Produktion für die Armee Ukraine baut Rüstungsfabrik in Dänemark
Stand: 02.12.2025 13:54 Uhr
In Dänemark, rund 60 Kilometer nördlich von Flensburg, soll bald Treibstoff für ukrainische Raketen hergestellt werden. Der Bau der Rüstungsfabrik hat begonnen.
Unweit der deutsch-dänischen Grenze hat in Dänemark der Bau einer ukrainischen Rüstungsfabrik zur Produktion von Raketentreibstoff begonnen. In der Fabrik in dem Ort Vojens sollen ab Herbst 2026 Treibladungen für Lenkflugkörper und Drohnen hergestellt werden.
Am ersten Spatenstich zum symbolischen Beginn des Baus in der süddänischen Gemeinde Hadersleben nahmen Dänemarks Wirtschaftsminister Morten Bødskov, der lokale Bürgermeister Mads Skau und der Dänemark-Direktor des ukrainischen Waffenproduzenten Fire Point Rocket Technology, Wjatscheslaw Bondartschuk, teil.
Erklärtes Ziel der ukrainischen Firma ist es, die Rüstungsproduktion für die ukrainische Armee zu erhöhen. Dies sei „in der Ukraine unmöglich“, erklärte Bondartschuk. Damit soll unter anderem gewährleistet werden, dass die Produktion nicht durch russische Angriffe auf Anlagen innerhalb der Ukraine lahmgelegt werden kann.
Dänemark einer der größten Unterstützerstaaten
Dänemark sei für eine solche Produktionsanlage das Land, „das uns am meisten willkommen heißt“, so Bondartschuk weiter. Dänemarks Wirtschaftsminister Bødskov sagte: „Wir müssen unseren ukrainischen Freunden in ihrem Kampf für die Freiheit helfen. Sie brauchen einen sicheren Ort, um eine Produktion wie die hier aufzubauen.“
Dänemark zählt international zu den größten Unterstützern der Ukraine. In dem Zuge will das skandinavische EU-Land als erster NATO-Staat auch mehreren ukrainischen Verteidigungsunternehmen ermöglichen, ihre Produktionsanlagen auf dänischem Boden anzusiedeln. Die dänische und die ukrainische Regierung hatten dazu in diesem Jahr Vereinbarungen getroffen.
Anwohner fürchten russische Sabotage
Russlands Botschaft in Dänemark hat den Bau der Produktionsanlage kritisiert. Auch vor Ort ist der Fabrikbau umstritten. Manche Einwohner sorgen sich dänischen Medienberichten zufolge unter anderem um die Sicherheit und wegen möglicher russischer Sabotage.
Die neue Fabrik entsteht nur wenige Kilometer vom dänischen Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup entfernt, an dem derzeit dänische Piloten an F-16-Kampfjets ausgebildet werden. Die Basis Skrydstrup war Ende September bei einem bislang ungeklärten Vorfall von mehreren Drohnen überflogen worden.
Dänische Ermittler konnten die Verantwortlichen bisher nicht ausmachen, Regierungschefin Mette Frederiksen warf jedoch Russland vor, hinter dem Vorfall zu stecken.








