NATO-Treffen in Brüssel Aufatmen nach dem ausgebliebenen Eklat
Stand: 03.12.2025 05:09 Uhr
Viel ist nicht bekannt zum Treffen zwischen Präsident Putin und dem US-Sondergesandten Witkoff. Der große Eklat scheint aber ausgeblieben zu sein. Heute wollen die NATO-Staaten darüber sprechen, wie es weitergehen soll.
Die NATO-Außenminister werden heute nur ein Thema kennen, die nächtlichen Gespräche zwischen den US-Amerikanern und Russen in Moskau. Wie sind die Ergebnisse zu bewerten, was sind die Konsequenzen, sind die Chancen auf ein Ende des Krieges gestiegen?
Der US-amerikanische Außenminister Marco Rubio wird in Brüssel allerdings nicht dabei sein. Zu viele Termine hieß es zur Begründung.
NATO-Chef Mark Rutte zeigt Verständnis. „Ich bin in ständigem Kontakt mit ihm, er arbeitet sehr hart er hat viele Konflikte auf dem Tisch nicht nur die Ukraine“, sagte der Niederländer. „Ich habe totales Verständnis dafür, dass er nicht da ist und würde da nichts hineinlesen.“
Selenskyj: Chance, Krieg zu beenden
Die NATO-Außenministerinnen und -minister werden sich nun heute austauschen und versuchen, die wenigen Brocken zu analysieren, die aus dem Kreml in der Nacht mitgeteilt wurden.
NATO-Chef Rutte hatte vor Beginn der Gespräche den Ausgang noch als „ungewiss“ bezeichnet. Er dürfte nun zumindest aufatmen, kein Eklat – von produktiven Gesprächen ist die Rede. Auch wenn es gleichzeitig wohl auch noch viele Punkte gab, bei denen man sich nicht einig war.
Es gab nie so eine Chance, den Krieg zu beenden erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anschließend.
Gespräche über mögliche Sicherheitsgarantien
Die NATO-Außenminister werden sich vor allem über die Punkte beugen, bei denen das Bündnis gefordert sein könnte. Darunter mögliche Sicherheitsgarantien, die weitere militärische Unterstützung der Ukraine und ein möglicher NATO-Beitritt des Landes. Dieser liegt aber in weiter Ferne da es dafür auch unter den NATO-Mitgliedern nicht die notwendige Einstimmigkeit gibt, so NATO-Chef Rutte.
Doch selbst wenn jetzt ein erster Silberstreif am Horizont aufgetaucht ist, der Krieg geht erstmal weiter. Auch viele NATO-Staaten fühlen sich nach wie vor von russischen Provokationen gestört. Drohnen tauchen über Flughäfen, über der Ostsee oder in der Nähe von NATO-Stützpunkten auf.
Festhalten am Aufrüstungsprogramm
Die NATO-Staaten werden weiter an ihrem Aufrüstungsprogramm festhalten. Fünf Prozent der Wirtschaftskraft sollen in den kommenden Jahren in Verteidigung investiert werden. Vor seinen Gesprächen mit der US-amerikanischen Delegation hatte der russische Präsident noch gedroht, wenn Europa Krieg mit ihm führen wolle, sei er bereit.
Zum Mittagessen werden auch der ukrainische Außenminister Andrji Sybhiha und die Außenbeauftragte der EU, Kaja Kallas, teilnehmen. Kallas war früher Regierungschefin von Estland und hat immer wieder vor Wladimir Putin gewarnt. Man könne ihm nicht trauen, so ihre Erfahrung.








