Messerangriff im Zug nach London Ein zunächst Verdächtiger ist wieder frei
Stand: 02.11.2025 20:44 Uhr
Nach der Messerattacke in einem Zug nahe der englischen Stadt Huntingdon ist nur noch ein Tatverdächtiger in Gewahrsam. Das Motiv ist weiter unklar, die Polizei geht aber nicht von einem Terrorakt aus. Ein Bahnmitarbeiter gilt als Held.
Nach dem Messerangriff in einem Zug im Osten von England ist einer von zwei festgenommenen Männern ohne Anklage wieder freigelassen worden. Der 35-Jährige sei nicht an dem Angriff am Samstagabend beteiligt gewesen, teilte die britische Polizei mit.
Inzwischen gibt es demnach nur noch einen Verdächtigen. Es handelt sich um einen 32-jährigen Briten. Er steht unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Die Polizei geht nicht von einem Terroranschlag aus. Das Tatmotiv ist noch unklar.
„Spezialisierte Ermittler untersuchen den Hintergrund des Verdächtigen, den wir in Gewahrsam haben, sowie die Ereignisse, die zu dem Angriff geführt haben“, zitierte Sky News den stellvertetenden Polizeichef Stuart Cundy.
Erschütterung über Bluttat
Die Tat hatte Großbritannien erschüttert. Mehrere Menschen wurden in den Waggons attackiert und niedergestochen, mutmaßlich mit einem Messer. Zehn Menschen waren mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, andere Quellen sprechen von elf Opfern. Fünf wurden inzwischen wieder entlassen.
Schwer verletzter Bahnmitarbeiter gilt als Held
Ein Mensch befindet sich weiterhin in einem lebensbedrohlichen Zustand. Den Angaben zufolge handelt es sich bei ihm um einen Mitarbeiter der Bahn. Dieser habe sich besonders mutig verhalten, so die Ermittler. Sie hätten die Aufzeichnungen der Überwachungskameras aus dem Zug ausgewertet, zitierte die BBC die Polizei. „Und es ist klar, dass seine Handlungen nichts weniger als heldenhaft waren und zweifellos vielen Menschen das Leben gerettet haben.“
Augenzeugen berichteten mehreren Medien zufolge von schockierenden Szenen in den Waggons des Zuges, der von Doncaster in die britische Hauptstadt unterwegs war. Fahrgäste hätten einen Mann mit einem großen Messer gesehen. Viele seien panisch durch die Waggons gerannt und hätten sich auf den Toiletten versteckt, überall sei Blut gewesen.
König Charles und Premier Starmer äußern sich
König Charles III. und seine Frau Camilla zeigten sich „schockiert“ über den Vorfall. Der Monarch sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz.
Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einem „schrecklichen Vorfall“, der „zutiefst beunruhigend“ sei. „Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen, und mein Dank gilt den Rettungskräften für ihren Einsatz“, teilte der Regierungschef im sozialen Netzwerk X mit.









