Der russische Staatschef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Peking die Partnerschaft beider Länder betont. Nach Kreml-Angaben dankte Putin dem Diktator aus dem kommunistischen Land, dass dessen Soldaten bei der Rückeroberung des westrussischen Gebietes Kursk von ukrainischen Truppen mitgekämpft haben.
„Ihre Soldaten haben sich tapfer und heldenhaft geschlagen“, sagte der Kremlchef. Kim erwiderte laut Übersetzung des Kremls, dass Nordkorea jederzeit bereit sei, Russland zu helfen, und dies als „brüderliche Verpflichtung“ sehe. Das bilaterale Treffen fand am Rande einer großen chinesischen Militärparade statt, die an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Asien vor 80 Jahren erinnerte. Putin betonte: „Die Beziehungen zwischen unseren Ländern haben in letzter Zeit einen besonderen, vertrauensvollen und freundlichen Charakter und einen alliierten Charakter angenommen.“
Putin nutzt in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht nur Waffen und Munition aus Nordkorea. Im Rahmen eines militärischen Beistandspaktes entsandte Kim auch mehrere Tausend Soldaten nach Russland, die halfen, ukrainische Truppen aus dem Grenzgebiet Kursk zu verdrängen. Bei den Kämpfen wurden nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes etwa 2.000 Nordkoreaner getötet.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend mit Blick auf das Treffen der Koalition der Willigen am nächsten Tag beraten. Macron wolle Selenskyj gegenüber die „unerschütterliche Unterstützung“ der Ukraine bekräftigen, teilte der Elysée am Mittwoch mit.
Die Koalition der Willigen, etwa 30 überwiegend europäische Staaten, treffen am Donnerstagvormittag im hybriden Format zusammen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt nach Angaben aus Regierungskreisen per Videoschalte teil. Wer neben Selenskyj in Paris erwartet wird, war zunächst nicht bekannt.
Thema des Treffens seien die sogenannten Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Fall eines Waffenstillstands, hieß es im Elysée. „Die Botschaft des Treffens lautet: Wir sind nicht nur willens und fähig, sondern bereit.“ Dies solle die USA dazu motivieren, ihren Druck auf Russland zu verstärken, um zu einem Waffenstillstand zu kommen.
Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut aus der Luft angegriffen. Dabei wurden in der zentralukrainischen Region Kirowohrad mehrere Menschen verletzt, darunter vier Bahnarbeiter, wie die Behörden mitteilten. Zudem wurden mehrere Häuser und Bahnanlagen beschädigt. Das staatliche Bahnunternehmen warnte, dass es wegen der Schäden zu Verspätungen bei zahlreichen Verbindungen kommen könne.
In der westlichen Stadt Chmelnyzkyj kam es den Behörden zufolge zu Bränden und Schäden an Wohngebäuden und anderen Einrichtungen. Ukrainischen Angaben zufolge dauerte der Luftalarm stundenlang an. Explosionen seien in neun der 24 Regionen des Landes zu hören gewesen, von der Hauptstadtregion Kiew bis Lwiw und Wolyn im Westen.
Russland und die USA stimmen sich derzeit nach Angaben des russischen Außenministeriums über Termin und Ort für die nächste Runde bilateraler Gespräche ab. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Nach Angaben des ukrainischen Militärs wehrt die Ukraine einen russischen Luftangriff auf Kiew ab. „Die Luftabwehr ist in Kiew im Einsatz! Bleiben Sie in den Schutzräumen, bis Entwarnung gegeben wird“, teilte Timur Tkachenko, Leiter der Militärverwaltung von Kiew, über den Messaging-Dienst Telegram mit.
Polen hat Flugzeuge zur Sicherung des polnischen Luftraums aktiviert. Wie das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte auf X mitteilte, hat Russland in der Nacht Luftangriffe auf die Westukraine nahe der Grenze zu Polen gestartet. „Um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, sind polnische und verbündete Flugzeuge intensiv in unserem Luftraum im Einsatz, während bodengestützte Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme höchste Einsatzbereitschaft erreicht haben“, hieß es weiter.
Um 2.40 Uhr wurde für die gesamte Ukraine Luftangriffsalarm ausgelöst, nachdem die ukrainische Luftwaffe vor russischen Raketen- und Drohnenangriffen gewarnt hatte.
Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge erwartet Russland eine Fortsetzung der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. Dabei müssten allerdings neue Systeme von Sicherheitsgarantien geschaffen werden, sagte Lawrow in einer Stellungnahme, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete. Laut Lawrow sollten für einen dauerhaften Frieden „neue territoriale Realitäten“ anerkannt und international rechtlich formalisiert werden, berichtete die Agentur weiter.
