Jahrestag des Magdeburg-Anschlags „Werden die Opfer nicht alleine lassen“
Stand: 20.12.2025 15:07 Uhr
Ein Auto rast über den Weihnachtsmarkt, sechs Menschen werden getötet, mehr als 300 verletzt. Ein Jahr nach dem Anschlag von Magdeburg haben Politiker der Opfer gedacht – und weitere Unterstützung zugesichert.
Zum Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die zahlreichen Opfer erinnert und sein Mitgefühl ausgedrückt. Er rief im Onlinedienst X dazu auf, innezuhalten und der Opfer der „brutalen, menschenverachtenden Tat“ zu gedenken: „Wir denken voller Mitgefühl an ihre Angehörigen und an alle, die an diesem Tag an Körper und Seele verletzt wurden.“
Auch Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) schrieb auf X, er trauere mit den Opfern und Angehörigen „dieser sinnlosen und feigen Tat“.
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig erklärte, die Brutalität und Sinnlosigkeit des Anschlags verstörten bis heute. Ihre Gedanken seien „bei den Angehörigen der Opfer und allen anderen, die durch die Tat verletzt wurden, die noch immer mit den Folgen der Tat kämpfen“. Die SPD-Politikerin versprach: „Wir dürfen und wir werden die Opfer von Magdeburg nicht alleine lassen.“
Opferbeauftragter bietet Unterstützung an
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Roland Weber, erklärte, er habe rund um die Gedenkveranstaltung persönliche Gespräche mit Betroffenen geführt und seine Unterstützung angeboten.
Bei einem ökumenischen Gottesdienst erinnerte der Bischof des katholischen Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, in seiner Predigt an Gesten der Nächstenliebe: Mit ihrer schnellen Hilfe hätten Menschen ohne Unterscheidung der Personen Schranken durchbrochen und so „ein Licht angezündet“.
Gedenkveranstaltung mit Betroffenen und Angehörigen
Die Gedenkfeierlichkeiten sollen am Abend fortgesetzt werden. Neben Betroffenen und Angehörigen von Opfern des Anschlags wird auch Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet. Der CDU-Politiker will dort eine Rede halten und einen Kranz vor der Johanniskirche niederlegen. Erwartet wird auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Danach soll eine Lichterkette um den Alten Markt gebildet werden. Um 19.02 Uhr, zur Tatzeit vor einem Jahr, läuten die Kirchenglocken der Stadt. Der Weihnachtsmarkt bleibt heute geschlossen.
Sechs Tote und mehr als 300 Verletzte
Am 20. Dezember 2024 war ein Mann aus Saudi-Arabien, gegen den inzwischen der Strafprozess läuft, mit einem Mietwagen durch die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren.
Ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren wurden dabei getötet. Mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt.









