Friedrich Merz hat die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen „auf das Schärfste“ kritisiert. Russland habe damit Menschenleben in einem Nato-Staat gefährdet. Auch US-Präsident Donald Trump meldet sich zu Wort. Mehr im Liveticker.
Polen hat nach eigenen Angaben russische Drohnen über seinem Staatsgebiet abgeschossen. Warschau beantragte Konsultationen der Nato nach Artikel 4 des Militärbündnisses wegen Bedrohung eines Mitgliedstaates.
Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
20:07 Uhr – Tusk: Verbündete bieten Hilfe bei Luftverteidigung an
Polen hat nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk von den europäischen Verbündeten konkrete Hilfsangebote zur Luftverteidigung erhalten. Tusk schrieb auf dem Portal X, er habe mit Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sowie Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen. Es habe mehr als nur Solidaritätsbekundungen gegeben, erklärte Tusk. Er nannte aber keine Details zu der angebotenen Unterstützung.
19:38 Uhr – Reste von mehr als einem Dutzend Drohnen in Polen gefunden
Nach dem Eindringen russischer Kampfdrohnen in den Luftraum über Polen sind nach Behördenangaben bis zum Abend die Trümmer von mehr als einem Dutzend unbemannter Flugobjekte gefunden worden. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Warschau sprach von zwölf Drohnen mit Stand 17.30 Uhr MESZ.
Dazu zählte ein Fund bei Korytnica östlich der Hauptstadt, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. In Nowe Miasto an der Pilica südwestlich von Warschau sei eine Drohne dicht an einer Kaserne der polnischen Territorialverteidigung abgestürzt, berichtete der Radiosender RMF24.
Später kamen zwei weitere Fundstellen in der zentralpolnischen Woiwodschaft Heiligkreuz dazu. Andere Funde hatte es zuvor in der Woiwodschaft Lublin im Osten sowie in den Woiwodschaften Lodz und Ermland-Masuren gegeben.
18:41 Uhr – Heeresinspekteur: Drohnenabwehr unsere größte Schwäche
Der scheidende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais, rät zu größtmöglichen Anstrengungen beim weiteren Aufbau der Abwehr von Drohnen. Engpass sei dabei die Beschaffung neuer und auch schon bestellter Waffensysteme, sagte Mais in Berlin.
„Eine unserer größten Schwächen momentan ist die nach wie vor nicht materialisierte Befähigung zur Abwehr von Drohnen, zur Abwehr aus dem bodennahen Luftraum“, sagte Mais, der auf eine Frage nach Schlüssen aus den Luftraumverletzungen in Polen reagierte.
17:42 Uhr – „Los geht’s“ – Trump reagiert mit Kurznachricht
US-Präsident Donald Trump hat mit einer Kurznachricht auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ auf den Drohnenvorfall reagiert. „Was ist los mit Russland, dass es den polnischen Luftraum mit Drohnen verletzt?“, fragte er rhetorisch, um sogleich eine Antwort anzufügen: „Los geht’s!“ Was Trump damit genau meinte, blieb unklar.
16:51 Uhr – Putin demonstriere „völlige Missachtung aller Friedensbemühungen“, beklagt Carney
Der kanadische Ministerpräsident Mark Carney verurteilt den Einflug russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als rücksichtslos und eskalierend. Kanada stimme sich eng mit seinen Nato-Verbündeten ab, erklärte Carney. Der Vorfall zeige die Notwendigkeit, den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. „Putin demonstriert einmal mehr seine völlige Missachtung aller Friedensbemühungen“, sagte Carney.
16:48 Uhr – Russland: „Keine Beweise für die russische Herkunft“ der Objekte
Nach dem Eindringen mehrerer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Russland der Regierung in Warschau vorgeworfen, „Mythen“ zu verbreiten. Das russische Außenministerium bekräftigte in einer Erklärung die Darstellung der Armee, dass Russland Polen nicht ins Visier genommen habe und seine Drohnen eine Reichweite von maximal 700 Kilometer hätten. Das Ministerium fügte an: „Diese konkreten Fakten widerlegen erneut die Mythen, die Polen verbreitet, um die Ukraine-Krise weiter zu eskalieren.“
16:15 Uhr – Merz wirft Russland „rücksichtsloses Vorgehen“ vor
Bundeskanzler Friedrich Merz wirft Russland angesichts der Verletzung des polnischen Luftraums „rücksichtsloses Vorgehen“ vor. „Russland hat Menschenleben in einem Staat gefährdet, der der Nato und der EU angehört“, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit.
