marktbericht
24.500 Punkte im Blick DAX vor freundlichem Wochenstart
Stand: 15.12.2025 07:29 Uhr
In der letzten vollen Handelswoche vor Weihnachten hoffen manche Anleger auf eine Jahresendrally. Zumindest heute zum Wochenstart sieht es danach aus, als würde der DAX mit soliden Gewinnen starten.
Nach Berechnungen der Marktbeobachter von IG dürfte der DAX mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 24.315 Punkte in den Xetra-Handel starten. Zuletzt hatten die Sorgen über die Profitabilität von Investitionen in Künstliche Intelligenz auf die Stimmung gedrückt. Am vergangenen Freitag hatte der DAX deshalb mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 24.186 Punkten geschlossen.
EZB vor dem Zinsentscheid
Jetzt steigen die Hoffnungen auf weitere Kursgewinne vor Weihnachten. Laut Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets bleibt der DAX mit seinem jüngsten Anstieg zunächst „exakt im Fahrplan“, denn üblicherweise ist der Dezember ein starker Börsenmonat. Aktuell hat der deutsche Leitindex in diesem Monat eineinhalb Prozent gewonnen. Ausgehend vom November-Tief knapp unter 23.000 Punkten wächst das Plus auf sechs Prozent an.
In dieser Woche gehen die Notenbanktermine weiter: Nachdem zuletzt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen gesenkt hatte, werden am kommenden Donnerstag die Bank of England und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsentscheidungen präsentieren. Von der EZB werden aktuell keine weiteren Zinssenkungen erwartet. Auf Hilfe von der Geldpolitik dürfen die hiesigen Investoren also nicht rechnen.
Technologiewerte belasten Wall Street
In den USA blieb das Thema KI-Blase ein dämpfender Faktor. Am Freitag hatte sich der Dow Jones mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 48.458 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,1 Prozent auf 6.827 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 1,7 Prozent auf 23.195 Stellen nach. In beiden Indizes sind Technologiewerte stärker gewichtet als im Leitindex Dow Jones.
Aktuell sieht es allerdings danach aus, als würden die US-Börsen sich heute erholen. Die Futures deuten zu dieser frühen Stunde auf einen freundlichen Handelsstart hin.
Sektorrotation in Japan
Die Kursverluste setzten sich in Asien fort. So gab in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,7 Prozent auf 49.993 Punkte nach. Es handele sich nicht um eine breit angelegte, branchenübergreifende Schwäche, sagte die Strategin Fumika Shimizu von Nomura Securities. Vielmehr deute dies auf eine Sektorrotation hin, weg von den großen Technologiewerten, die in diesem Jahr so stark zugelegt hätten.
In China fielen die Verluste moderat aus. Die Börse Shanghai verlor 0,1 Prozent auf 3.884 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,2 Prozent auf 4.573 Punkte.
Autobauer in der Krise
Die Krise der deutschen Konjunktur wirkt sich längst auch auf die Bilanzen der wichtigsten deutschen Branche aus – die Autobauer. Im dritten Quartal des laufenden Jahres brach der operative Gewinn um mehr als 70 Prozent auf zusammen 1,7 Milliarden Euro ein, zeigt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Das ist der niedrigste Wert seit 2009.
Die Abkehr vom europäischen Verbrenner-Aus 2035 könnte die Situation aus Sicht von Ökonomen weiter verschärfen. Es löse die aktuellen Probleme der Branche nicht. Außerdem würden die meisten Hersteller bereits nicht mehr in Benziner und Verbrenner investieren. Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet beispielsweise damit, dass die deutsche Autoproduktion auch im kommenden Jahr schrumpfen werde. Bereits mehr als jedes dritte Auto wird schon in China gebaut.









