Stand: 05.11.2025 11:27 Uhr
Von Hauptstadt zu Hauptstadt in wenigen Stunden: Die EU will schnellere Zugreisen innerhalb Europas ermöglichen. Damit das Realität wird, müssen Netze modernisiert und Milliarden Euro ausgegeben werden.
Die Reisezeiten bei Zugfahrten zwischen europäischen Metropolen sollen nach dem Willen der EU-Kommission bis spätestens 2040 drastisch sinken. Ein in Brüssel vorgestellter Aktionsplan für Hochgeschwindigkeitszüge sieht vor, zentrale Knotenpunkte mit Geschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern und mehr zu verbinden. Ziel ist demnach auch, den Zug zu einer noch attraktiveren Alternative zu Kurzstreckenflügen zu machen.
So sollen Reisende künftig beispielsweise in vier statt sieben Stunden von Berlin nach Kopenhagen oder in sechs statt neuneinhalb Stunden von München nach Rom fahren können. Eine Fahrt von Berlin nach Wien via Prag könnte statt mehr als acht nur noch viereinhalb Stunden dauern. „Die Verbesserung der Reisezeiten zwischen den Hauptstädten Europas ist ein greifbares und pragmatisches Ergebnis unseres Willens, Europa geeinter und effizienter zu machen“, sagte der zuständige Kommissionsvizepräsident Raffaele Fitto.
EU schätzt Kosten auf fast 350 Milliarden Euro
Die Kosten für die Fertigstellung des sogenannten TEN-V-Hochgeschwindigkeitsnetzes werden nach Angaben der Kommission bis 2040 auf rund 345 Milliarden Euro geschätzt. Wenn noch höhere Zuggeschwindigkeiten von deutlich mehr als 250 km/h angepeilt werden, könnten bis 2050 sogar bis zu 546 Milliarden Euro benötigt werden.
Um Bahnunternehmen zur Umsetzung der Pläne zu bewegen, will die EU-Kommission noch bestehende Hindernisse im grenzüberschreitenden Bahnverkehr abbauen und eine neue Finanzierungsstrategie entwickeln. Zudem sollen etwa die Rahmenbedingungen für Bahnindustrie und Betreiber verbessert sowie Forschung und Innovation gefördert werden. Der Netzausbau werde private Investitionen sowie Kredite und Garantien von Finanzinstitutionen wie der Europäischen Investitionsbank (EIB) und nationalen Förderinstitutionen erfordern, teilte die Kommission mit.








