marktbericht
Kursrally in Japan und New York DAX in Lauerstellung zum Rekordhoch
Stand: 06.10.2025 07:33 Uhr
Der Rekordlauf an den US-Börsen hat zuletzt einen neuen Höhepunkt erreicht, und auch in Japan haussieren die Kurse. Legt der DAX jetzt nach? Viel fehlt nicht mehr zur Bestmarke vom Juli.
Der DAX hat sein Rekordhoch vom Juli auch zu Beginn der neuen Börsenwoche weiter fest im Visier. 24.639 Punkte – das ist die Marke, die es zu knacken gilt. Am Tag der Deutschen Einheit hatte sich der deutsche Leitindex im Hoch bei 24.524 Zählern seiner Bestmarke bis auf gut 100 Punkte angenähert.
DAX mit starkem Start in den Oktober
Ganz so hoch hinaus dürfte es heute zum Handelsstart wohl noch nicht gehen. Der Broker IG taxiert den DAX zur Stunde bei 24.388 Zählern – und damit nur leicht oberhalb des Schlusskurses vom Freitagabend.
In der vergangenen Woche hatte der DAX den traditionell schwachen September abgehakt und einen mustergültigen Start in das für gewöhnlich beste Quartal an den Börsen hingelegt: An den ersten drei Handelstagen im Oktober legte das deutsche Börsenbarometer um 2,1 Prozent zu.
Hoffnung auf Zinssenkungen und KI-Boom
Hintergrund der Kurssteigerungen ist in erster Linie die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank. Fallende Zinsen machen Investments in Aktien attraktiver.
Der Boom rund ums Thema Künstliche Intelligenz (KI) tut sein Übriges. Zuletzt erhielt der Megatrend durch die Meldung neue Nahrung, dass der ChatGPT-Anbieter OpenAI bei der Platzierung von Belegschaftsanteilen an Investoren eine Bewertung von rund einer halben Billion US-Dollar erreicht hat.
Dow Jones erstmals über 47.000 Punkte
Die US-Börsen hatten am Freitag ihren Rekordlauf fortgesetzt. Diesmal war auch der Dow Jones Industrial dabei und sprang erstmals über 47.000 Punkte. Bis Handelsschluss bröckelten die Gewinne insgesamt aber etwas ab.
Zum Handelsschluss stand beim Dow Jones ein Plus von 0,5 Prozent auf 46.758 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 6.715 Zählern, der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 22.780 Stellen nach.
Nikkei erreicht Rekordhoch nach Takaichi-Wahl
Die japanische Börse hat am Morgen ein Rekordhoch erreicht. Der Nikkei-Index kletterte um bis zu 4,8 Prozent auf 47.976 Punkte. Die Wahl der als fiskal- und geldpolitisch expansiv geltenden Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) befeuerte Spekulationen über höhere Staatsausgaben und eine verzögerte geldpolitische Straffung. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen bleiben heute feiertagsbedingt geschlossen.
Yen nach Wahl unter Druck, Euro kaum bewegt
Im asiatischen Devisenhandel gibt der Yen angesichts der gesunkenen Zinserhöhungserwartungen deutlich nach. Der Dollar steigt im Gegenzug über die psychologisch wichtige Marke von 150 Yen. Gegenüber dem Euro fällt die japanische Währung sogar auf ein Allzeittief. Der Euro zieht am Morgen um 0,1 Prozent auf 1,1721 Dollar.
Gold und Bitcoin mit Rekordhoch
Die politische Unsicherheit in den USA angesichts des anhaltenden Regierungsstillstands treibt die Anleger derweil zunehmend in alternative Anlagen. Gold erreichte mit 3.940 Dollar je Feinunze einen Rekordstand, Bitcoin sprang erstmals über 125.000 Dollar.
„Der Regierungsstillstand ist dieses Mal von Bedeutung“, sagte Geoffrey Kendrick von Standard Chartered Bank mit Blick auf die Haushaltsblockade in den USA. Er prognostizierte einen weiteren Bitcoin-Anstieg auf 135.000 Dollar während des Shutdowns. Mit Blick auf Gold ist auch die Aussicht auf weitere US-Zinssenkungen ein starker Kurstreiber.
Ölpreise ziehen nach OPEC+-Entscheid an
Die Ölpreise legen am Morgen zu. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um 1,3 Prozent auf 65,38 Dollar je Barrel. Hintergrund ist die Entscheidung des Ölkartells OPEC+ für eine geringere Produktionsausweitung als am Markt erwartet wurde.
Das Kartell erhöht die Förderung ab November lediglich um 137.000 Barrel pro Tag – Russland hatte sich gegen die von Saudi-Arabien favorisierten höheren Mengen durchgesetzt.
Hannover Rück erhöht Ausschüttungsquote
Am deutschen Aktienmarkt könnte die Aktie von Hannover Rück einen Blick wert sein. Der Versicherer will „vor dem Hintergrund der sehr guten Kapitalausstattung“ die Ausschüttungsquote für die reguläre Dividende von bisher 46 Prozent des Nettokonzerngewinns (Gesamtdividende) auf 55 Prozent steigern. Das bisher regelmäßig genutzte Instrument der Sonderdividende wird Teil der regulären Dividende.
IG Metall will Werke von ArcelorMittal und Mercedes erhalten
Die IG Metall hofft auf den Erhalt des Stahlwerks von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass dieses Werk Bestand hat. Es gibt viele gute Gründe dafür“, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Jan Otto, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Der Bezirksleiter der IG Metall zeigte sich ebenfalls zuversichtlich für das Mercedes-Werk in Ludwigsfelde. „Ich glaube, dass da was geht“, sagte Ott
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.