Turnier in Deutschland und Niederlanden Heim-WM als große Chance für den deutschen Frauenhandball
Stand: 03.09.2025 16:56 Uhr
Beim Deutschen Handballbund fiebert man der Heim-WM entgegen. Sportvorstand Ingo Meckes betont, wie wichtig „begeisternde“ Leistungen und eine gute Platzierung für den deutschen Frauenhandball sind.
Platz sieben bei der vergangenen Europameisterschaft war nicht das, was man sich beim DHB vorgestellt hatte. Wieder waren die „Großen“ um Norwegen, Dänemark, Frankreich und Co. einen Hauch besser gewesen. Nicht viel, aber trotzdem entscheidend.
DHB-Vorstand Meckes – „Wahnsinns-Viertelfinale“ als Ziel
Bei der Heim-Weltmeisterschaft, die am 26. November für das deutsche Team in Stuttgart mit dem Spiel gegen Island beginnt, soll das nun endlich anders werden.
„Wir haben im letzten halben Jahr einen Schritt nach vorne gemacht. (…) Jetzt wollen wir im Hinblick auf die WM nochmal einen kleinen Schritt machen“ sagt DHB-Sportvorstand Ingo Meckes im Sportschau-Interview. „Das Ziel ist ganz klar, die Spiele in Stuttgart erfolgreich zu gestalten, in Dortmund eine erfolgreiche Hauptrundenphase zu haben und dann mit voller Unterstützung durch das Publikum ein Wahnsinns-Viertelfinale abzuliefern.“
Sollte die Mannschaft von Markus Gaugisch diese Zielsetzung erreichen und ein mögliches Viertelfinale in Dortmund gewinnen, ginge es im Halbfinale in Rotterdam weiter. Denn gemeinsam mit Deutschland sind die Niederlanden Ausrichter des Turniers, das am 14. Dezember mit dem Finale endet. Und sollte man es so weit schaffen, „dann möchte man natürlich auch gewinnen„, so Meckes.
Testspiele gegen Co-Gastgeber Niederlande als Wegweiser
Besagte Niederlanden gehören laut Meckes zu den „Großen“, zu den Favoritinnen, zu denen er neben den skandinavischen Nationen und Frankreich aber auch Deutschland zählt.
Sechs Spiele rund um insgesamt drei kurze Lehrgänge stehen für die DHB-Auswahl noch an, ehe es in das so wichtige Turnier geht. In den ersten beiden davon geht es am 19. und am 21. September in Eindhoven und Krefeld gegen die Mit-Gastgeberinnen. Diese Spiele sind im Rahmen der Vorbereitung laut Meckes besonders wichtig: „Das sind die letzten beiden Tests gegen Weltklasse-Gegner. Ich denke die Niederländerinnen sind im Ranking ein kleines bisschen vor uns. Ich glaube aber, dass das Duelle auf Augenhöhe werden und von daher sind das ganz wichtige Richtwerte für uns was noch nachzujustieren ist.„
Meckes – Ludwigsburg-Pleite „keine Entschuldigung“
Dass das Jahr 2025 bisher für den deutschen Frauenhandball nicht nur positive Schlagzeilen bereit hielt, sondern mit der Insolvenz des Aushängeschilds und Meisters HB Ludwigsburg vor wenigen Wochen einen gewaltigen Tiefpunkt hatte, sieht man beim DHB natürlich nicht positiv.
Man sei allerdings froh, so Meckes, dass alle Nationalspielerinnen mittlerweile wieder bei Vereinen untergekommen und spielfit seien. Im Hinblick auf die WM will der 49-Jährige die Situation rund um die Ludwigsburg-Pleite und die kurzfristigen Vereinswechsel der Spielerinnen nicht als Ausrede gelten lassen: „Grundsätzlich haben wir mit der Situation umzugehen und sie soll auch keine Entschuldigung sein. Ich glaube die Spielerinnen wollen beweisen, dass sie es können.“
U19-Europameistertitel als „super Auftakt“
Das eine Aushängeschild ist weg, ein anderes wird umso wichtiger, gerade für eine Heim-WM: Die Nationalmannschaft muss liefern, wenn der Aufschwung, der mit dem Europameistertitel der deutschen U19 im Sommer seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte, weitergehen soll. Das weiß auch Meckes: „Ich glaube eine gute Platzierung und begeisternde Auftritte sind sehr wichtig, um den deutschen Frauenhandball nach vorne zu bringen.„
Es sei nun Aufgabe des DHB, „Handballdeutschland und darüber hinaus“ zu zeigen, wie attraktiv und taktisch interessant der Frauenhandball sein kann: „Wir wollen Bewegung für den ganzen Frauenhandball erzielen. Dafür war natürlich der U19-EM-Titel ein super Auftakt und gute Ergebnisse bei der WM sind wichtig, um da nachhaltig was draus zu machen.“