Vereinte Nationen Venezuela-Eskalation ruft Sicherheitsrat auf den Plan
Stand: 23.12.2025 04:40 Uhr
Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA verschärfen sich weiter. US-Präsident Trump legte seinem Amtskollegen Maduro nun den Rücktritt nahe. Der UN-Sicherheitsrat tagt heute in einer Dringlichkeitssitzung.
Der UN-Sicherheitsrat kommt heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um über die Spannungen zwischen Venezuela und den USA zu beraten. Die Regierung in Caracas hatte die Sitzung mit Unterstützung Russlands und Chinas gefordert. Unterdessen wird auch die Rhetorik der US-Regierung gegenüber Venezuela immer deutlicher.
Bei einer Pressekonferenz legte US-Präsident Donald Trump dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro am Montag den Rücktritt nahe: „Es liegt ganz bei ihm, was er tun will. Ich denke, es wäre klug von ihm, das zu tun“, entgegnete Trump auf die Frage, ob die US-Regierung mit ihrem Druck auf Venezuela Maduro zum Rücktritt zwingen wolle.
Trump fügte an: „Wenn er etwas unternehmen will – wenn er sich hart zeigt, wird es das letzte Mal sein, dass er sich jemals hart zeigen kann.“
Auch Noem forderte Maduros Rücktritt
Kurz zuvor hatte bereits US-Heimatschutzministerin Kristi Noem Maduros Rücktritt gefordert. „Wir beschränken uns nicht darauf, diese Schiffe abzufangen, sondern senden auch die Botschaft an die Welt, dass die illegalen Aktivitäten von Maduro nicht tolerierbar sind und er gehen muss“, sagte Noem dem Fernsehsender Fox News.
Die Schiffe, von denen Noem sprach, sind zwei Öltanker, die die USA zuletzt vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt hatten. Ein dritter Frachter wird Berichten zufolge derzeit von der US-Küstenwache verfolgt.
Trump: „Wir behalten auch die Schiffe“
Die beschlagnahmten Öltanker werden laut Trump im Besitz der Vereinigten Staaten bleiben. Über das Öl sagte der Republikaner am Montag mit Bezug auf den ersten unter Kontrolle gebrachten Öltanker vom 10. Dezember: „Wir werden es behalten.“ Vielleicht werde man es für strategische Reserven nutzen. Trump ergänzte: „Wir behalten auch die Schiffe.“
Die Regierung des südamerikanischen Landes verurteilte die Festsetzung scharf. Die venezolanischen Rohölexporte sind seitdem stark zurückgegangen. Beladene Schiffe verbleiben in venezolanischen Gewässern, anstatt eine Beschlagnahmung zu riskieren.
Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren ausländische Firmen, auch aus den USA. Es folgte ein Streit über Entschädigungen.
Trumps Druckkampagne gegen Maduro
Trumps Drohkampagne gegen Maduro umfasst eine verstärkte Militärpräsenz in der Region. Vor den Einsätzen gegen die Öltanker hatte das US-Militär in den vergangenen Wochen zunächst immer wieder Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik angegriffen, weil diese Drogen Richtung USA geschmuggelt haben sollen. Dutzende Menschen starben bei den Angriffen.
Konkrete Beweise zur Rechtfertigung dieser Einsätze hat das US-Militär bislang nicht vorgelegt. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt die US-Regierung mit den Angriffen gegen das Völkerrecht.
Auch die venezolanische Regierung beruft sich in ihrem Antrag zur Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats auf Verstöße gegen das Völkerrecht von Seiten der USA. Venezuelas Außenminister Yván Gil spricht von „Angriffen auf Schiffe, außergerichtlichen Hinrichtungen und illegaler Piraterie“. Veto-Macht Russland sicherte der venezolanischen Regierung uneingeschränkte Unterstützung zu.








