Gasspeicherumlage fällt weg Für Gaskunden soll es billiger werden
Stand: 06.11.2025 18:24 Uhr
Seit Deutschland kein billiges Gas mehr aus Russland kauft, sind die Preise dramatisch gestiegen. Der Bundestag hat nun eine Gesetzesänderung beschlossen, wodurch die Kosten auch für die Verbraucher und Unternehmen sinken sollen.
Der Bundestag hat die Gaskundinnen und -kunden in Deutschland von der Gasspeicherumlage befreit. Mit der vom Parlament beschlossenen Gesetzesänderung übernimmt der Bund bis zum Jahresende die Kosten von derzeit rund 3,4 Milliarden Euro pro Jahr. Zuletzt betrug die Umlage 0,289 Cent pro Kilowattstunde, womit ein Vierpersonenhaushalt je nach Verbrauch jährlich um rund 30 bis 60 Euro entlastet wird. Ab 2026 soll die Umlage dann nicht mehr erhoben werden.
Grüne und AfD lehnen Reform ab
Die Änderung wurde mit den Stimmen der Koalitionspartner von CDU, CSU und SPD beschlossen. Grüne und AfD lehnten die Reform ab, die Linkspartei enthielt sich bei der Abstimmung. Die Grünen kritisierten, das Geld solle lieber für Klimaschutzinvestitionen wie Wärmepumpen und Dämmung genutzt werden. Fossiles Gas sei nicht klimafreundlich und Deutschland müsse sich davon befreien.
Auch die Linkspartei beklagte, es gehe nicht um Zukunftsinvestitionen – stattdessen müsse die Stromsteuer für alle gesenkt und ein Klimageld ausgezahlt werden.
Kosten für Befüllung der Gasspeicher
Konkret geht es um die Kosten für die staatlich angeordnete Befüllung der Gasspeicher: Die Gasspeicherumlage war nach Russlands Angriff auf die Ukraine eingeführt worden, um zur Deckung der Kosten für den Ersatz von russischem Gas beizutragen. Sie machte laut Gesetzentwurf bislang bei Privatkundinnen und Privatkunden rund 2,4 Prozent des Gaspreises aus. Bei Großkunden aus der Industrie waren es rund fünf Prozent.
Die Bundesregierung will die Summe nun aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bezahlen, einem Sondertopf des Bundes.
Sinkende Preise nicht garantiert
„Stadtwerke und kommunale Versorger werden den Wegfall der Gasspeicherumlage 1:1 an die Kunden weitergeben“, versprach der Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing. Die Gasspeicherumlage sei allerdings nur eine von mehreren Komponenten, aus denen sich der Gaspreis zusammensetze, betonte der VKU.
Weil einige der Preiskomponenten schwankten, führe der Wegfall der Umlage für Endkundinnen und Endkunden nicht zwingend zu sinkenden Endpreisen.










