marktbericht
Wechsel in SDAX und MDAX U-Boot-Bauer TKMS steigt in den MDAX auf
Stand: 22.12.2025 13:47 Uhr
Alle drei Monate gibt die Deutsche Börse die Auf- und Absteiger der Börsenindizes bekannt. Mit TKMS legt die ehemalige U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp einen Blitz-Aufstieg in den MDAX hin. Wer muss den Platz dafür räumen?
Kurz vor Weihnachten gibt es noch einen Wechsel in den Aktienindizes an der Frankfurter Börse. In den MDAX der mittleren Werte steigt die ehemalige U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp auf: Thyssenkrupp Marine Systems, kurz TKMS. Erst im Oktober war die Sparte vom Mutterkonzern Thyssenkrupp abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht worden. Nun, zwei Monate später folgt schon der Aufstieg in den MDAX.
Ein weiterer Börsenaufsteiger ist Aumovio – ebenfalls eine Abspaltung und relativer Börsenneuling. Im September 2025 ging die Technologiesparte des Auto-Zulieferers Continental als eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen an den Start. Beiden Unternehmen scheinen Anleger einiges zuzutrauen, wie der rasante Aufstieg in die sogenannte zweite Börsenliga zeigt.
Hellofresh und Gerresheimer verlassen MDAX
Für die beiden Aufsteiger müssen allerdings zwei Unternehmen ihren Platz im MDAX räumen. Zum einen Kochboxhersteller Hellofresh, der seine große Zeit während der Corona-Pandemie hatte, als sich die Menschen ihr Essen nach Hause bestellen mussten. Auch der Verpackungsspezialist Gerresheimer rutscht ab in den SDAX. In dem Index der sogenannten „Small Caps“ befinden sich 70 börsennotierte Unternehmen mit einem vergleichsweise schmalen Börsenwert.
Neben den beiden MDAX-Absteigern sind seit heute auch vier Newcomer im SDAX: der Prothesenhersteller Ottobock, Biokraftstoff-Hersteller Verbio, PSI Software und Hörspielbox-Anbieter Tonies. Verlassen mussten den SDAX der Lasersystemhersteller LPKF, das Biodiagnostik-Unternehmen Stratec, Anlagebauer Thyssenkrupp Nucera, Pharma-Spezialist Formycon, die internationale Banken-Holding Procredit und der Personaldienstleister Amadeus Fire. Die Entscheidung zur Index-Veränderung wurde bereits Anfang Dezember bekanntgegeben. Demnach bleibt im DAX alles unverändert.
Börsenwert entscheidet über Indexwechsel
Alle drei Monate entscheidet der Indexbetreiber STOXX, der zur Deutschen Börse gehört, über die Zusammensetzung der Indizes. Ob ein Unternehmen aufgenommen wird oder einen Index verlassen soll, ist durch klare Regeln bestimmt. Entscheidendes Kriterium für Aufstieg und Abstieg in DAX, MDAX und SDAX ist die Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz, also der Börsenwert eines Unternehmens.
Die Aufnahme in die großen Börsenindizes bietet Unternehmen eine größere Sichtbarkeit, insbesondere werden sie dadurch von einem breiteren Investorenkreis wahrgenommen. Dies kann zu einer erhöhten Nachfrage nach ihren Aktien führen, was sich positiv auf deren Kursentwicklung auswirken könnte.
Fondsmanager und ETFs müssen reagieren
Für Fondsmanager bedeutet der Aufstieg eines Unternehmens beispielsweise in den DAX, dass sie ihre Portfolios entsprechend anpassen müssen, um die neuen Gewichtungen zu berücksichtigen. Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden, wie einige ETFs. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.









