Enttäuschung in der Champions League Leverkusen gibt Sieg gegen PSV aus der Hand
Stand: 02.10.2025 00:07 Uhr
Leverkusen wartet auch nach dem zweiten Spieltag in der Champions League weiter auf einen Sieg – gegen die PSV Eindhoven gab Bayer eine Führung unnötig aus der Hand. Zum Auftakt war Bayer nicht über ein 2:2 in Kopenhagen hinausgekommen.
Das 19-jährige Top-Talent Christian Kofane hatte die Gastgeber am Mittwochabend (01.10.2025) in der 65. Minute inm Führung gebracht, doch danach ließ sich der Gastgeber ohne Not viel zu tief hinten rein drängen, gab die Spielkontrolle ab und kassierte folgerichtig das 1:1 durch Ismael Saibari (72.).
Rolfes ärgert sich über das Remis
Alejandro Grimaldo zeigte sich anschließend bei DAZN dennoch zufrieden: „Ich glaube, wir haben eines unserer besten Spiele gemacht, wir haben viele Chancen herausgespielt – aber das ist Champions League. Wir sind traurig, weil wir mehr verdient haben. Aber wir müssen so weiter machen, wir müssen weiter arbeiten“.
Grimaldos Sportchef Simon Rolfes sah die Sache im Sportschau-Interview anders: „Vom Spielverlauf ist das schon sehr ärgerlich. Aber spielerisch haben wir schon einen Schritt nach vorne gemacht und uns viele Möglichkeiten erarbeitet. Klar kommen jetzt noch schwere Gegner, aber die haben die anderen Teams auch.„
Auch Bayer-Keeper Mark Flekken war am ARD-Mikro unzufrieden: „Wir haben einen Wakeup-Call mit dem Abseitstor gebraucht, aber dann waren wir eigentlich sehr gut im Spiel. Deshalb ist das Ergebnis leicht enttäuschend. Aus einer gefährlichen Situation haben wir das Gegentor bekommen – daraus müssen wir natürlich lernen.“
Treffen der alten Bekannten
Das Duell stand zunächst mal unter dem Motto „Wiedersehen-Party“: Leverkusens Ersatz für den nach Liverpool rekord-transferrierten Florian Wirtz kam aus Eindhoven: Malik Tillman hat aber ähnliche Anlaufschwierigkeiten wie Wirtz bei den Reds.
Bei der PSV stand Matěj Kovář im Tor, den Bayer nicht die Nummer-1-Rolle zugetraut hatte und ihn deshalb gehen ließ. Gecoacht wird Eindhoven von Peter Bosz, der die Werkself von Januar 2019 bis März 2021 trainert und ins DFB-Pokal-Finale 2020 geführt hatte – letztlich aber daran scheiterte, dass er die Defensive in seinem Coaching-Repertoire stets etwas stiefmütterlich behandelte.
Perisic trifft früh – aber der VAR schreitet ein
Offensive kann Bosz aber wie kaum ein anderer in Europa, das bekam Leverkusen auch gleich in der 5. Minute zu spüren: Ismael Saibari hatte am rechten Sechzehnereck zu viel Zeit gegen Grimaldo, die butterweiche Flanke an den langen Pfosten nickte Ivan Perišić mühelos ein – doch der VAR kassierte das Tor wegen einer knappen Abseitsstellung wieder ein.
PSV Eindhovens Perisic (Nummer 5) trifft zum vermeintlichen 1:0 gegen Leverkusen
Leverkusen steckte diesen frühen Schock aber ganz gut weg, erhöhte minütlich den Aktionsradius im letzten Drittel der Gäste und wurde auch im Abschluss zwingender. Nur die letzte Genauigkeit fehlte immer wieder. Grimaldo traf aus spitzem Winkel nur den Pfosten (11.), ein Distanzschuss von Aleix García (15) ging knapp neben das Tor, und Tillman schoss in der 25. Minute frei vor Kovář genau in die Arme des Keepers.
PSV bleibt erstaunlich passiv – und patzt in der Abwehr
Von Eindhoven kam in dieser Phase nur noch wenig an Kreativität und Mut nach vorne, allein Perisic versuchte immer wieder mal etwas zu bewegen. Auch im zweiten Durchgang wurde es bei den Niederländern nicht besser, nach gut einer Stunde hatten die Gäste gerade mal vier Torschüsse abgegegen – keinen einzigen davon auf das Gehäuse von Mark Flekken.
Komplett verdient war deshalb die Führung der Leverkusener, auch wenn die PSV daran einen Riesenanteil hatte: PSV-Kapitän Jerdy Schouten spielte völlig unbedrängt in der eigenen Box einen verheerenden Rückpass zu Armando Obispo, der damit überhaupt nicht rechnete. Kofane war in dieser Szene hellwach, schnappte sich die Kugel und ließ. Kovář keine Chance.
Erster Schuss aufs Tor sofort erfolgreich
Bayer schien in dieser Phase alles im Griff zu haben, versäumte es aber, entscheidend nachzulegen. Das bestrafte Eindhoven eiskalt – und traf mit dem allerersten Schuss auf das Tor von Flekken. Guus Til wurde von Jarell Quansah überhaupt nicht gestört, noch schlimmer agierte anschließend Loic Badé gegen Saibari, der sich simpel austanzen ließ und ins Leere grätschte. Saibaris Schlenzer aus halblinker Position war dann aber auch überragend – Flekken streckte sich vergeblich, die Kugel schlug im rechten Winkel ein.
Danach kam Leverkusen vollends aus dem Rhythmus, bekam so gut wie keine geordnete Offensivaktion mehr hin und sah auch in der Abwehr immer wieder desorientiert aus. Im zweiten Durchgang hatte Eindhoven letztlich rund 65 Prozent Ballbesitz und durfte sich nach den letzten 20 Minuten sogar ärgern, nicht mit drei Punkten nach Hause zu fahren. In der 3. Minute der Nachspielzeit hätte aber auch Bayer fast nochmal getroffen: Grimaldo scheiterte aber mit einem Flachschuss am stark reagierenden Kovář.
Leverkusen jetzt gegen die Eisernen
Für Leverkusen geht es nun am Samstag in der Bundesliga weiter, um 15.30 Uhr ist Union Berlin zu Gast in der BayArena, sportschau.de ist per Live-Ticker am Start.