Feiertagstraditionen Die Spitzenpolitik feiert Weihnachten – aber wie?
Stand: 24.12.2025 11:53 Uhr
Lichterketten oder Kerzen? Gans oder Kartoffelsalat? Wie feiern deutsche Spitzenpolitiker Weihnachten? Einige haben es verraten.
Nach einem turbulenten Jahr kehrt so langsam Ruhe ein ins Regierungsviertel. Gut, der Bundespräsident hat noch mal ein bisschen Arbeit. In seiner Weihnachtsansprache wünscht er auch in diesem Jahr wieder allen frohe und gesegnete Weihnachten.
Die Daumen sind fest gedrückt, dass der Weihnachtswunsch des müden Vizekanzlers Lars Klingbeil in Erfüllung geht. „Dann wünsche ich den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes auch, dass sie über Weihnachten mal ein paar Tage nichts von dieser Regierung hören und alle zu Hause Weihnachten mit den Familien genießen können.“
Ostfriesland und Krippenspiel
Zu Hause bedeutet für Unionsfraktionschef Jens Spahn das Münsterland. Dort feiert er zunächst Weihnachten mit seinem Mann und der Familie, bevor es so richtig stürmisch wird. „Dann fahren wir in aller Regel, also er und ich, noch wohin. In diesem Jahr auf eine ostfriesische Insel.“ Zum Glück kennt sich Jens Spahn ja bestens mit Gegenwind aus.
Ob es in Bayern wohl ruhiger wird? Da verbringt Forschungsministerin Doro Bär die Feiertage – mit der Großfamilie. „Und dann ist es natürlich ganz wichtig, in den Gottesdienst zu gehen. Wir gehen immer noch in die Kindermette, auch mit Krippenspiel und das liebe ich sehr.“
Und vermutlich freut sich nicht nur Bär auf „viel schlafen, viel essen und viel lesen“. Sie hofft, „dass meine Familie den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hat und ich ganz viele Bücher unterm Christbaum liegen habe“.
Sofa, Raclette und Kartoffelsalat
Im Haus von Umweltminister Carsten Schneider liegt an Weihnachten etwas ganz anderes – er selbst. „Ganz entspannt auf der Couch liegen, ab und zu mal ins Theater und ins Kino gehen und ansonsten, nach der stressigen Zeit, die wir alle hatten – meine große Tochter ist jetzt zum Studieren gegangen -, sind wir, glaube ich, alle froh, wenn wir mal zwei, drei Tage in Ruhe zusammen sind und in den Tag dösen können.“
Ob Familienministerin Karin Prien an Weihnachten daheim auch gerne mal in den Tag döst, ist nicht überliefert. Klar ist aber, dass sie sehr gerne kocht, im Internet sogar mit eigenem Hashtag #Prienkocht – und an Weihnachten fast alle Klassiker. Vor Weihnachten gibt’s immer traditionell Raclette, dann folgt erstmal eine kleine Käseverdauungspause an Heiligabend, da gibt’s Suppe, „und dann wird am ersten Weihnachtstag richtig gekocht, und zwar Geflügel, Ente sehr gerne oder auch Wild. Und dann gibt’s am zweiten Weihnachtstag traditionell immer Fisch.“
Fisch, Ente, Raclette – mindestens ein Klassiker fehlt aber noch. Und der wird in einem kleinen Dorf in Sachsen Anhalt gegessen, von Heidi Reichinnek: „Ich find‘ den Weg zurück nach Hause, damit ich mit meinen Eltern unterm Weihnachtsbaum Kartoffelsalat essen kann.“
Wann gibt es die Geschenke?
Der Gesundheitsministerin sind zumindest an Heiligabend die Cholesterinwerte ziemlich egal. Die Aufgaben im Hause Warken sind hingegen klar verteilt. „Bei uns gibt’s immer Spätzle an Weihnachten, die ich selber mach‘ und mein Mann macht die Weihnachtsgans, da trau ich mich nicht ran.“
Ganz egal, was auf den Tisch kommt, die Frage ist doch: Erst essen oder erst Bescherung? Wie macht man das als Mutter von drei Söhnen, Frau Warken? „Teils, teils, erst ein Teil Geschenke, dann wird gegessen und dann den Rest.“
Das ist sicher entspannter für alle. Apropos Entspannung, ob Sie im Hause Schneider die Sofa-Momente wohl wenigstens fürs Kochen unterbrechen? „Ich glaub, keiner hat Bock, dieses Jahr was zu zu essen zu machen, ich glaub wir gehen irgendwo hin.“
Familie Schneider also verlässt das Haus, Familie Warken lässt lieber eine ganz besondere Besucherin herein: „Das Christkind bringt den Tannenbaum, vorher darf keiner in den Raum.“
Der Kanzler feiert wie der Nicht-Kanzler
Der Tannenbaum steht bei CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann meist schon am 3. Advent und wird gemeinsam von der Familie geschmückt. „Und da gibt es Weihnachtsschmuck, den meine Mutter schon über die Jahrzehnte gesammelt hat, handgemacht, Holzfiguren und dergleichen, und die bewahren wir uns über die Jahre und auch über die Generationen.“
Tannenbaum-Check, Christkind-Check, Weihnachtsessen-Check, fehlt noch was? Ach ja, der Kanzler. Wie wird wohl im Sauerland gefeiert, Herr Regierungssprecher? „Ich vermute, das wird nicht sich stark unterscheiden von den letzten Weihnachtsfesten als Nicht-Kanzler. Das heißt, der Bundeskanzler wird Weihnachten mit der Familie verbringen.“