Dieses reihe sich ein in eine lange Kette von Provokationen im Ostseeraum und an der Ostflanke der Nato. „Die Bundesregierung verurteilt dieses aggressive russische Vorgehen auf das Schärfste.“ Es sei gut, dass Polen zusammen mit den Nato-Verbündeten diese Gefahr rechtzeitig habe erkennen und abwenden können.
15:36 Uhr – US-Gesandter bei der Nato bekräftigt Bündnistreue
Nach der Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen hat der US-Gesandte bei der Nato, Matt Whitaker, die Bündnistreue seines Landes bekräftigt. „Wir stehen unseren Nato-Verbündeten angesichts dieser Luftraumverletzungen bei“, erklärte Whitaker am Mittwoch im Onlinedienst X. „Wir werden jeden Zentimeter des Nato-Gebiets verteidigen“, fügte er hinzu.
15:24 Uhr – Großbritannien will Nato-Luftverteidigung über Polen stärken
Großbritannien stellt eine Verstärkung der Nato-Luftverteidigung über Polen in Aussicht. Er habe die britischen Streitkräfte angewiesen, entsprechende Optionen zu prüfen, sagt Verteidigungsminister John Healey nach einem Treffen mit Vertretern aus Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und der Ukraine. „Als euer Nato-Verbündeter werden wir euch, unsere polnischen Freunde, unterstützen“, so Healey. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen, die Sicherheit eurer Bevölkerung zu gewährleisten.“
15:20 Uhr – Pistorius kündigt „klare, aber besonnene“ Reaktion an
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen als gezielte Provokation gewertet und eine „besonnene“ Reaktion der Nato angekündigt. „Das hat nach Einschätzung aller Experten eine neue Qualität.“ Russland teste mit solchen Aktionen gezielt die Solidarität, Entschlossenheit und Reaktionsgeschwindigkeit der Nato.
Die Drohnen seien „offensichtlich von belarussischem Gebiet aus“ gesteuert worden, sagte Pistorius am Mittwoch im Bundestag. Es gebe „definitiv keine Anlässe zu vermuten, dass es sich hier um Kurskorrekturfehler oder dergleichen handelt“. Die Drohnen seien polnischen Angaben zufolge „entsprechend munitioniert“ gewesen. „Es hätte also auch jederzeit etwas passieren können.“
In einem Pressestatement am Nachmittag ergänzte Pistorius, der Vorfall sei „inakzeptabel“. Die Provokation habe sich nicht nur gegen Polen, sondern gegen die gesamte Nato und die europäische Sicherheitsordnung gerichtet.
Es gehe Russland eindeutig darum, „unsere Geschlossenheit“ auf den Prüfstand zu stellen, sagte der Minister weiter. Dieser Plan gehe aber nicht auf. „Wir setzen auf Stärke und Geschlossenheit, aber wir lassen uns eben nicht provozieren.“ Bei dem Vorfall habe es sich „nicht um eine Petitesse“ gehandelt, betonte Pistorius. Die Nato werde nun reagieren – „klar, aber auch sehr besonnen und nicht eskalierend“.
14:57 Uhr – EU-Außenbeauftragte: Zwischenfall ist „Gamechanger“
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas würdigt nach dem Zwischenfall im polnischen Luftraum die europäische Verteidigungsfähigkeit, fordert zugleich aber verstärkte Anstrengungen. Der Abschuss der Drohnen zeige, dass Europa sich verteidigen könne, sagt Kallas vor Journalisten. „Aber es ist klar, dass wir mehr tun müssen.“ Sie bezeichnet den Vorfall als Gamechanger. „Russland eskaliert absichtlich. Wir müssen sehr entschlossen sein.“ Sie betont zudem die Notwendigkeit weiterer Sanktionen gegen Russland.
