Krieg im Nahen Osten Hamas erklärt sich zur Freilassung aller Geiseln bereit
Stand: 03.10.2025 22:27 Uhr
Nach einem Ultimatum von US-Präsident Trump hat die radikalislamistische Hamas verkündet, alle israelischen Geiseln zu übergeben. Andere Aspekte des US-Friedensplan müssten jedoch noch weiter verhandelt werden, hieß es weiter.
Die militant-islamistische Palästinenserorganisation Hamas akzeptiert nach eigenen Angaben Teile des Friedensvorschlags von US-Präsident Donald Trump. Man werde die Macht im Gazastreifen aufgeben und aller verbleibenden Geiseln freilassen, verkündete die Miliz.
Außerdem erklärte die Hamas, Aspekte des Friedensplans, die die Zukunft des Gazastreifens und die Rechte der Palästinenser betreffen, müssten auf der Grundlage einer „einstimmigen palästinensischen Haltung“ beschlossen werden. Eine solche Haltung müsse mit anderen Fraktionen erzielt werden und auf dem Völkerrecht beruhen. Sie sei bereit zu Gesprächen über die „Details“.
Ultimatum von Trump
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump verkündet, die Hamas müsse dem Friedensplan bis Sonntag 18.00 Uhr Washingtoner Zeit (24.00 Uhr MESZ) zustimmen. „Alle Länder haben zugestimmt! Wenn diese LETZTE CHANCE für ein Abkommen nicht genutzt wird, wird die HÖLLE gegen die Hamas losbrechen, wie sie noch niemand zuvor gesehen hat“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
„Die meisten anderen sind umzingelt und MILITÄRISCH IN DER FALLE, sie warten nur darauf, dass ich das Wort ‚GO‘ gebe, damit ihr Leben schnell ausgelöscht wird“, so Trump weiter. „Was den Rest angeht, wissen wir, wo und wer ihr seid, und ihr werdet gejagt und getötet werden.“ Auf die „eine oder andere Weise“ werde es Frieden geben.
Friedensplan sieht weitere Punkte vor
Trumps am Montag vorgestellter Plan sieht vor, die Kämpfe zu beenden. Die Hamas soll demnach alle Geiseln freilassen und ihre Waffen abgeben, danach dürfen ihre Kämpfer abziehen. Die mehr als zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Gazastreifens sollen auf absehbare Zeit unter eine internationale Kontrolle gestellt werden, in der Trump eine führende Rolle beansprucht.
Israel soll 250 palästinensische Gefangene freilassen, die lebenslange Haftstrafen verbüßen. Die USA wollen überdies mit arabischen und internationalen Partnern eine „Internationale Stabilisierungstruppe“ entwickeln, wie es in dem 20-Punkte-Plan weiter heißt. Ferner soll eine Übergangsregierung aus „unpolitischen“ Palästinensern und internationalen Experten für die tägliche Verwaltung des Gazastreifens und die Versorgung der Menschen sorgen.
Ein „Friedensrat“ unter Trumps Leitung und mit Beteiligung des früheren britischen Premierministers Tony Blair soll die Expertenregierung beaufsichtigen. Geplant sind zudem eine garantierte Lieferung humanitärer Hilfe und der Wiederaufbau des schwer zerstörten Küstengebietes.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte erklärt, er unterstütze den Plan. International war das Vorhaben – auch bei arabischen und muslimischen Vertretern – ebenfalls auf positive Resonanz gestoßen.