Treffen in Miami Rubio dämpft Erwartungen an Ukraine-Gespräche
Stand: 20.12.2025 05:22 Uhr
Die Gespräche über eine Friedenslösung in der Ukraine gehen in die nächste Runde – diesmal in Miami. Der Ausgang ist weiter offen. US-Außenminister Rubio spricht von einem langen Weg, der vor den Verhandlern liege.
US-Außenminister Marco Rubio hat sich vor neuen Verhandlungen in Miami über einen möglichen Frieden in der von Russland angegriffenen Ukraine verhalten geäußert. „Ich denke, wir haben Fortschritte gemacht, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, und natürlich kommt das Schwierigste immer am Schluss“, sagte Rubio bei einer Pressekonferenz in Washington.
Er selbst werde am Samstag bei den Gesprächen in Florida vermutlich teilweise dabei sein, sagte Rubio. An diesem Wochenende treffen sich in Miami Vertreter der US-Regierung, des Kremls und der Ukraine zu getrennten Gesprächen über ein Ende des Krieges.
Nach den Gesprächen zwischen führenden europäischen Staaten, den USA und der Ukraine in Berlin am vergangenen Sonntag und Montag wollen die amerikanischen Unterhändler die Ergebnisse nun mit Vertretern Russlands in Miami im US-Bundesstaat Florida rückkoppeln.
Gespräche auch mit deutscher Beteiligung
Vor Tagen kündigte ein hochrangiger US-Beamter an, dass man sich in Arbeitsgruppen treffen wolle. Militärvertreter sollen demnach auch dabei sein. Die USA sehen sich als Vermittler in dem Konflikt. Auch ukrainische und europäische Regierungsvertreter werden in Florida erwartet, darunter der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz, Günter Sautter. Er machte sich bereits am Freitag auf den Weg, um dort „informelle Gespräche mit der US-Regierung“ zu führen, meldet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Regierungskreise.
Medienberichten zufolge ist ein Treffen mit dem Ukraine-Sonderbeauftragten von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, geplant, an dem auch Vertreter von Großbritannien und Frankreich teilnehmen sollen. Gespräche der deutschen und russischen Seite sind nicht vorgesehen.
Die russische Delegation soll den Berichten zufolge von Präsident Wladimir Putins Berater Kirill Dmitrijew angeführt werden. Er soll mit Witkoff über die Ergebnisse der zweitägigen Gespräche in Berlin sprechen. Über die wurde bisher zwar nicht im Detail berichtet. Es ging aber um zwei zentrale Punkte: Sicherheitsgarantien und Gebietsfragen.
Fortschritte bei den Sicherheitsgarantien
Bei den geplanten Sicherheitsgarantien für den Fall eines Waffenstillstands gab es nach Angaben von allen Seiten Fortschritte. „Was die USA hier in Berlin an rechtlichen und an materiellen Garantien auf den Tisch gelegt haben, ist wirklich beachtlich“, sagte etwa Kanzler Merz. Gemeint ist nach seinen Angaben vor allem die Bereitschaft der USA, der Ukraine Garantien in der Nähe von Artikel 5 des NATO-Vertrags zu geben. Danach wird ein Angriff auf einen Staat wie ein Angriff auf alle behandelt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj scheint sich seinerseits damit abgefunden zu haben, dass ein NATO-Beitritt derzeit unrealistisch ist. Die USA seien da konsequent, sagt er. Das in der ukrainischen Verfassung festgehaltene Ziel eines NATO-Beitritts will er allerdings nicht aufgeben. Das machte er am Donnerstag bei seinem Besuch in Brüssel klar. Als vorläufige Alternative brachte Selenskyj zudem einen schnellen EU-Beitritt ins Spiel.
In der Gebietsfrage keine Bewegung
Die schwierigste Frage bis ganz zum Schluss dürfte die Gebietsfrage bleiben. Zu Russlands Kernforderungen für einen Waffenstillstand gehört, dass die Ukraine im östlichen Gebiet Donezk auch jene für die Verteidigung des Landes strategisch wichtigen Städte aufgibt, die Russland bisher nicht erobern konnte. Selenskyj lehnt solche Geschenke an Russland ab und verweist auf die Verfassung des Landes, die Gebietsabtretungen grundsätzlich nicht zulässt.
Merz sagte aber, dass Selenskyj bereit sei, das Gebiet jenseits der bestehenden Frontlinie in der Ukraine als „russisch besetztes Territorium“ anzuerkennen. Zudem sprach er von einer „entmilitarisierten Zone“ zwischen den beiden Kriegsparteien, also einer Art Pufferzone.









