Stand: 15.11.2025 03:53 Uhr
Der US-Präsident verschärft den Ton gegenüber der BBC: Wegen einer umstrittenen Dokumentation, in der Trumps Aussagen verfälscht wurden, will er den britischen Sender verklagen. Zuvor war eine von Trumps Anwälten gesetzte Frist abgelaufen.
US-Präsident Donald Trump will die BBC verklagen und eine Milliardensumme von dem britischen Rundfunksender verlangen. Die Klage werde „wahrscheinlich irgendwann nächste Woche“ eingereicht und eine Summe zwischen einer Milliarde und fünf Milliarden Dollar aufrufen, kündigte der Republikaner an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One an. Mit solch einem Schritt hatte Trump der BBC bereits zuvor in einem Schreiben gedroht.
Hintergrund ist eine Dokumentation des britischen Senders, in der eine Rede Trumps so zusammengeschnitten worden war, dass der Eindruck entstand, er habe zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 aufgerufen. Trump war damals frisch abgewählt worden und hatte in einer Rede vor seinen Anhängern die falsche Behauptung verbreitet, er sei durch Betrug um einen Wahlsieg gebracht worden.
„Ich glaube, das muss ich tun, ich meine, sie haben sogar zugegeben, dass sie manipuliert haben“, sagte Trump nun zu der Klage. „Sie haben meine Worte verändert.“ Er kündigte zudem an, am Wochenende mit dem britischen Premierminister Keir Starmer über den Vorfall zu sprechen.
BBC sieht keine Grundlage für Klage
Trumps Anwälte hatten bereits am Sonntag damit gedroht, die BBC auf eine Milliarde Dollar Schadenersatz zu verklagen und eine Entschuldigung sowie die Rücknahme des Films gefordert. Sie setzten der BBC eine Frist bis Freitagabend und drohten mit einer Klagesumme von mindestens einer Milliarde US-Dollar (umgerechnet rund 860 Millionen Euro). Wenige Stunden nach Fristablauf machte Trump nun bekannt, dass er klagen wolle.
Die BBC hatte sich am Donnerstag für den Schnitt der Dokumentation aus dem Jahr 2024 entschuldigt und angekündigt, den Film nicht mehr auszustrahlen – eine Klage wegen Verleumdung jedoch zurückgewiesen. „Die BBC bedauert aufrichtig die Art und Weise, in der der Videoclip geschnitten wurde, ist aber der festen Überzeugung, dass es keine Grundlage für eine Verleumdungsklage gibt“, teilte der Sender mit.
Der BBC-Vorsitzende Samir Shah hatte den Schnitt zuvor vor einem Parlamentsausschuss als „Fehleinschätzung“ bezeichnet. Der Fall wurde als maßgeblicher Grund für den Rücktritt von Senderchef Tim Davie und der fürs Nachrichtengeschäft verantwortlichen Journalistin Deborah Turness angegeben.
Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD Washington