US-Präsident Donald Trump hat sich „sehr enttäuscht“ darüber gezeigt, dass Kremlchef Wladimir Putin nach dem Alaska-Gipfel mit Trump keine Anstalten für einen Friedensschluss mit der Ukraine unternimmt. In einem Radiointerview vom Dienstag sagte Trump: „Ich bin sehr enttäuscht über Präsident Putin, das muss ich sagen“. Er fügte hinzu: „Wir hatten eine großartige Beziehung, ich bin sehr enttäuscht.“
Trump beklagte gegenüber Radiomoderator Scott Jennings weiter, dass „Tausende Menschen sterben, das ist ein Krieg, der keinen Sinn hat.“ Die USA würden etwas tun, um den Menschen zu helfen, zu leben, sagte Trump weiter. Details, wie den Menschen in der Ukraine geholfen werden soll, nannte er nicht.
Russland zieht nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj an bestimmten Frontabschnitten neue Truppen zusammen und fliegt weiterhin Angriffe auf ukrainische Ziele. Kreml-Chef Wladimir Putin wolle sich nicht zu einem Frieden zwingen lassen, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Die Ukraine werde darauf reagieren. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
Die Entsendung deutscher Truppen in die Ukraine vor einem möglichen Waffenstillstand hat Bundeskanzler Friedrich Merz ausgeschlossen. „Bis zu diesem Zeitpunkt wird es sicherlich keine Truppenentsendungen in die Ukraine geben, und selbst danach stelle ich es für die Bundesrepublik Deutschland unter erhebliche Vorbehalte“, sagte Merz am Dienstag in einem Interview mit dem Sender Sat.1.
Eine spätere Entsendung der Bundeswehr zur Sicherung eines Waffenstillstands in der Ukraine sei „Zukunftsmusik“, sagte der Kanzler. Auf die Frage, ob es im Kreis der Ukraine-Unterstützer bereits konkrete Pläne zur Entsendung von Soldatinnen und Soldaten gebe, sagte der Merz, „dass es diese konkreten Pläne jedenfalls in Deutschland nicht gibt“. Er fügte hinzu: „Alles weitere kann erst beantwortet werden, wenn wir wenigstens erst einmal einen Waffenstillstand haben.“
Bundeskanzler Friedrich Merz hat betont, dass die militärische Unterstützung der Ukraine Sache der Mitgliedstaaten in der sogenannten Koalition der Willigen und nicht der EU-Kommission sei. „Die Europäische Union ist dafür nicht zuständig“, sagte der CDU-Vorsitzende in einem Interview für die Sat.1-Sendung „:newstime“.
Damit reagierte er auf Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), die laut „Financial Times“ von präzisen Plänen für die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nach einem Waffenstillstand gesprochen hatte. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte sie bereits am Montag scharf dafür kritisiert.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit scharfen Worten für sein Vorgehen im Ukraine-Krieg kritisiert. „Er ist ein Kriegsverbrecher. Er ist vielleicht der schwerste Kriegsverbrecher unserer Zeit, den wir zurzeit im großen Maßstab sehen“, sagte der CDU-Chef im Newstime-Interview von Sat.1. „Und wir müssen uns einfach darüber im Klaren sein, wie man mit Kriegsverbrechern umgeht. Da ist Nachgiebigkeit fehl am Platz.“
Im Fall des ermordeten ukrainischen Ex-Parlamentschefs Andrij Parubij hat ein Festgenommener die Tat gestanden. „Ja, ich gebe zu, dass ich ihn ermordet habe und ich will, dass man mich so schnell wie möglich verurteilt und gegen einen Kriegsgefangenen (in Russland) austauscht, damit ich die Leiche meines toten Sohnes suchen kann“, sagte der Mann örtlichen Journalisten bei der Gerichtsverhandlung in Lwiw (Lemberg). „Das ist meine persönliche Rache an der ukrainischen Staatsmacht“, sagte der 52-Jährige zu seinem Motiv. Parubij sei dabei als Opfer ausgewählt worden, da er in der Nähe des Tatverdächtigen gelebt habe.
Kontakte zu russischen Geheimdiensten verneinte er. Tags zuvor hatten Polizei und Geheimdienst SBU noch von einer „russischen Spur“ gesprochen. Der Sohn des mutmaßlichen Mörders war Medienberichten zufolge 2023 bei Kämpfen mit russischen Einheiten in der Nähe der inzwischen besetzten ostukrainischen Stadt Bachmut verschollen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich für Genf als Verhandlungsort einer Ukraine-Friedenskonferenz ausgesprochen. Er werde die Stadt im Südwesten der Schweiz beim kommenden Treffen der sogenannten „Koalition der Willigen“ aus europäischen Verbündeten Kiews „erneut vorschlagen“, sagte Merz am Dienstag nach einem Treffen mit der schweizerischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in Berlin. Zuvor hatte bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für Genf plädiert.
Keller-Sutter sagte ihrerseits, die Schweiz sei bereit.
Die Präsidenten Russlands und Chinas haben bei einem Treffen in Peking ihre bilaterale Zusammenarbeit ausgebaut. Die Beziehungen könnten noch ausgebaut werden, sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Dienstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft. Putin sagte laut dem Kreml, die bilateralen Beziehungen seien auf „beispiellos hohem Niveau“.