„Ununterbrochen beleidigt“
Atletico-Trainer Simeone geht auf Liverpool-Fan los und sieht Rot
Stand: 11:28 UhrLesedauer: 2 Minuten
Liverpool gewinnt in der Champions League in letzter Minute gegen Atletico, und Madrid-Trainer Diego Simeone rastet aus. Der Argentinier will auf einen Fan losgehen, wird aber gerade noch zurückgehalten. Später erklärt sich Simeone und wird grundsätzlich.
Der FC Liverpool bleibt sich treu und macht auch in der Champions League FC-Liverpool-Sachen. Die Reds liefern gegen Atletico Madrid kein gutes Spiel ab, gewinnen aber trotzdem. Wie schon in der Premier League gegen Newcastle und Burnley trifft Liverpool in der Nachspielzeit und entscheidet so das Spiel. Virgil van Dijk köpft sein Team in der 92. Minute zum 3:2-Sieg gegen die Spanier.
Nach dem Tor kam es an der Seitenlinie zu tumultartigen Szenen. Im Mittelpunkt: Atletico-Trainer Diego Simeone. Der Argentinier war nach dem Gegentor außer sich und stürmte in Richtung Tribüne hinter seiner Trainerbank. Sicherheitsleute und Atletico-Betreuer mussten den 55-Jährigen zurückhalten, damit er nicht auf einen Liverpool-Fan losgeht, der ihn offensichtlich während des Spiels durchgängig beleidigt hatte.
„Sie reden immer davon, das Spektakel zu schützen. Aber sie beleidigen einen das ganze Spiel über von hinten, und ich darf nichts sagen, weil ich der Trainer bin. Wir Trainer haben kein Recht, keine Möglichkeit zu antworten oder zu reagieren. Und es ist nie gut, wenn wir es doch tun“, sagte Simeone. Die Trainer stünden auf der Bühne und damit im Fokus: „Wir müssen uns anständig benehmen.“ Er verglich den Vorgang mit dem Kampf gegen Rassismus. Es sei nicht leicht, das ganze Spiel über beleidigt zu werden: „Auch wir können wütend werden.“
„Ich habe reagiert, weil ich ein Mensch bin“, sagte Simeone
Simeone gestand nach dem Spiel ein, dass sein Verhalten falsch gewesen sei: „Meine Reaktion auf die Beleidigung ist nicht zu rechtfertigen, aber du weißt nicht, wie es ist, 90 Minuten lang ununterbrochen beleidigt zu werden. Ich habe reagiert, weil ich ein Mensch bin.“
Schiedsrichter Maurizio Mariani hatte Simeone nach dessen Ausraster die Rote Karte gezeigt. Der Atletico-Trainer musste kurz vor dem Abpfiff den Innenraum des Stadions verlassen. Zuvor hatte es zwischen Simeone und dem Unparteiischen noch einen versöhnlichen Handschlag gegeben.
Simeone wollte nicht sagen, welche Beleidigungen er während des Spiels über sich ergehen lassen musste: „Ich möchte mich nicht auf diese Diskussion einlassen und muss an meinem Platz bleiben. Ich weiß, was hinter der Trainerbank vor sich ging. Ich kann die Probleme der Gesellschaft nicht in einer Pressekonferenz lösen.“
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