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Krieg gegen die Ukraine ++ Russischer Großangriff auf Kiew ++
Stand: 10.10.2025 12:28 Uhr
Bei einem groß angelegten russischen Angriff auf das Zentrum von Kiew sind den Behörden zufolge neun Menschen verletzt worden. Die Stromversorgung des ukrainischen AKW Saporischschja wird wiederhergestellt.
Die Entwicklungen von Donnerstag im Überblick:
- Kreml beklagt „Unwillen“ aus Kiew
- Ukraine meldet Stromausfälle in neun Regionen
- Selenskyj: Russland greift mit 450 Drohnen Energiesektor an
- Ukraine meldet Verletzte nach russischem Großangriff
12:28 Uhr
Kiew: Stromversorgung für 270.000 Bewohner hergestellt
Nach dem russischen Angriff auf ukrainische Energieanlagen in der Nacht ist für 270.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Kiew der ukrainischen Regierung zufolge die Stromversorgung wiederhergestellt. Wie viele Menschen und Betriebe insgesamt von Stromausfällen betroffen waren, teilt Energieministerin Switlana Hryntschuk auf Facebook hingegen nicht mit.
12:10 Uhr
Russland bestätigt Angriff auf Energieinfrastruktur
Russland bestätigt Angriffe seines Militärs auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Dies sei Vergeltung für ukrainische Angriffe auf zivile Einrichtungen in Russland, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
10:54 Uhr
Klingbeil: Putin wird für seinen Krieg bezahlen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil zeigt sich zuversichtlich, die eingefrorenen russischen Vermögenswerte bald stärker nutzen zu können. „Es geht darum, dass das Ganze rechtssicher ist“, sagte er in Luxemburg vor Beratungen der europäischen Finanzminister. Hier habe es zuletzt bereits Fortschritte gegeben.
Es müssten noch einige Fragen geklärt und Bedenken vor allem aus Belgien ernst genommen werden. Es gebe aber Wege, die russischen Gelder stärker zu nutzen. Er sei sich „sicher, dass wir am Ende auch dazu kommen, dass Putin für seinen Krieg bezahlt.“
10:45 Uhr
Kreml beklagt „Unwillen“ aus Kiew
Der Kreml hat der ukrainischen Führung vorgeworfen, sie habe den Istanbuler Verhandlungsprozess um eine mögliche Friedenslösung unterbrochen. „Er steht auf Pause wegen des Unwillens des Kiewer Regimes auf irgendeine Weise auf die Fragen zu antworten, die von uns gestellt wurden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem kremlnahen Korrespondenten des Staatsfernsehens, Pawel Sarubin. Die Ukraine antworte nicht auf einen Dokumentenentwurf, der übergeben worden sei. Sie reagiere nicht auf den Vorschlag, drei Arbeitsgruppen zu erstellen.
Die russische Seite sei voller Optimismus hinsichtlich des Geists von Anchorage, nur vonseiten Kiews sei die Entwicklung nicht positiv, sagte Peskow. Moskau hoffe, dass US-Präsident Donald Trump den politischen Willen zu einer Friedenslösung behalte.
09:23 Uhr
Ukraine meldet Stromausfälle in neun Regionen
In Folge der russischen Angriffe gibt es in neun ukrainischen Regionen im Osten und Zentrum des Landes Stromausfälle. Das teilte das ukrainische Energieministerium mit. Teile Kiews lagen laut Bürgermeister Vitali Klitschko in Dunkelheit. Zudem gebe es Probleme mit der Wasserversorgung.
08:49 Uhr
Selenskyj: Russland greift mit 450 Drohnen Energiesektor an
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine in der Nacht nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit mehr als 450 Drohnen angegriffen. Auch 30 Raketen seien auf Ziele des ukrainischen Energiesektors im ganzen Land abgefeuert worden. In neun Regionen gebe es Stromausfälle. Selenskyj unterstrich, dass die Partner der Ukraine das Land bei der Flugabwehr und durch die Umsetzung von Sanktionen gegen Russland unterstützen müssten.
07:05 Uhr
Ukraine meldet Verletzte nach russischem Großangriff
Bei einem großangelegten russischen Angriff auf das Zentrum von Kiew sind am frühen Morgen örtlichen Behörden zufolge neun Menschen verletzt worden. Fünf von ihnen mussten nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko in Krankenhäuser gebracht werden. Drohnen und Raketen trafen Wohnhäuser und Energieanlagen.
Der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkachenko, sagte, bei dem Angriff auf die Hauptstadt kurz nach Mitternacht seien sowohl Drohnen als auch Raketen eingesetzt worden. Der Angriff führte zu Stromausfällen und Unterbrechungen der Wasserversorgung in Stadtteilen am Ostufer des Dnipro, wie Klitschko mitteilte.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
03:41 Uhr
Gouverneur: Siebenjähriger bei russischem Angriff in Südukraine getötet
Bei einem nächtlichen russischen Angriff ist nach ukrainischen Angaben ein sieben Jahre alter Junge getötet worden. Der Junge sei bei dem Angriff in der Region Saporischschja im Südosten des Landes verletzt worden und im Krankenhaus gestorben, erklärte der örtliche Gouverneur.
02:14 Uhr
Stromversorgung von AKW Saporischschja wird wiederhergestellt
Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beginnt der Prozess zur Wiederherstellung der externen Stromversorgung des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja. Dies sei nach intensiven Konsultationen mit den Behörden in der Ukraine und Russland erfolgt, erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.
Das AKW im Südosten der Ukraine ist seit mehr als zwei Wochen vom Stromnetz abgeschnitten und auf Dieselgeneratoren angewiesen. Grossi zufolge berichteten IAEA-Beobachter vor Ort von fünf aufeinanderfolgenden Explosionen nahe der Anlage. Bis zur vollständigen Wiederherstellung der Netzanbindung werde es noch einige Zeit dauern.
01:38 Uhr
23 Kinder aus besetzten Gebieten in Sicherheit gebracht
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge 23 Kinder und Jugendliche aus russisch besetzten Gebieten des Landes in von Kiew kontrollierte Territorien gebracht. Die Rettungsaktion sei Teil des Programms „Bring Kids Back UA“ von Präsident Wolodymyr Selenskyj gewesen, teilte Stabschef Andrij Jermak über den Nachrichtendienst Telegram mit.
Unter den Geretteten befinden sich demnach zwei Schwestern, die sich geweigert hatten, russische Schulen zu besuchen. Die von Russland eingesetzten Behörden hatten damit gedroht, die Mädchen aus der Obhut ihrer Mutter zu nehmen. Die Ukraine wirft Russland vor, mehr als 19.500 Kinder illegal deportiert oder zwangsumgesiedelt zu haben.