Wenn man durch die norwegische Hauptstadt Oslo spaziert, wirkt die Zukunft des Verkehrs schon alltäglich: Elektroautos surren fast lautlos durch die Straßen, am Hafen legen Fähren mit E-Antrieb ab, Dieselgeruch liegt kaum noch in der Luft. Das Bild passt zum Selbstverständnis des Landes: modern, sauber, ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Doch hinter den Kulissen fließen fossile Milliarden: Öl und Gas machen 60 Prozent der Exporte aus, ein Staatsfonds von über zwei Billionen Euro speist sich aus diesen Gewinnen. Das Land lebt klimafreundlich und verdient gleichzeitig an der Klimakrise. Wie passt das zusammen?
Inhalt
Norwegen als Vorreiter im Klimaschutz
Norwegen gilt oft als grüner Vorzeigestaat. Schon heute stammen rund 90 Prozent des Stroms aus Wasserkraft, in zwei Dritteln der Haushalte sind Wärmepumpen installiert, und in den Städten dominieren Elektroautos. Und die norwegische Regierung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, bis 2050 will man klimaneutral sein.
Die Regierung treibt den Ausbau erneuerbarer Energien voran. Premierminister Jonas Gahr Støre kündigte 2022 an, in den kommenden fünf Jahren Flächen für eine Offshore-Windkapazität von 30 Gigawatt bereitzustellen – das entspricht fast der gesamten aktuellen Stromproduktion des Landes. Damit soll das Know-how aus der Öl- und Gasindustrie in die Energiewende übertragen werden, so der norwegische Energieminister Terje Aaslan von der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet.
Der Wohlstand aus Öl und Gas
Seit über fünfzig Jahren lebt Norwegen vom Geschäft mit Öl und Gas. Im Oktober 1969 wurden nur wenige Kilometer von der norwegischen Stadt Stavanger die ersten Erdölfunde in der Nordsee gemacht. Noch heute sitzen in Stavanger die großen Öl-Konzerne, zum Beispiel der staatliche Riese Equinor, der die gigantischen Vorkommen verwaltet.
Norwegen deckt inzwischen rund 30 Prozent des EU-Gasbedarfs. Deutschland bezieht fast die Hälfte seines Erdgases von dort. Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist Norwegen damit der wichtigste Gaslieferant.
2024 machten Öl und Gas rund 60 Prozent der norwegischen Gesamtexporte aus, ein Drittel aller Staatseinnahmen stammt direkt aus der Förderung. Es war ein Rekordjahr für den norwegischen Gasexport. Besonders sichtbar ist der fossile Reichtum im Staatsfonds: Mit knapp zwei Billionen Euro ist er der größte der Welt. Rund drei Prozent der erwarteten Renditen fließen jährlich in die Staatskasse und finanzieren zum Beispiel Schulen, Krankenhäuser oder Straßen. 2025 deckt der Fonds etwa ein Fünftel des gesamten Budgets.
„Demokratisches Öl“ statt Abhängigkeit?
Politik und Industrie betonen neben der Wirtschaft auch die geopolitische Bedeutung. Öl und Gas aus Norwegen seien sicherer als Importe aus Russland oder dem Nahen Osten. „Auch die Demokratien der Welt werden noch längere Zeit auf Öl und Gas angewiesen sein. Und wenn wir es nicht produzieren, dann verdienen andere daran. Dann machen wir uns weiterhin abhängig von Ländern, die nicht demokratisch sind“, sagte Sylvi Listhaug, Parteichefin der rechtspopulistischen Fremskrittspartiet.
Gleichzeitig hängen rund 200.000 Arbeitsplätze direkt an der Branche, hinzu kommen zahlreiche Zulieferer. Norwegische Wirtschaftsverbände warnen, ein Ausstieg der Öl- und Gasindustrie aus klimapolitischen Gründen würde den „wirtschaftlichen Zusammenbruch“ bedeuten. Norwegische Umweltaktivistinnen wie Gina Gylver, halten das für Panikmache: Norwegen habe viel Geld, ein hohes Bildungsniveau, eine Menge Innovationen. Studien würden zeigen, dass es Norwegen auch ohne Öl und Gas gut gehen würde.