14:56 Uhr – Rutte wendet sich direkt an Putin
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen als „absolut rücksichtslos“ bezeichnet. Eine vollständige Bewertung des Vorfalls stehe aber noch aus, sagte Rutte. „Ob es Absicht war oder nicht, es ist absolut rücksichtslos, es ist absolut gefährlich.“ Seine Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei klar: „Beenden Sie den Krieg in der Ukraine. Hören Sie auf, den Luftraum der Verbündeten zu verletzen. Und wissen Sie, dass wir bereitstehen, dass wir wachsam sind und dass wir jeden Zentimeter des Nato-Gebiets verteidigen werden.“ Der russische Geschäftsträger in Polen, Andrej Ordasch, hat eine Verantwortung Russlands für den Vorfall zurückgewiesen.
14:37 Uhr – Russland: Keinen Angriff auf Ziele in Polen geplant
Das russische Verteidigungsministerium erklärt, es habe nicht geplant, Ziele in Polen zu treffen. Es habe einen erfolgreichen Großangriff mit Drohnen auf militärische Einrichtungen in der Westukraine gegeben, so das Ministerium. Es verweist zudem darauf, dass die russischen Drohnen, „die angeblich die Grenze zu Polen überquert haben“, eine Reichweite von nicht mehr als 700 Kilometern hätten. Dennoch sei man zu Konsultationen mit dem polnischen Verteidigungsministerium zu diesem Thema bereit, hieß es weiter. Details werden zunächst nicht bekannt.
14:13 Uhr – „Russland hat leichtfertig eine gefährliche Eskalation in Kauf genommen“
Bundesaußenminister Johann Wadephul verurteilt das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum. „Russland hat damit leichtfertig eine gefährliche Eskalation in Kauf genommen“, sagt Wadephul in Berlin.
13:10 Uhr – Orbán solidarisch mit Polen – kein Wort zu Russland
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat die „volle Solidarität“ seines Landes mit Polen bekundet. „Die Verletzung der territorialen Integrität Polens ist inakzeptabel“, schrieb der Rechtspopulist bei Facebook. Dass es sich wie Warschau angibt um russische Drohnen gehandelt habe und dass im russisch-ukrainischen Krieg Moskau der Aggressor ist, erwähnte der Rechtspopulist nicht. Orbans Regierung pflegt gute Beziehungen zum Kreml und hat mehrfach versucht, EU-Sanktionen gegen Russland zu verhindern.
13:05 Uhr – Kreml lehnt Stellungnahme zu Drohnenabschuss ab
Das russische Präsidialamt lehnt eine Stellungnahme zu dem Einflug von Drohnen in den polnischen Luftraum ab. Dies sei eine Angelegenheit des Verteidigungsministeriums, erklärt der Kreml. Polen hat mitgeteilt, eine große Zahl russischer Drohnen sei in den eigenen Luftraum eingedrungen. Die Drohnen, die eine Gefahr dargestellt hätten, seien abgeschossen worden, so das Nato- und EU-Land.
12:21 Uhr – Polen: Sieben Geschosse sowie Trümmerteile einer Rakete gefunden
Nach Angaben des Innenministeriums in Warschau wurden bisher sieben Drohnen sowie Trümmerteile einer Rakete sichergestellt. Die Geschosse seien „von unbekannter Herkunft“, erklärt eine Ministeriumssprecherin auf einer Pressekonferenz. Der polnische Präsident Karol Nawrocki erklärte zuvor, er rechne damit, in 48 Stunden vollständige Informationen über die Ereignisse der vergangenen Nacht zu bekommen. Diese Einschätzung habe ihn dazu veranlasst, innerhalb von 48 Stunden den Nationalen Sicherheitsrat Polens einzuberufen, so Nawrocki. Die Situation sei in der Geschichte Polens und der Nato beispiellos.
