Aufarbeitung der Corona-Pandemie Grüne und Linke pochen bei zweiter Sudhof-Befragung auf U-Ausschuss
10.09.2025, 20:22 Uhr

Die Juristin Margaretha Sudhof untersuchte die Vorgänge rund um die Corona-Maskenbeschaffung – der Bericht hat insgesamt rund 170 Seiten.
(Foto: dpa picture alliance/Flashpic/Jens Krick)
Nach der Befragung der Sonderermittlerin zur Maskenaffäre sind die Fronten verhärtet. Die Linke wirft dem CDU-geführten Gesundheitsministerium eine „Verschleppungstaktik“ vor. Man komme an dieser Stelle im Ausschuss nicht mehr weiter, so Parteichefin Schwerdtner.
Nach der zweiten Befragung der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof in der Affäre um die umstrittenen staatlichen Maskenkäufe in der Corona-Pandemie ist die Stimmung im Haushaltsausschuss angespannt. Linken-Haushälterin und Parteivorsitzende Ines Schwerdtner warf dem Gesundheitsministerium unter Nina Warken mangelnde Aufklärung vor und sprach von einer „Verschleppungstaktik“. Es brauche einen Untersuchungsausschuss, in dem strafrechtlich Relevantes untersucht werden müsse. „Wir kommen an dieser Stelle hier im Ausschuss nicht weiter“, sagte Schwerdtner.
Ähnlich äußerte sich Grünen-Politikerin Paula Piechotta: „Wir brauchen diesen Untersuchungsausschuss, weil nur dort tatsächlich auch unter Eid Menschen vernommen werden können und wir uns sicher sein können, dass Menschen tatsächlich auch die Wahrheit sagen.“ Piechotta kritisierte den Umgang der Union mit den „berechtigen Fragen“ der Opposition.
Es war nach einer Sitzung im Juli die zweite Befragung der Sonderermittlerin Sudhof. In einem Bericht hatte die Juristin festgestellt, dass der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn mutmaßlich gegen den Rat seiner Fachabteilungen handelte. Unter Minister Spahn hatte das Ressort 2020 große Mengen Masken zu hohen Preisen beschafft. Bis heute laufen Rechtsstreitigkeiten mit Unternehmen, welche für ihre damaligen Maskenlieferungen noch Geld vom Bund fordern. Sudhof war während der Ampel-Koalition vom damaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach beauftragt worden, um das Vorgehen in der Pandemie unabhängig aufzuklären.
Spahn rechtfertigte vor der Sitzung erneut sein Vorgehen in der Pandemie: „Da geht es um sechs, acht Wochen, wo wir unter größter Notlage, Mangellage, sehr kurzfristig Schutzmasken besorgen mussten, während die ganze Welt sie wollte“, erklärte der Unionsfraktionschef. „Und da, ja, mussten wir auch außergewöhnlich handeln.“ Mit Blick auf die Vorwürfe und das Agieren der Opposition sagte der CDU-Politiker: „Die Grünen versuchen offensichtlich, aus dem Ganzen politischen Geländegewinn zu machen, indem sie vergessen, wie die Zeit damals war“, rechtfertigte sich der damalige Bundesgesundheitsminister.
In Deutschland sind seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 rund 187.000 Tote zu beklagen, die mit oder an Corona starben. Die letzten staatlichen Corona-Einschränkungen, darunter die Pflicht zum Tragen einer Maske, sind im April 2023 ausgelaufen.
Quelle: ntv.de, bho/dpa
Aufarbeitung der Corona-Pandemie Grüne und Linke pochen bei zweiter Sudhof-Befragung auf U-Ausschuss
10.09.2025, 20:22 Uhr

Die Juristin Margaretha Sudhof untersuchte die Vorgänge rund um die Corona-Maskenbeschaffung – der Bericht hat insgesamt rund 170 Seiten.
(Foto: dpa picture alliance/Flashpic/Jens Krick)
Nach der Befragung der Sonderermittlerin zur Maskenaffäre sind die Fronten verhärtet. Die Linke wirft dem CDU-geführten Gesundheitsministerium eine „Verschleppungstaktik“ vor. Man komme an dieser Stelle im Ausschuss nicht mehr weiter, so Parteichefin Schwerdtner.
Nach der zweiten Befragung der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof in der Affäre um die umstrittenen staatlichen Maskenkäufe in der Corona-Pandemie ist die Stimmung im Haushaltsausschuss angespannt. Linken-Haushälterin und Parteivorsitzende Ines Schwerdtner warf dem Gesundheitsministerium unter Nina Warken mangelnde Aufklärung vor und sprach von einer „Verschleppungstaktik“. Es brauche einen Untersuchungsausschuss, in dem strafrechtlich Relevantes untersucht werden müsse. „Wir kommen an dieser Stelle hier im Ausschuss nicht weiter“, sagte Schwerdtner.
Ähnlich äußerte sich Grünen-Politikerin Paula Piechotta: „Wir brauchen diesen Untersuchungsausschuss, weil nur dort tatsächlich auch unter Eid Menschen vernommen werden können und wir uns sicher sein können, dass Menschen tatsächlich auch die Wahrheit sagen.“ Piechotta kritisierte den Umgang der Union mit den „berechtigen Fragen“ der Opposition.
Es war nach einer Sitzung im Juli die zweite Befragung der Sonderermittlerin Sudhof. In einem Bericht hatte die Juristin festgestellt, dass der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn mutmaßlich gegen den Rat seiner Fachabteilungen handelte. Unter Minister Spahn hatte das Ressort 2020 große Mengen Masken zu hohen Preisen beschafft. Bis heute laufen Rechtsstreitigkeiten mit Unternehmen, welche für ihre damaligen Maskenlieferungen noch Geld vom Bund fordern. Sudhof war während der Ampel-Koalition vom damaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach beauftragt worden, um das Vorgehen in der Pandemie unabhängig aufzuklären.
Spahn rechtfertigte vor der Sitzung erneut sein Vorgehen in der Pandemie: „Da geht es um sechs, acht Wochen, wo wir unter größter Notlage, Mangellage, sehr kurzfristig Schutzmasken besorgen mussten, während die ganze Welt sie wollte“, erklärte der Unionsfraktionschef. „Und da, ja, mussten wir auch außergewöhnlich handeln.“ Mit Blick auf die Vorwürfe und das Agieren der Opposition sagte der CDU-Politiker: „Die Grünen versuchen offensichtlich, aus dem Ganzen politischen Geländegewinn zu machen, indem sie vergessen, wie die Zeit damals war“, rechtfertigte sich der damalige Bundesgesundheitsminister.
In Deutschland sind seit Ausbruch der Pandemie Anfang 2020 rund 187.000 Tote zu beklagen, die mit oder an Corona starben. Die letzten staatlichen Corona-Einschränkungen, darunter die Pflicht zum Tragen einer Maske, sind im April 2023 ausgelaufen.
Quelle: ntv.de, bho/dpa