Supermarktdach-Einsturz :
Supermarktdach-Einsturz :
„Innerhalb von drei Sekunden sackte das Dach ab“
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Als am Abend das Dach eines Supermarktes in Lauchringen nahe der Schweizer Grenze einstürzt, ist das Geschäft noch geöffnet. Vier Menschen werden verletzt. Der Markt wurde offenbar erst kürzlich renoviert.
Beim teilweisen Einsturz eines Supermarktdachs in Lauchringen in Baden-Württemberg sind am Abend zwei Menschen schwer verletzt worden. Mindestens zwei weitere Personen hätten leichte Verletzungen erlitten, hieß es von der Polizei.
In Lebensgefahr schwebe nach bisherigem Kenntnisstand niemand. Vor Ort sei auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz, hieß es.
„Innerhalb von drei Sekunden sackte das Dach ab“, sagte der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Lauchringen, Mike König, unter Berufung auf Kunden, die in dem Supermarkt waren. Seine Kollegen evakuieren den Markt ganz in der Nähe der Stadt Waldshut-Tiengen an der Schweizer Grenze. In dem Geschäft waren nach Angaben der Polizei 26 Menschen. Mit Wärmebildkameras suchen die Einsatzkräfte unter den Trümmern nach Verletzten.
„Das hätte viel schlimmer ausgehen können“, resümiert König. „Wir haben Glück gehabt, dass so wenig im Markt los war und dass so wenige Leute an der Kasse anstanden.“ Was gewesen wäre, wenn an den Kassen eine lange Schlange Kunden gestanden hätte, will sich der Feuerwehrmann gar nicht ausmalen.

Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) rücken zu einem größeren Einsatz aus. Auch ein Rettungshubschrauber fliegt die Gemeinde an – muss aber keinen der Schwerverletzten in eine Klinik transportieren, wie König bilanziert. Rund 50 Feuerwehrleute sind bis in den Samstagabend hinein im Einsatz.
Rewe-Martk war frisch renoviert
Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr war der Rewe-Markt in den vergangenen Wochen renoviert und Mitte August wiedereröffnet worden. Welche Bauarbeiten dabei genau durchgeführt wurden und ob auch an dem Dach gearbeitet wurde, blieb vorerst unklar. Vom Handelsunternehmen Rewe gab es bis zum späten Abend keine Stellungnahme.
Vermutlich wird von den Ermittlern nun ein Sachverständiger eingesetzt, der den Grund für den Einsturz herausfinden soll. Die Polizei beschlagnahmte noch am Abend das Gebäude und sperrte es weiträumig ab. Zuvor drehte die Feuerwehr Strom, Wasser und Gas ab. Auch die Solaranlage auf dem Dach musste stromlos gestellt werden, damit von ihr keine Gefahr mehr ausgeht.
Die freiwilligen Feuerwehrleute gehen bei einer ersten Schätzung von einem Millionenschaden allein am Gebäude aus. Die Waren – und besonders die gekühlten und gefrorenen – werden verderben.