Von diesem Samstag an sind auch die Türme der weltberühmten Kathedrale Notre-Dame in Paris wieder für Besucher offen. Mehr als sechs Jahre nach der Brandkatastrophe vom Frühjahr 2019 präsentiert sich die Westfassade mit den ikonischen Wasserspeiern in strahlendem Weiß. Die Kathedrale selbst ist seit Dezember wieder geöffnet und zieht seither erneut Hunderttausende Touristen an.
Mehr als 400 Stufen müsen die Besucher für den Rundblick über die anderen Wahrzeichen von Paris aus 70 Metern Höhe hinaufsteigen. Neu beim Aufstieg ist eine 20 Meter hohe hölzerne Wendeltreppe im Südturm. Das Geläut mit den bis zu 13 Tonnen schweren Glocken hatte den Brand ebenfalls überstanden.
Die Türme aus dem 13. Jahrhundert spielten bei der Katastrophe von 2019 eine besondere Rolle, wie etwa in dem Doku-Drama „Notre-Dame in Flammen“ („Notre-Dame Brûle“) von Jean-Jacques Annaud ausgeführt wurde: Einerseits kletterten die Flammen über Stunden in Richtung Nordturm; es wurde gar ein Einsturz befürchtet. Am Ende war es aber vermutlich gar die Statik der massiven Türme, die das Gesamtwerk hielten.
Inbegriff von Frankreichs Kathedralen
Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen der Stadt. Vielen gilt sie als Inbegriff der Kathedralen Frankreichs. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Île de la Cité im historischen Stadtzentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 jährlich von rund zwölf bis 14 Millionen Menschen besucht.
Im Zuge von Renovierungsarbeiten brach am 15. April 2019 auf dem Dach von Notre-Dame ein Großfeuer aus, das Dächer und Dachstuhl, Teile der Gewölbe sowie den Vierungsturm zerstörte. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte damals angekündigt, die Kirche binnen fünf Jahren wiederaufzubauen. Hunderte Millionen Euro Spenden aus Frankreich und aller Welt gingen ein. Im Dezember 2024 fand die feierliche Wiedereröffnung statt.