Bahnverkehr FlixTrain sagt Deutscher Bahn den Kampf an
Stand: 12.12.2025 09:48 Uhr
Die Konkurrenz für die Deutsche Bahn wird härter: FlixTrain plant ab 2028 ein „Hochfrequenznetz“, das alle großen deutschen Städte verbinden soll. Bis dahin soll auch das Zugangebot verdoppelt werden.
Bahn-Wettbewerber FlixTrain will sein Angebot ab 2028 mit insgesamt 65 neuen Fernzügen deutlich verbessern. Damit soll in Deutschland ein „Hochfrequenznetz“ aufgebaut bauen, das alle großen Städte verbindet, teilte das Unternehmen mit.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erklärte dazu, er freue sich über jeden Wettbewerb auf der Schiene.
Erstmals neue Fahrzeuge bei Flixtrain
„Die ersten Züge sind bereits in der Produktion. Da sind wir genau im Zeitplan“, sagte FlixTrain-Chef André Schwämmlein der Nachrichtenagentur dpa. Produziert werden die Fahrzeuge vom spanischen Hersteller Talgo. Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen neue Fahrzeuge bestellt hat. FlixTrain setzte bisher ausschließlich auf ältere, gebrauchte Züge.
Bei den Zügen handelt es sich um die gleiche Bauart wie beim neuen ICE L der Deutschen Bahn, der ebenfalls von Talgo hergestellt wird. Daher gehe es mit der Zulassung deutlich schneller, ergänzte Schwämmlein.
Das Unternehmen hatte die 2,4 Milliarden Euro teure Bestellung der neuen Züge inklusive Wartung im Mai dieses Jahres bekannt gegeben. Sie umfasst zunächst 30 neue Schnellzüge mit der Option auf 35 weitere. Diese Option wolle FlixTrain auf jeden Fall ziehen. Die derzeitige Flotte umfasst Konzernangaben zufolge 15 Züge.
Zugangebot soll verdoppelt werden
FlixTrains Pläne gehen aber längst weiter: In den zwei Jahren bis zum Start der ersten neuen Talgo-Züge werde FlixTrain das Angebot in Deutschland zudem verdoppeln, teilte das Verkehrsunternehmen weiter mit. Dafür sollen „weitere modernisierte Wagen“ zum Einsatz kommen. Damit werde FlixTrain „das Reiseerlebnis sicherstellen und den Fahrplan verdichten“.
Diese Wagen bieten demnach mehr Beinfreiheit und eine Klimaanlage. Aktuell fahren 15 FlixTrain-Züge in Deutschland, die vier Großstädte verbinden, wie Konzernchef Schwämmlein erklärte.
„Immer günstiger als die Deutsche Bahn“
Der Manager hatte bereits im Sommer versichert, das Unternehmen wolle auch mit den neuen Zügen die Preise der Deutschen Bahn unterbieten. „Wir werden immer günstiger bleiben als die Deutsche Bahn“, hatte er der Süddeutschen Zeitung gesagt. Trotzdem sind Preissteigerungen wahrscheinlich.
Schwämmlein verwies vor allem auf die gestiegenen Trassenpreise, also die Nutzungsgebühren, die Bahnunternehmen für die Schiene zahlen müssen. „Wir orientieren uns am Ende am Markt. Wenn der sich nach oben bewegen muss, dann werden auch bei uns nach und nach die Preise steigen.“
FlixTrain gehört als Marke zur Münchner Reiseplattform Flix, die vor allem für ihre grünen Fernbusse auf der Straße bekannt ist. Es ist einer der wenigen Wettbewerber der Deutschen Bahn im Fernverkehr, die bisher in diesem Segment einen Marktanteil von rund 95 Prozent hält.