12:10 Uhr – Röttgen verlangt Erklärung von Russland
Unions-Vize-Fraktionschef Norbert Röttgen fordert von Russland eine Erklärung und Entschuldigung für den Drohnen-Vorfall in Polen. „Der Drohneneinsatz Russlands in Polen – ob absichtlich oder nicht – ist zu verurteilen“, sagt der CDU-Politiker. „Deutschland steht an der Seite Polens und erwartet eine Erklärung und Entschuldigung Russlands.“
10:54 Uhr – Polen zählt 19 Luftraumverletzungen – vorwiegend aus Belarus
Laut Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat es in der Nacht 19 Luftraumverletzungen in dem Nato-Land gegeben. Ein Großteil der Drohnen sei aus Belarus eingedrungen, sagt Tusk im Parlament in Warschau. Drei Drohnen seien abgeschossen worden, wahrscheinlich auch eine vierte. „Die Tatsache, dass diese Drohnen, die eine Sicherheitsgefährdung darstellten, abgeschossen wurden, ändert die politische Situation.“
10:47 Uhr – Russischer Diplomat: Anschuldigungen zu Drohnen haltlos
Russland weist die Vorwürfe zurück, für den Drohnen-Einflug nach Polen verantwortlich zu sein. „Wir betrachten die Anschuldigungen als haltlos“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA den russischen Geschäftsträger in Warschau, Andrej Ordasch. Polen habe bislang keine Beweise für eine russische Herkunft der Drohnen vorgelegt.
10:28 Uhr – Polen wird Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen
Polen wird ein Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags beantragen. Das kündigt Tusk im Parlament an. Der Artikel sieht Beratungen vor, wenn sich ein Nato-Staat von außen gefährdet sieht. Konkret heißt es darin: „Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist.“
Der Artikel wurde seit Gründung des Bündnisses 1949 sieben Mal in Anspruch genommen – zuletzt am 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine. Beantragt wurde das damals von Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
Dass Polen nach Artikel 5 um militärische Unterstützung der Allianz bittet, gilt vorerst als sehr unwahrscheinlich – auch weil dies ein erhebliches Eskalationsrisiko bergen würden.
10:15 Uhr – Kiesewetter fordert Taurus-Lieferungen an Ukraine
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat nach den Verletzungen des Luftraums über Polen „Konsequenz und Härte“ gefordert. „Russische Drohnen fliegen nach Polen und Moldau. Solidaritätsbekundungen sind fehlplatziert“, schrieb Kiesewetter auf dem Kurznachrichtendienst X. Er forderte weiter, den deutschen Marschflugkörper Taurus zu liefern, damit die Ukraine militärisch relevante Ziele in Russland angreifen kann. Frieden und Freiheit in Selbstbestimmung würden „von Russland ausgetestet und sind massiv in Gefahr“.
09:50 Uhr – Mindestens ein Toter bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch mehr als 400 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert und dabei mindestens einen Menschen getötet. Wie die ukrainische Luftwaffe am Mittwochmorgen mitteilte, griffen die russischen Streitkräfte die Ukraine mit 415 Drohnen und 43 Raketen an. Davon seien 386 Drohnen und 27 Raketen von den ukrainischen Streitkräften abgefangen worden. Nach ukrainischen Behördenangaben gab es bei den Angriffen mindestens einen Toten.
09:45 Uhr – Deutsche Patriots an Ortung russischer Drohnen beteiligt
An der Ortung russischer Drohnen waren nach Informationen aus Sicherheitskreisen auch zwei in Polen stationierte deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme beteiligt. Das sagt ein Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Aus Nato-Kreisen war zuvor verlautet, die in der Region stationierten Patriot-Luftabwehrsysteme hätten die Drohnen zwar auf dem Radar erfasst, aber nicht bekämpft.
09:32 Uhr – Von der Leyen will weitere Sanktionen gegen Russland
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sichert Polen die volle Solidarität der Staatengemeinschaft zu. Es brauche jetzt weitere Sanktionen gegen Russland, sagt von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
09:25 Uhr – Selenskyj: Äußerst gefährlicher Präzedenzfall für Europa
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine starke Reaktion auf den Vorfall in Polen. Moskau teste immer die Grenzen des Möglichen und bleibe, wenn es keine starke Reaktion gebe, auf einer neuen Eskalationsstufe, schrieb er in sozialen Medien. Er sprach von einem „äußerst gefährlichen Präzedenzfall für Europa“. Selenskyj warnte, wenn Maßnahmen gegen Russland und dessen Verbündete verzögert würden, nähme die Brutalität der Angriffe nur zu. Ausreichend Waffen seien nötig, um Russland abzuschrecken.
