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Erholung setzt sich fort DAX-Anleger bleiben optimistisch
Stand: 05.12.2025 07:22 Uhr
Am Morgen zeichnet sich ein positiver Start für den DAX ab. Gestern hatten die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und eine starke Autobranche den deutschen Aktienmarkt beflügelt.
Im DAX zeichnet sich zum Wochenausklang ein positiver Start ab. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde 0,2 Prozent höher auf 23.937 Punkte. Die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA hatte den deutschen Aktienmarkt bereits gestern angetrieben. Hinzu kam eine starke Autobranche. Der Leitindex stieg um 0,8 Prozent auf 23.882 Zähler.
Die stärksten DAX-Gewinner waren Autowerte. VW, BMW, Mercedes, Daimler Truck und Porsche SE legten zwischen 2,5 und 6,1 Prozent zu. Kursstützend wirkte sich aus, dass US-Präsident Donald Trump Vorgaben für den Kraftstoffverbrauch von Autos und leichten Nutzfahrzeugen lockern will. Zudem dürfte weiter helfen, dass das ab 2035 eigentlich geplante Verbrenner-Aus in Brüssel wieder gekippt werden könnte.
Wenig bewegt nach jüngster Erholungsrally
Nach der jüngsten Erholung ist die Luft an den US-Börsen gestern dagegen erst einmal raus gewesen. Die Indizes zeigten sich schwunglos, nachdem sich zuletzt die Erwartung verfestigt hatte, dass es in diesem Jahr noch eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed geben dürfte. Nun mangelte es an Kurstreibern für einen weiteren Anstieg hin zu den bisherigen Rekorden.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,1 Prozent tiefer bei 47.850 Punkten. Für den Nasdaq 100 betrug der Abschlag letztlich 0,1 Prozent auf 25.581 Punkte. Der marktbreite S&P 500 ging 0,1 Prozent höher mit 6.857 Punkten aus dem Handel. „In den USA warten die Anleger nun zunächst auf die nächste Fed-Sitzung“, schrieben die Autoren der Fuchs-Börsenbriefe. Sie beziffern den Anteil der Experten, die in der kommenden Woche von einer Zinssenkung der Fed ausgehen, auf mittlerweile 90 Prozent.
Einen US-Arbeitsmarktbericht, wie eigentlich an jedem ersten Freitag im Monat, wird es heute derweil nicht geben. Hier zeige der längste Teilstillstand der US-Regierungsgeschäfte (Shutdown) der Geschichte weiter Nachwirkungen, schrieb Thomas Altmann von QC Partners. Der Stillstand war erst Mitte November durch einen Übergangshaushalt beendet worden. Auf die November-Werte müssten die Anleger warten bis nach der US-Leitzinsentscheidung in der kommenden Woche.
Meta plant kräftige Kürzungen des Metaverse-Budgets
Stark zeigten sich die Meta-Aktien, die um 3,4 Prozent anzogen. Gut an kamen Pläne, dass die vom Facebook-Konzern geplanten Ausgaben für den Aufbau des sogenannten Metaverse deutlich gekürzt werden könnten. Laut mit den Überlegungen vertrauten Personen stehen Budgetkürzungen von 30 Prozent im Raum, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern berichtete. Diese könnten auch mit Stellenstreichungen einhergehen.
Laut Marktbeobachter Matt Britzman vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown hatten Anleger bereits infrage gestellt, ob sich die Investitionen in ein digitales Paralleluniversum lohnen werden. Denn seit dem Aufbau der Metaverse-Geschäftseinheit hat diese 70 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Experten gehen davon aus, dass Meta strategisch umschwenkt und Mittel frei macht für Künstliche Intelligenz.
Netflix vorn im Bieterkampf um Warner Bros.
Der Streaming-Riese Netflix liegt Medienberichten zufolge vorn im Bieter-Wettstreit um das Hollywood-Urgestein Warner Brothers. Netflix habe das höchste Gebot eingereicht, berichtete der Nachrichtensender CNN, der selbst zum Medienkonzern Warner Bros. Discovery gehört. Warner verhandele nun exklusiv mit Netflix, wie mehrere Medien berichten.
Silberstreifen am Cloud-Horizont für Salesforce und SAP
Die Erholung der SAP-Aktie hat gestern von einem optimistischen Kommentar der US-Bank JPMorgan frische Impulse erhalten. Das Papier hatte den Frankfurter Börsenhandel 1,8 Prozent höher bei 210,15 Euro beendet, legte im nachbörslichen Tradegate-Handel dann aber auch nochmals etwas zu bis über 211 Euro.
Bei dem US-Branchenkollegen Salesforce mussten sich die Anleger mit Blick auf aktuelle Geschäftszahlen jedoch erst einmal orientieren. Nach einem wechselhaften Auftakt schafften es die Aktien des US-Softwareriesen am Ende mit 3,7 Prozent ins Plus. Salesforce hatte am Mittwochabend seinen Umsatzausblick angehoben, war jedoch mit den Erlösen im dritten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben.








