Musikfestival in Belgien Festival lädt Philharmoniker mit Dirigent aus Israel aus
München · Wenige Tage vor einem Auftritt in Belgien wird dem Orchester aus München abgesagt. Der Grund: Sein designierter Chefdirigent habe sich angeblich nicht eindeutig von Israels Regierung distanziert.
Lahav Shani soll im September 2026 offiziell übernehmen, tritt aber schon mit den Münchner Philharmonikern auf.
Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Münchner Philharmoniker sind mit ihrem designierten Chefdirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival in Belgien ausgeladen worden. „Begründet wurde die Ausladung damit, dass der in Tel Aviv geborene Lahav Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist“, teilten die Philharmoniker und die Landeshauptstadt mit. Diese verurteilten die Entscheidung als einen Angriff auf europäische und demokratische Werte.
Die Philharmoniker sollten am 18. September ein Konzert auf dem Flanders Festival Ghent in der belgischen Stadt Gent geben. Auf seiner Homepage begründen die Veranstalter die Absage damit, dass Lahav Shanis Haltung gegenüber der israelischen Regierung in Tel Aviv nicht klar sei. In Übereinstimmung mit dem Aufruf des Kulturministers, des Stadtrats von Gent und des Kultursektors in Gent habe man sich deshalb entschieden, nicht mit Partnern zusammenzuarbeiten, die sich nicht eindeutig von diesem Regime distanziert haben, hieß es weiter.
Israelische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht?
Die Philharmoniker und die Landeshauptstadt erklärten dazu: „Lahav Shani tritt in seinem ganzen Wirken als Musiker und Mensch für Verständigung, Humanismus und Dialog ein. Israelische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht zu stellen und kollektiv zu bestrafen, lehnen wir entschieden ab. Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit von der Bühne, dem Konzertsaal oder anderen öffentlichen Orten zu verbannen, ist ein Angriff auf wesentliche europäische und demokratische Werte.“
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, er könne die Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen. „Die Münchner Philharmoniker stehen als Kulturbotschafter der Landeshauptstadt München für Offenheit, Vielfalt und Dialog – ganz egal ob zu Hause in München oder auf ihren Reisen in die Konzertsäle Europas und der Welt.“
© dpa-infocom, dpa:250910-930-22328/1
Musikfestival in Belgien Festival lädt Philharmoniker mit Dirigent aus Israel aus
München · Wenige Tage vor einem Auftritt in Belgien wird dem Orchester aus München abgesagt. Der Grund: Sein designierter Chefdirigent habe sich angeblich nicht eindeutig von Israels Regierung distanziert.
Lahav Shani soll im September 2026 offiziell übernehmen, tritt aber schon mit den Münchner Philharmonikern auf.
Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Münchner Philharmoniker sind mit ihrem designierten Chefdirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival in Belgien ausgeladen worden. „Begründet wurde die Ausladung damit, dass der in Tel Aviv geborene Lahav Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist“, teilten die Philharmoniker und die Landeshauptstadt mit. Diese verurteilten die Entscheidung als einen Angriff auf europäische und demokratische Werte.
Die Philharmoniker sollten am 18. September ein Konzert auf dem Flanders Festival Ghent in der belgischen Stadt Gent geben. Auf seiner Homepage begründen die Veranstalter die Absage damit, dass Lahav Shanis Haltung gegenüber der israelischen Regierung in Tel Aviv nicht klar sei. In Übereinstimmung mit dem Aufruf des Kulturministers, des Stadtrats von Gent und des Kultursektors in Gent habe man sich deshalb entschieden, nicht mit Partnern zusammenzuarbeiten, die sich nicht eindeutig von diesem Regime distanziert haben, hieß es weiter.
Israelische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht?
Die Philharmoniker und die Landeshauptstadt erklärten dazu: „Lahav Shani tritt in seinem ganzen Wirken als Musiker und Mensch für Verständigung, Humanismus und Dialog ein. Israelische Künstlerinnen und Künstler unter Generalverdacht zu stellen und kollektiv zu bestrafen, lehnen wir entschieden ab. Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit von der Bühne, dem Konzertsaal oder anderen öffentlichen Orten zu verbannen, ist ein Angriff auf wesentliche europäische und demokratische Werte.“
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, er könne die Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen. „Die Münchner Philharmoniker stehen als Kulturbotschafter der Landeshauptstadt München für Offenheit, Vielfalt und Dialog – ganz egal ob zu Hause in München oder auf ihren Reisen in die Konzertsäle Europas und der Welt.“
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