09:01 Uhr – EU-Kommissar fordert „Drohnen-Wall“ an Ostflanke
Als Reaktion auf den Drohnen-Vorfall in Polen fordert EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius die Errichtung eines „Drohnen-Walls“ entlang der Ostflanke. „Russland testet einmal mehr die Grenzstaaten, die EU und die Nato“, schreibt Kubilius auf X. Man werde mit den EU-Mitgliedern, den Grenzstaaten und der Ukraine zusammenarbeiten. „Russland wird gestoppt werden.“
08:55 Uhr – Tusk: Russische Drohnen sind „Provokation großen Ausmaßes“
Die im Luftraum über Polen abgeschossenen Drohnen stammen nach Angaben der polnischen Regierung aus Russland. Es sei das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen worden seien, sagte Regierungschef Donald Tusk. Alle Bündnispartner nähmen den Vorfall sehr ernst. Tusk sprach von einer „Provokation großen Ausmaßes“.
08:23 Uhr – Russische Drohne hat Wohnhaus getroffen, keine Verletzten gemeldet
Der polnische Sender „Polsat News“ berichtet unter Berufung auf die Polizei, dass eine Drohne im Osten des Landes ein Wohnhaus getroffen habe. Es gebe keine Verletzten, meldet der Sender. Zu dem Einschlag sei es in dem Ort Wyryki gekommen. „Polsat“ zitiert die örtliche Polizei.
08:25 Uhr – Alle polnischen Flughäfen wieder in Betrieb
Am Warschauer Chopin-Flughafen, dem größten Flughafen Polens, können Flugzeuge wieder starten und landen. Nach dem Eindringen von mehr als einem Dutzend Drohnen in den Luftraum des Landes war der Flugbetrieb an vier Flughäfen eingestellt worden. Mehrere Flüge wurden an andere Flughäfen des Landes umgeleitet. Am Morgen gab die Führung der Streitkräfte das Ende dieser Maßnahme bekannt. Reisende müssten sich allerdings auf Verzögerungen einstellen, bis sich die Abläufe wieder normalisiert hätten.
Auch an den anderen zunächst gesperrten Flughäfen des Landes, einschließlich im ostpolnischen Lublin, konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
07:58 Uhr – Ukrainischer Außenminister: Putin testet den Westen
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bezeichnet das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum als Beweis für die Eskalation des Krieges durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Putin eskaliert, weitet seinen Krieg immer weiter aus und testet den Westen“, schreibt Sybiha auf der Plattform X. Es müsse nun die Entscheidung getroffen werden, die Luftabwehr von Partnerländern zum Abfangen von Drohnen und Raketen über der Ukraine einzusetzen – einschließlich jener Geschosse, die sich den Nato-Grenzen näherten.
07:40 Uhr – Luftraum über Warschauer Flughafen wieder offen
Der Luftraum über dem polnischen Hauptstadtflughafen ist wieder geöffnet. Das teilte der Chopin-Flughafen in Warschau mit. Flugausfälle und Verspätungen hielten vermutlich noch an.
07:19 Uhr – Polnische Polizei findet beschädigte Drohne im Osten des Landes
Die örtliche Polizei hat im ostpolnischen Dorf Czosnowka eine beschädigte Drohne entdeckt. Der Fund sei um 5.40 Uhr bestätigt worden, schreibt die Polizei der Region Lublin auf X.
07:07 Uhr – Tusk beruft Krisensitzung der polnischen Regierung ein
Nach dem Abschuss russischer Drohnen über polnischem Staatsgebiet beruft Polens Ministerpräsident Donald Tusk eine Sondersitzung der Regierung ein. Tusk werde sich mit den für die Staatssicherheit zuständigen Ministern treffen, sagt ein Regierungssprecher. Eine außerordentliche Sitzung des Ministerrats finde um 8:00 Uhr statt.
