Einbruch im Louvre Bisher gefasste Verdächtige als Kleinkriminelle bekannt
Stand: 02.11.2025 19:23 Uhr
Die bisher im Rahmen der Fahndung nach den Louvre-Dieben verhafteten Verdächtigen sind einschlägig vorbestraft und stammen aus dem kleinkriminellen Milieu. Ob es weitere Hintermänner gibt ist ebenso wenig bekannt wie der Verbleib der Juwelen.
Die weiterhin verschwundenen historischen Juwelen aus dem Pariser Louvre sind nach Angaben der Behörden nicht von hochprofessionellen Tätern entwendet worden. Die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau sagte, es habe sich zwar nicht um ganz alltägliche Kriminelle gehandelt. „Aber es ist eine Art von Kriminalität, die wir im Allgemeinen nicht mit den oberen Rängen der organisierten Kriminalität in Verbindung bringen“, sagte sie in einem Interview.
Drei der vier mutmaßlichen Diebe sind inzwischen in Haft. „Es handelt sich eindeutig um Leute von hier“, sagte Beccuau. Sie alle lebten „mehr oder weniger“ in Seine-Saint-Denis – einem einkommensschwachen Departement nördlich von Paris. Sie machte keine Angaben dazu, ob es Fortschritte dabei gebe, die gestohlenen Juwelen zu finden.
Bereits wegen gemeinsamen Diebstahls verurteilt
Zwei Verdächtige seien bereits 2015 gemeinsam wegen eines anderen Diebstahls verurteilt worden, so Beccuau. DNA-Spuren eines 37-jährigen Mannes, der am Samstag im Zusammenhang mit dem Louvre-Raub beschuldigt wurde, seien in dem Korbaufzug gefunden worden, mit dem die Täter zu einem Fenster des Museums gelangt sein sollen. Ihm wurden Diebstahl durch eine organisierte Gang und kriminelle Verschwörung zur Last gelegt. Beccuau sagte, der Mann sei bereits elf Mal verurteilt worden, in zehn Fällen wegen Diebstahls.
Ein 39 Jahre alter Verdächtiger, der bereits am Mittwoch offiziell beschuldigt wurde, wird mit 15 Verurteilungen in Verbindung gebracht, darunter zwei wegen Diebstahls, wie die Staatsanwältin sagte. Eine 38-jährige Frau wurde am Samstag der Beihilfe zum Diebstahl beschuldigt. Bei ihr handele es sich um die Partnerin des 37-jährigen Verdächtigen, sagte Beccuau.
Teilweise dilettantisches Vorgehen
Französische Medien hatten spekuliert, die Räuber seien Amateure gewesen. So ließen sie auf der Flucht das wertvollste Stück fallen – die aus Gold, Smaragden und Diamanten gefertigte Krone der Kaiserin Eugenie. Zudem ließen sie Werkzeuge am Tatort zurück und versäumten es, einen genutzten Lastwagen vor ihrer Flucht in Brand zu setzen.
Archivbild der von den Einbrechern auf der Flucht verlorenen Krone von Kaiserin Eugenie.
Bei der Tat an einem Sonntagmorgen vor zwei Wochen hatten zwei Männer einen Möbelaufzug vor dem Louvre geparkt. Sie fuhren damit in den zweiten Stock, schlugen ein Fenster ein und brachen Vitrinen mit Trennschleifern auf. Sie flohen anschließend auf Motorrollern, die von zwei Komplizen gefahren wurden.








