Gespräche über Ukraine-Plan Selenskyj trifft Merz, Macron und Starmer in London
Stand: 08.12.2025 03:22 Uhr
Wie ist der Stand in Sachen US-Plan für die Ukraine? Darüber berät Präsident Selenskyj heute in London mit europäischen Verbündeten. Gespräche mit US-Vertreten in den vergangenen Tagen nannte er konstruktiv, aber nicht einfach.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute zu Beratungen mit europäischen Verbündeten in London erwartet. Bei dem Gespräch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, Bundeskanzler Friedrich Merz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron geht es um den aktuellen Stand des Plans für ein Ende des Krieges in der Ukraine.
Die Europäer würden „notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen“, erklärte Macron im Vorfeld des Londoner Treffens. „Wir müssen weiterhin Druck auf Russland ausüben, um es zum Frieden zu zwingen.“ Die Angriffe Russlands auf die Ukraine gingen am Wochenende mit unverminderter Härte weiter.
Grundlage der derzeit stattfindenden Verhandlungen ist ein von den USA vorgelegter Plan für ein Ende des Krieges, den Russland 2022 begonnen hatte. Ein ursprünglicher Entwurf, der als sehr Moskau-freundlich galt, wurde auf Drängen der Ukraine und ihrer europäischen Verbündeten in zentralen Punkten überarbeitet.
Sowohl die Ukraine als auch die Europäer fordern aber weitere Änderungen zugunsten der Ukraine. Wie sich der vor etwa drei Wochen publik gewordene US-Plan mit ursprünglich 28 Punkten seitdem gewandelt hat, ist öffentlich nicht bekannt.
Trump „ein wenig enttäuscht“ von Selenskyj
US-Präsident Donald Trump warf Selenskyj vor, sich nicht mit dem Ukraine-Plan der USA vertraut gemacht zu haben. Die USA hätten mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen und mit ukrainischen Vertretern, darunter Selenskyj, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) in Washington. „Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat.“ Das sei der Stand von vor ein paar Stunden gewesen.
Russland würde wohl lieber das ganze Land haben, dennoch glaube er, dass Moskau mit dem Vorschlag einverstanden sei, sagte Trump weiter. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden ist.“ Russland kontrolliert derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, hat Teile davon völkerrechtswidrig annektiert und beansprucht auch Regionen, die es nie erobert hat.
Selenskyj: Gespräche konstruktiv, aber nicht einfach
Im US-Bundesstaat Florida hatten Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und der Schwiegersohn des Präsidenten, Jared Kushner, seit Donnerstag mehrere Tage lang mit den Ukrainern gesprochen. Aufseiten der ukrainischen Delegation führten Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Generalstabschef Andrij Hnatow die Verhandlungen. Vorher hatten Witkoff und Kushner in Moskau fünf Stunden lang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen.
Zum Ende der amerikanisch-ukrainischen Verhandlungen in Florida schaltete sich Selenskyj nach eigenen Angaben am Samstag telefonisch dazu. Er nannte die Gespräche mit den US-Vertretern zwar konstruktiv, aber nicht einfach. „Die US-Vertreter kennen die grundlegenden ukrainischen Positionen“, sagte er am Samstag in seiner abendlichen Videoansprache. Die entscheidenden, noch zu klärenden Punkte scheinen die Territorialfragen und Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine zu sein.









