Anschläge vom 13. November 2015 Paris gedenkt der Opfer des Terrors
Stand: 13.11.2025 21:28 Uhr
Vor zehn Jahren hatten islamistische Terroristen in Paris 130 Menschen ermordet, Hunderte wurden verletzt. Zum Jahrestag der Anschläge mahnte Präsident Macron zur Wachsamkeit und warnte vor einem Erstarken des Dschihadismus.
Mit Schweigeminuten, Glockenläuten und Kranzniederlegungen hat Frankreich der Opfer der islamistischen Terrorserie im Großraum Paris von vor zehn Jahren gedacht.
An allen Anschlagsorten gab es Gedenkveranstaltungen. Bei den Anschlägen am 13. November 2015 waren 130 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Überlebende nahmen sich später das Leben. Mehr als 400 weitere waren bei den Angriffen der Extremisten an mehreren Orten verletzt worden.
Selbstmordattentäter hatten sich vor dem Stade de France in die Luft gesprengt, ihre Komplizen schossen auf Besucher von Lokalen und verübten ein Massaker in der Konzerthalle Bataclan. Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte Frankreich kein solches Blutvergießen erlebt.
Paris erstrahlt in Nationalfarben
Bei Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der Eiffelturm in den Nationalfarben. In Notre-Dame und anderen Kirchen erklangen am Abend Glocken. Am Place de la République versammelten sich Menschen mit Kerzen, Blumen und handgeschriebenen Botschaften am Fuß der Statue der Marianne, wie es viele auch 2015 getan hatten.
Bereits am Vortag waren der Eiffelturm und weitere Monumente der Stadt als Zeichen der Erinnerung in den französischen Nationalfarben angeleuchtet worden.
Eiffelturm und weitere Monumente der Stadt wurden als Zeichen der Erinnerung in den französischen Nationalfarben angeleuchtet.
Macron eröffnet Garten zur Erinnerung an die Opfer
Im Rahmen des Gedenkens wurde auch ein neuer Garten in Erinnerung an die Opfer feierlich von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron eröffnet. Macron betonte Frankreichs anhaltendes Engagement für Wachsamkeit und versicherte, dass das Land alles tun werde, um eine Wiederholung der Gewalt zu verhindern.
Er warnte zudem, dass sich die Bedrohung durch den Dschihadismus weiterentwickelt habe und sich nun „in einer anderen Form“ manifestiere, die er als „heimtückisch und schwerer erkennbar“ bezeichnete. Macron hatte bereits zuvor an einer ersten Gedenkveranstaltung am Stade de France teilgenommen. „Der Schmerz bleibt“, schrieb er auf der Plattform X.
Wir hier bei der Einweihung des „Jardin du 13 novembre 2015“ gedenken die Pariser der Opfer der Terroranschläge von 2015.
Anschläge prägen Frankreich bis heute
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte die damaligen Anschläge später für sich reklamiert. Der wohl einzige Überlebende des Terrorkommandos wurde in einem Mammutverfahren zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch 19 weitere Beteiligte und Helfer wurden schuldig gesprochen.
Die Terrorserie hatte Frankreich zutiefst getroffen. Sie wurde als Angriff auf die persönliche Freiheit und die französische Lebensart gedeutet. Auch zehn Jahre später sind die Spuren der Anschläge klar sichtbar. Überlebende und Hinterbliebene leiden teils noch immer unter den traumatischen Erlebnissen. Die Präsenz von bewaffneten Sicherheitskräften und Kontrollen im öffentlichen Raum haben zugenommen, ebenso das Bewusstsein für das Anschlagsrisiko.
Fokussiert auf die Trauer und das Gedenken
„Der zehnte Jahrestag ist gekommen, und Emotionen und Anspannung sind für uns Überlebende überall“, sagte Arthur Dénouveaux, Präsident des Opferverbands Life for Paris. „Das schirmt uns irgendwie von der Welt ab, weil wir so auf die Trauer und auf das Gedenken an diejenigen fokussiert sind, die ihr Leben verloren haben.“
Der 39-jährige Dénouveaux, der damals ein Konzert im Bataclan besuchte, sagte der Nachrichtenagentur AP, „der schwierigste Teil ist der 14. November, wenn du irgendwie zur Normalität zurückkehren musst und die Trauer noch da ist, aber die Verbindung etwas distanzierter ist“.









