Eigentlich ist es eine sportliche Erfolgsgeschichte in der Daikin Handball-Bundesliga. Die TSV Hannover-Burgdorf spielt seit 2018 in der ZAG-Arena und wurde vergangene Saison mit rund 9200 Zuschauern im Schnitt Fan-Vizemeister hinter dem THW Kiel.
Trotzdem gibt es ebenfalls seit Jahren immer wieder Querelen mit Halleneigner, Bau-Unternehmer und Multi-Millionär Günter Papenburg (86) und dessen Arena Hannover GmbH. Mittwoch kam es in Verhandlungssaal 6 H 1 unter dem Aktenzeichen 23 O 66/25 zu einem Gütetermin im Landgericht Hannover.
Handball-Klub atmet im Landgericht auf
Der nicht im Saal erschienene Papenburg und seine Arena GmbH hatten den Handball-Klub auf Mietnachzahlungen in Höhe von 583.000 Euro für den Zeitraum von September 2024 bis März 2025 verklagt. Der Vorsitzende Richter Rümke ließ mit einigen Anmerkungen nur wenig Zweifel aufkommen, wie die 3. Kammer für Handelssachen die Rechtslage einschätzt.
Am bis 2030 geschlossenen Mietvertrag sei „nicht viel zu rütteln“, zu einem weiteren Schriftstück vom 19. September mit zusätzlichen Anträgen sagte Rümke, die Klägerseite spiele damit „mit dem Feuer“. Zur Sprache gebracht wurde auch die Möglichkeit einer gütlichen Einigung und einer Mietnachzahlung von 50.000 Euro, die im Hinblick auf die ursprüngliche Klagesumme eher eine symbolische Höhe darstellt.
Für ein Kuriosum sorgten Papenburgs Anwälte mit dem Hinweis, dass ihr Mandant Träger des Bundesverdienstkreuzes sei und aktuell in der öffentlichen Wahrnehmung als gierig dastehen würde. Der Gütetermin endete ohne Ergebnis, jedoch mit klarer Marschrichtung für die für den 24. Oktober (11 Uhr) terminierte Verkündung des Landgerichts. Beide Seiten sitzen aber am Donnerstag ab 7.30 Uhr schon wieder zusammen.
Krach soll im Krach schlichten
Dann treffen sich die verkrachten Parteien bei Steffen Krach (46), dem Präsidenten der Region Hannover, in dessen Räumlichkeiten zur nächsten Mediations-Runde. Eike Korsen (42), der Geschäftsführer der TSV Hannover-Burgdorf, sagt im Vorfeld über den für seinen Klub gut verlaufenen Gütetermin: „Es gab eine klare Haltung und eine klare Einschätzung. Ich hoffe auf einen Wendepunkt. Wir würden nicht weiter miteinander sprechen, wenn wir nicht die gemeinsamen Entwicklungs-Potenziale sehen würden.“