FilmfestivalDieser Film hat die Festspiele von Venedig geprägt
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„The Voice of Hind Rajab“ wird mit dem Grand Prix der Jury ausgezeichnet. Der Film erzählt vom wahren Fall eines Kindes, das in Gaza starb.
Nach der Vorführung von „The Voice of Hind Rajab“ war das Festival von Venedig plötzlich ein anderes. Die Stimmung am Lido wurde schlagartig angestrengt und fiebrig. Dieser Spielfilm, in dem man immer wieder die Stimme eines realen kleinen Mädchens hört, das zwischen lauter Toten in einem Auto um Hilfe ruft, hat einen Nerv getroffen. Bis zur Premiere von „Hind Rajab“ wurde das Thema Palästina nach Kräften umschifft, vermieden, ignoriert. Jurypräsident Alexander Payne antwortete in der Eröffnungspressekonferenz auf die gefürchtete Frage nach dem Krieg in Gaza, er sei auf das Thema „nicht vorbereitet“. Die pro-palästinensische Solidaritäts-Demonstration zur Mitte des Festivals erstaunte dann mit mehreren Tausend Teilnehmern und wurde per Helikopter überwacht. Als am Mittwoch danach „The Voice of Hind Rajab“ gezeigt worden war, war eines klar: Dieser Film hat die 82. Mostra geprägt. Auch wenn er am Ende nur den Grand Prix der Jury gewonnen hat, einen silbernen und nicht den Goldenen Löwen.