
Verbindungen zu Sexualstraftäter Epstein Prinz Andrew verzichtet auf royale Titel
Stand: 17.10.2025 21:40 Uhr
Der britische Prinz Andrew legt infolge des Epstein-Skandals auch seine letzten royalen Titel nieder. Der Rückzug erfolgt kurz vor dem Erscheinen der Memoiren eines Opfers, deren Vorwürfe sich gegen Andrew richten.
Der in der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein tief gefallene britische Prinz Andrew gibt auch seine verbliebenen royalen Titel und Pflichten auf. Das teilte der 65-Jährige in einer vom Palast veröffentlichten Erklärung mit.
In Diskussionen mit König Charles III. und seiner Familie sei sie gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass „die anhaltenden Anschuldigungen gegen mich von der Arbeit Seiner Majestät und der königlichen Familie ablenken“, ließ Andrew mitteilen. Er werde seinen Titel und die ihm verliehenen Ehren nicht mehr führen.
Schon weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen
Prinz Andrew war in der Vergangenheit aufgrund seiner Nähe zu Epstein in Ungnade gefallen. Der US-Milliardär Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben – darunter auch Andrew.
Der jüngere Bruder von König Charles III. hatte sich im Zuge der Epstein-Affäre bereits vor Jahren weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Seine Rolle als offizieller Vertreter des Königshauses, militärische Ränge und Schirmherrschaften hatte er bereits verloren.
Mit der Erklärung kommt Andrew – der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. – weiteren Spekulationen und einer womöglich noch größeren Demütigung voraus: der Aberkennung der Ehren durch den König selbst. In wenigen Tagen, am 21. Oktober, erscheinen die Memoiren von Virginia Roberts Giuffre, dem wohl bekanntestes Opfer in dem Missbrauchsskandal. Sie hatte dem Prinzen vorgeworfen, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Giuffre nahm sich im April das Leben.
„Wie ich bereits gesagt habe, weise ich die gegen mich erhobenen Vorwürfe entschieden zurück“, ließ Andrew mitteilen. Der Skandal belastet das Königshaus seit Jahren. Ein Prinz bleibt der 65-Jährige weiterhin, den Titel trägt er schon seit seiner Geburt. Seine beiden Töchter Beatrice und Eugenie bleiben Prinzessinnen.