Kabel durchtrennt Erneut Sabotage an wichtiger NRW-Bahnstrecke
22.09.2025, 17:51 Uhr Artikel anhören
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Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf wird vor einem Monat zum Ziel von Saboteuren. Noch immer ermittelt die Polizei zu den Hintergründen, da ereignet sich der nächste Anschlag: An derselben Strecke werden Kabel professionell zerschnitten.
Wegen durchtrennter Bahnkabel ist die wichtige Nord-Süd-Zugstrecke zwischen Köln und Düsseldorf stark beeinträchtigt worden – die Polizei wertet die Attacke als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet.
Unbekannte hatten in der vergangenen Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.
Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Bahnsprecher. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Man hoffe, die Strecke im Laufe des Abends wieder freigeben zu können.
Zunächst war von Vandalismus die Rede gewesen. Davon gehe man nicht mehr aus, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl, hieß es.
Die Kriminalpolizei ermittelt. Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse – wer dort unterwegs war, benötigte deutlich mehr Zeit als üblicherweise. Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.
Anfang August hatten Unbekannte die Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg mit Brandsätzen lahmgelegt. Ein Bekennerschreiben deutete damals auf eine linksextreme Gruppierung hin. Ende August wurde eine Bahnstrecke in Wuppertal attackiert.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa