Zahl der Toten weiter gestiegen Große Not nach Überschwemmungen in Indonesien
Stand: 08.12.2025 13:30 Uhr
Fast 1.000 Tote allein auf der Insel Sumatra, Hunderttausende ohne Obdach, die Infrastruktur in Trümmern – die Folgen der Überschwemmungen in Indonesien sind verheerend. Und nun mangelt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Helfern.
Nach den schweren Überschwemmungen und Erdrutschen in Indonesien fehlt es im Katastrophengebiet an Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften. „Es fehlt an allem, vor allem an medizinischem Personal“, sagte der Gouverneur der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra, Muzakir Manaf. In der Stadt Banda Aceh sind die Preise für Lebensmittel wie Eier massiv angestiegen, an Ausgabestellen für Trinkwasser und Treibstoff bildeten sich lange Schlange.
Die Zahl der Todesopfer stieg inzwischen allein im besonders stark von den Fluten betroffenen Norden der Insel Sumatra auf fast 1.000, insgesamt beklagt Indonesien fast 1.800 Tote. Knapp eine Million Menschen seien auf Sumatra aus ihren Häusern vertrieben worden, teilte der nationale Katastrophenschutz (BNPB). Tausende Menschen wurden verletzt, mehr als 200 gelten noch als vermisst. Schwer getroffen sind der Behörde zufolge 52 Bezirke und Städte vor allem in den Provinzen Aceh, Nord-Sumatra und West-Sumatra.
Sorge vor Krankheiten wächst
Die Überflutungen und Erdrutsche haben zudem schwere Schäden verursacht. Krankenhäuser, Schulen und Verwaltungsgebäude liegen in Trümmern. Durch zerstörte Brücken sind ganze Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Die Stromversorgung ist vielerorts ausgefallen, Benzin wird knapp. Zudem steigt die Sorge vor Krankheiten durch unsauberes Wasser. Die Kosten für den Wiederaufbau werden von der indonesischen Katastrophenschutzbehörde auf umgerechnet bis 2,7 Milliarden Euro geschätzt.
Die Regenzeit in Indonesien, die normalerweise zwischen November und April ihren Höhepunkt erreicht, bringt häufig schwere Überschwemmungen mit sich. Die jüngste Flut gilt aber als eine der schwersten der vergangenen Jahre. Umweltverbände und Katastrophenexperten warnen seit Jahren, dass die rasante Abholzung, unregulierte Bebauung und degradierte Flussgebiete die Risiken für die Gemeinden in Sumatra erhöht haben.
Viele Tote auch in Sri Lanka
Auch andere Teile Südostasiens sind durch die Regenfälle und Tropenstürme schwer getroffen worden. In Sri Lanka, wo die Zahl der Todesopfer derzeit bei knapp 630 liegt, hat die Armee 38.500 zusätzliche Soldaten mobilisiert, um die Aufräumarbeiten zu unterstützen. Armeechef Lasantha Rodrigo sagte, seit der Flutkatastrophe hätten Soldaten mehr als 31.100 Menschen gerettet.
Mit Informationen von Christine Justus, ARD-Studio Singapur








