechter. Seit Mitte des Jahres schwankt das Geschäftsklima stark. Zuvor hatte es gut ein halbes Jahr konstant unter minus 30 Punkten gelegen – also deutlich schlechter als aktuell.