06:57 Uhr – Polens Militär spricht von „beispielloser“ Verletzung des Luftraums
Das polnische Militär hat die „beispiellose“ Verletzung des polnischen Luftraums als „Akt der Aggression“ verurteilt. „Nach dem heutigen Angriff der Russischen Föderation auf ukrainisches Territorium kam es zu einer beispiellosen Verletzung des polnischen Luftraums durch drohnenartige Objekte“, erklärte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte am Mittwoch in Onlinenetzwerken. „Das ist ein Akt der Aggression, der eine echte Bedrohung für die Sicherheit unserer Bürger darstellt.“
06:15 Uhr – US-Verteidigungsexperte: „Eine Drohne ist ein Versehen, mehrere Drohnen sind kein Versehen“
Der US-Verteidigungsexperte Jim Townsend hält ein versehentliches Eindringen russische Drohnen in den polnischen Luftraum für unwahrscheinlich. „Es ist schwer vorstellbar, dass das (…) ein Versehen war“, sagt Jim Townsend gegenüber der BBC. „Eine Drohne ist ein Versehen, mehrere Drohnen sind kein Versehen“, erklärte er.
Townsend lobte die Vorgehensweise der polnischen Behörden und forderte eine deutliche Reaktion der Nato: „Sie (die Drohnen, d. Red.) wurden vom polnischen Radar erfasst und die Nato hat Alarm ausgelöst. Jetzt ist die politische Seite der Nato gefordert, um sicherzustellen, dass die Antwort des Bündnisses angemessen ist.“ Dies sei höchstwahrscheinlich ein Test – „ein Test, auf den die Nato reagieren muss“, fügte er hinzu.
05:54 Uhr – Zerstörung der Drohnen „ist noch im Gange“
Polens Armee hat Drohnen zerstört, die in den Luftraum des Nato-Landes eingedrungen waren. „Die Operation zur Identifizierung und Neutralisierung der Objekte ist noch im Gange“, hieß es. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Mitteilungen der Behörden zu verfolgen.
06:00 Uhr – Verteidigungsminister appelliert an die Bürger
Polens Regierungschef Donald Tusk schrieb auf X, es seien Waffen gegen die Flugobjekte eingesetzt worden. Er sei in ständigem Kontakt mit der Armeeführung, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten.
Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz teilte mit, die Heimatschutz-Einheiten der Armee seien angewiesen, am Boden nach Trümmern der abgeschossenen Drohnen zu suchen. Er appellierte an die Bürger, sich diesen Trümmern nicht zu nähern und im Falle eines Fundes die Polizei zu informieren.
05:42 Uhr – Polen schließt Teile seines Luftraums
Die polnischen Behörden schließen vier Flughäfen, darunter den internationalen Flughafen Warschau. In einer Mitteilung für Piloten heiße es, der Flughafen Warschau-Chopin sei „aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit“ nicht verfügbar.
Der Flughafen Warschau-Chopin teilte mit, wegen Aktivitäten der Armee sei ein Teil des Luftraums über Polen geschlossen. Es würden zurzeit keine Starts und Landungen ausgeführt. Betroffen waren demnach zudem unter anderem die Flughäfen in Lublin und Rzeszow im Osten des Landes. Es war zunächst unklar, wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befanden.
05:21 Uhr – Polens Verteidigungsminister – Flugzeuge haben auf „feindliche Objekte“ geschossen
Nach „Verletzungen“ des polnischen Luftraums während eines russischen Angriffs auf die Westukraine haben Flugzeuge nach den Worten des polnischen Verteidigungsministers auf „feindliche Objekte“ geschossen. „Die Flugzeuge haben ihre Waffen gegen feindliche Objekte eingesetzt“, erklärte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz auf X. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Nato-Kommando.“
01:20 Uhr – Russische Drohnen in Polen gesichtet
Polen und seine Verbündeten sichern wegen einer Warnung vor russischen Drohnen den polnischen Luftraum. „Polnische und verbündete Flugzeuge operieren in unserem Luftraum, während die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme in höchste Alarmbereitschaft versetzt wurden“, teilte das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. „Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit unserer Bürger darstellt“, hieß es weiter.
Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor gewarnt, russische Drohnen seien in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen. Den ukrainischen Angaben zufolge sind die Drohnen in Richtung Westen unterwegs und bedrohen die polnische Stadt Zamosc. Ukrainische Medien berichten zudem, mindestens eine Drohne fliege in Richtung der westpolnischen Stadt Rzeszow. Wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befinden, ist unklar.