marktbericht
Kursgewinne erwartet DAX schleicht weiter Richtung Rekordhoch
Stand: 07.10.2025 07:32 Uhr
Trotz des US-Shutdowns und der Regierungskrise in Frankreich bleiben die Anleger entspannt. Der DAX dürfte heute ein paar Punkte näher an sein Rekordhoch heranrücken.
Der deutsche Leitindex wird vom Broker IG vor dem Xetra-Start moderat höher bei 24.420 Punkten taxiert. Der DAX war gestern stabil bei 24.378 Punkten aus dem Handel gegangen. Dagegen gab der französische Leitindex CAC 40 zeitweise um gut zwei Prozent nach, nachdem der französische Ministerpräsident Sebastien Lecornu kaum 14 Stunden nach der Bekanntgabe seines Kabinetts zurückgetreten war.
Anleger gelassen trotz Lage in Frankreich
„Der deutsche Aktienmarkt ist verhalten in die neue Woche gestartet. Zwar hat er einigermaßen gelassen auf die Staatskrise in Frankreich reagiert und auch der anhaltende Regierungsstillstand in den USA spielte keine große Rolle, dennoch hielt sich bei Anlegern die Kauflaune in Grenzen“, schreiben die Experten der Helaba in ihrem Tagesausblick.
Noch ist die Unsicherheit also kaum auf dem deutschen Aktienmarkt angekommen. Eine tiefe Euro-Krise wie in den Jahren 2010-2012 zeichne sich nicht ab, meint Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. „So schlimm steht es um die französischen Staatsfinanzen längst nicht. Bei massiven Turbulenzen würde zudem vermutlich die Europäische Zentralbank eingreifen. Weniger um Frankreich zu helfen, sondern vor allem um ein Überspringen einer Krise auf andere Länder wie Italien zu verhindern.“
US-Berichtssaison kurz vor dem Start
Neben der Lage in Frankreich richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren so langsam wieder auf die Unternehmensbilanzen. „In der kommenden Woche beginnt die US-Berichtssaison für das dritte Quartal. Gegenüber dem zweiten Quartal dürften ein stabilerer US-Dollar und höhere Importzölle vielen Unternehmen die Ausweitung der Gewinnmargen erschwert haben“, kommentiert Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.
„Die Analysten erwarten einen Rückgang des jährlichen Umsatz- und Gewinnwachstums der im S&P 500 gelisteten Unternehmen von sechs auf vier beziehungsweise von elf auf sechs Prozent“, so der Fachmann.
Techwerte führen Wall Street an
Der milliardenschwere AMD-Deal in der Chip-Branche sorgte gestern für Optimismus an den US-Börsen. Aktien des US-Halbleiterherstellers legten um 23,7 Prozent zu.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich dagegen kaum verändert bei 46.694 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6.740 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,7 Prozent auf 22.941 Stellen an.
Und wieder ein Nikkei-Rekord
In Tokio hat der Nikkei im frühen Handel ein erneutes Rekordhoch erreicht. Gewinne bei den Chip-Werten im Gefolge der Wall Street beflügelten den japanischen Leitindex. Er markierte vorübergehend ein Rekordhoch von 48.527 Zählern. Im Handelsverlauf gab der Index seine Gewinne jedoch wieder teilweise ab, da die Euphorie über die designierte Regierungschefin Sanae Takaichi nachließ.
„Der Markt hatte nicht den Schwung der vorangegangenen Sitzung“, sagte Yugo Tsuboi, Chefstratege bei Daiwa Securities. Es handle sich nicht um eine breit angelegte Rally, da die Hälfte der Aktienwerte nachgebe.
Derzeit legt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,7 Prozent auf 48.264 Punkte zu, der breiter gefasste Topix notiert 0,3 Prozent höher bei 3.235 Zählern. Die Börsen in China und Hongkong sind wegen Feiertagen geschlossen.
Euro pendelt um 1,17 Dollar
Gestern hatten die politischen Turbulenzen dem Euro zugesetzt. Die Gemeinschaftswährung gab zeitweise um 0,7 Prozent auf 1,1653 Dollar nach. Aktuell hat sich die Gemeinschaftswährung wieder leicht erholt und bewegt sich an der Marke zu 1,17 Dollar.