Das Oktoberfest geht auf eine Hochzeit zurück: Im Jahr 1810 heiratete Kronprinz Ludwig von Bayern Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zu dem Anlass gab es ein großes Fest für die Bevölkerung, zu dem auch ein Pferderennen gehörte, das auf einer – damals noch vor der Stadt – liegenden Fläche ausgetragen wurde, die mit Genehmigung des Königs nach der Braut benannt wurde: „Theresiens Wiese“, heute Theresienwiese.
Die Hochzeit fand am 12. Oktober 1810 statt, das Pferderennen wurde am 17. Oktober ausgetragen – dazwischen ging es hoch her. Die tagelange Party kam so gut an, dass sie im Jahr darauf wiederholt wurde. Das begründete die Tradition des Oktoberfestes.
Ausgetragen wird dieses aber zum überwiegenden Teil im September. Als Eröffnungstermin ist der Samstag nach dem 15. September festgelegt, als letzter Tag der erste Sonntag im Oktober (es sei denn, der 1990 eingeführte Tag der Deutschen Einheit fällt auf den Montag oder den Dienstag danach). Das Oktoberfest dauert damit meist 16 Tage, in Ausnahmefällen 17 oder 18.

:„Das ist ja wirklich eine große Gefahr: dass man zu sehr von sich eingenommen ist“
Wiesnwirt Michael Käfer über das Oktoberfest als Lebensform, wilde Nächte als P1-Chef, verwöhnte Gäste und die Kunst, als Gastronom nicht abzuheben.
Wie aber kommt es zum Kuriosum, dass das weltbekannte Fest überwiegend nicht in dem Monat steigt, nach dem es benannt ist? Schuld ist das Wetter.
Im Oktober ist es in München oft schon kalt und nass. Schon 1828 wurde der Antrag gestellt, das Oktoberfest in den September vorzuziehen. Der Stadtrat lehnte diesen Vorstoß zunächst ab. Damals wurden die Flächen rund um die Theresienwiese noch für die Landwirtschaft genutzt – und im September war die Ernte noch nicht eingefahren.
Manche Schilderungen aus jenen Jahren lesen sich dramatisch. 1828 regnete es während des Oktoberfestes so heftig, dass „selbst der königliche Pavillon keinen Schutz mehr gewährte“, wie der Stadtchronist notierte. 1829 fegte vier Tage nach Eröffnung ein Schneesturm über München und das Fest, „alle Buden waren geschlossen, die Theresienwiese verödet“.
Bis in die 1870er-Jahre blieb es aber noch bei dem Oktober-Termin. Erst als die Felder um die Theresienwiese zu Bauland erklärt wurden, rutschte man den Wiesn-Termin 1872 nach vorn. 1904 beschloss der Stadtrat final die bis heute gültige Regelung.