Erklärter Trump-Gegner Demokrat Mamdani gewinnt Bürgermeisterwahl in New York
Stand: 05.11.2025 07:31 Uhr
In New York hat der Demokrat Mamdani die Bürgermeisterwahl gegen den von US-Präsident Trump unterstützten Kandidaten Cuomo gewonnen. Auch bei weiteren Wahlen in den USA konnten sich demokratische Kandidaten gegen Republikaner durchsetzen.
Der Demokrat Zohran Mamdani hat die Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Er wird damit der erste muslimische Bürgermeister der Stadt. Mamdani besiegte den früheren Gouverneur Andrew Cuomo und den Republikaner Curtis Sliwa. Mehr als zwei Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab – nach Angaben der New Yorker Wahlleitung so viele wie seit 1969 nicht mehr.
Mamdani setzte sich den vorläufigen Hochrechnungen zufolge mit rund zehn Prozentpunkten Vorsprung gegen Cuomo durch, der nach seiner Niederlage in der demokratischen Vorwahl als unabhängiger Kandidat angetreten war und seine Niederlage bereits eingestand.
Der Republikaner Sliwa landete demnach weit abgeschlagen dahinter. Der bisherige Bürgermeister, der Demokrat Eric Adams, war trotz eines Korruptionsskandals ebenfalls ins Rennen gegangen, zog seine Kandidatur dann aber wegen geringer Erfolgschancen zurück. Er gratulierte Mamdani zu seinem Wahlsieg.
Sinkende Kosten als Wahlversprechen
Mamdani bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten. Mit 34 Jahren wird er der jüngste Bürgermeister der Stadt seit mehr als einem Jahrhundert sein. In seinem Wahlkampf versprach er, die horrenden Lebenshaltungskosten in der Metropole senken zu wollen. Er plant einen Mietendeckel, kostenlose Busse und Gratis-Kinderbetreuung. Finanziert werden soll das durch höhere Steuern für Wohlhabende und Unternehmen.
Seine Gegner warfen ihm unter anderem mangelnde Erfahrung vor. Zudem stieß Mamdanis teils drastische Kritik an Israels Regierung in Teilen der jüdischen Bevölkerung New Yorks auf Ablehnung.
Mamdani kritisiert Trump
In seiner Siegesrede betonte Mamdani, gegen Antisemitismus vorgehen zu wollen und richtete seine Worte auch direkt an Präsident Donald Trump – mit scharfer Kritik an der Migrations- und Abschiebepolitik der amtierenden US-Regierung. „In diesem Moment der politischen Dunkelheit wird New York das Licht sein“, sagte Mamdani auf einer Veranstaltung im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Er wisse, dass Trump seine Rede verfolge und betonte, New York werde eine Stadt der Einwanderer bleiben. „Um an einen von uns zu kommen, müssen Sie an allen von uns vorbei“, sagte Mamdani weiter.
Trump hatte seine Anhänger vor der Wahl in New York aufgerufen, für Cuomo zu stimmen, um einen Wahlsieg Mamdanis zu verhindern. Zudem hatte er gedroht, Bundesmittel für die Stadt auf das absolute Minimum zu begrenzen, sollte Mamdani gewinnen.
Viele Parteifreunde gratulieren
Der frühere Präsident Barack Obama gratulierte allen demokratischen Kandidaten zum Sieg. „Wir haben immer noch sehr viel Arbeit vor uns, aber die Zukunft sieht ein bisschen heller aus“, schrieb Obama im Onlinedienst X. Mamdani habe „einen der größten politischen Umstürze in der modernen amerikanischen Geschichte“ geschafft, erklärte der linke Senator Bernie Sanders auf X.
Die aus New York stammende ebenfalls linke Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez bezeichnete Mamdanis Wahlsieg als „einen großen Schritt hin zu einer besseren Zukunft für unsere Stadt“, der auch eine Botschaft an US-Präsident Trump sende: „Er weiß, wenn er sich mit uns anlegt, dann legt er sich mit dem ganzen Land an.“
Der ebenfalls aus New York stammende Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, gratulierte Mamdani zu einem „historischen und wohlverdienten Sieg“. Der Bürgerrechtler Al Sharpton verglich Mamdani mit dem demokratischen Ex-Präsidenten Obama. Seit dessen Wahlsieg 2008 seien Wähler und Wählerinnen nicht mehr so euphorisch und hoffnungsfroh in Hinblick auf einen Kandidaten gewesen.
Weitere Wahlerfolge für Demokraten
Neben dem Erfolg bei der Bürgermeisterwahl in New York gewann die Demokratische Partei auch die Gouverneurswahlen in den beiden US-Bundesstaaten Virginia und New Jersey. Die drei Abstimmungen galten als wichtiger Stimmungstest für Trump rund ein Jahr nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten.
Und auch die Abstimmung im Bundesstaat Kalifornien über eine von den Demokraten angestrebte Wahlkreisreform konnte die Partei US-Medien zufolge für sich entscheiden. Demnach sprach sich eine Mehrheit der kalifornischen Wählerinnen und Wähler laut übereinstimmenden Hochrechnungen für die Reform aus.
Mit einem vorteilhafteren Zuschnitt der Wahlbezirke hoffen die Demokraten in Kalifornien, zusätzliche fünf Sitze im Repräsentantenhaus in Washington zu holen. Ähnliche Reformen treiben die Republikaner unter anderem im Bundesstaat Texas voran, um sich ihre knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus zu sichern.
Anders als in Texas war für den Neuzuschnitt in Kalifornien das Votum der Wahlberechtigten erforderlich. Gewöhnlich werden in dem Westküstenstaat Wahlkreise von einer unabhängigen Kommission bestimmt.
Kalifornien entsendet aktuell 9 republikanische und 43 demokratische Abgeordnete ins Repräsentantenhaus. Die 435 Sitze der Kongresskammer stehen alle zwei Jahre zur Wahl. Die Demokraten machen sich Hoffnungen, bei der Wahl im November 2026 wieder die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu erobern.