Grünes Image und Greenwashing-Vorwürfe
Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet erklärte Anfang des Jahres, sein Land werde Öl und Gas so lange liefern, wie es Nachfrage gebe, allerdings mit sinkenden Emissionen. Knapp 800 Förderlizenzen hat die Regierung in den vergangenen zehn Jahren vergeben. In Zukunft solle das Land als eine Art erster grüner Petrostaat wahrgenommen werden. In Oslo hat sich für diesen Widerspruch längst ein Begriff etabliert – das „norwegische Paradox“.
Die fossile Industrie wirbt damit, ihre Förderung sei sauberer als anderswo. Bohrinseln sollen zunehmend mit Strom aus Windkraft betrieben werden, die Produktion damit um 50 Prozent weniger CO2 verursachen. Wer Öl und Gas aus Norwegen kaufe, so lautet die Botschaft, treffe eine klimafreundlichere Wahl als beim Import aus Saudi-Arabien oder den USA. Umweltaktivisten Gina Gylver hält diese Darstellung für irreführend. Bei Erdöl entstünden nur rund zwei Prozent der Emissionen während der Förderung, erklärt sie, die restlichen 98 Prozent bei der späteren Verbrennung. Ob das Öl aus Saudi-Arabien, den USA oder Norwegen komme, spiele dabei keine Rolle.
Tatsächlich zeigen Berechnungen des Forschungsinstituts Vista Analyse, dass allein durch norwegische Öl- und Gasexporte jedes Jahr mehr als 500 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen.
Umstrittene Investitionen
Auch auf internationaler Bühne bekommt Norwegen Gegenwind. Der UN-Generalsekretär António Guterres strich die Vertreter des Landes 2023 von der Rednerliste des Climate Ambition Summit.
Der norwegische Ölfonds investiert in Projekte, die Umweltschützer als problematisch einstufen, zum Beispiel in eine umstrittene Rohölpipeline in Ostafrika oder in große Kohlegesellschaften. Aktivisten werfen Norwegen deshalb auch Neokolonialismus vor.
Gleichzeitig gibt es auch Proteste im eigenen Land. Vor dem Parlament in Oslo tritt der 29-jährige Klimaaktivist Vebjørn Bjelland Berg im Sommer 2025 in einen Hungerstreik, um gegen die Erdgas- und Ölförderung Norwegens zu demonstrieren. Er wirft der Regierung vor, die Bevölkerung mit einer „riesigen Lüge“ zu beruhigen, dass die weitere Förderung von Öl und Gas mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sei.
Die fossile Zukunft – neue Förderlizenzen und ihre Folgen fürs Klima
Norwegens Zukunft sieht fossil aus. Erst im Sommer 2023 gab die Regierung grünes Licht für 19 neue Öl- und Gasprojekte. Klagen von Umweltschutzorganisationen gegen Bohrungen in der Arktis scheiterten vor Gericht. Und auch wenn Anfang 2025 Greenpeace und die Jugendorganisation Natur og Ungdom die Erschließung von drei Nordsee-Feldern stoppen konnten, die Richtung ist klar: Norwegen setzt weiter auf Öl und Gas.
Um den Widerspruch zwischen Klimaschutzversprechen und fossiler Expansion abzumildern, verweist die norwegische Öl- und Gasindustrie auf neue Technologien. Aus Erdgas soll sogenannter blauer Wasserstoff gewonnen werden, bei dem das entstehende CO2 durch „Carbon Capture and Storage“ (CCS) abgeschieden und unterirdisch gelagert wird. Auch CO2 aus der Industrie will Norwegen künftig einlagern, als mögliche neue Einnahmequelle. Doch selbst Vertreter der Öl- und Gasindustrie räumen ein, dass die Technik noch längst nicht marktreif ist.
Und eine aktuelle Nature-Studie zeigt: Für die Speicherung von CO2 gibt es weltweit nur begrenzt Platz. Statt nahezu unbegrenzter Kapazitäten lassen sich wohl nur etwa 1500 Gigatonnen sicher einlagern und selbst das birgt Risiken wie Lecks oder kleine Erdbeben. Experten meinen daher, dass CCS nicht überall eingesetzt werden sollte, sondern nur dort, wo Emissionen unvermeidbar sind.
Besonders umstritten sind Pläne zum Tiefseebergbau zwischen Spitzbergen und der Insel Jan Mayen, wo Bodenschätze wie Kobalt, Nickel oder Kupfer gefördert werden könnten – Metalle, die für die Energiewende unverzichtbar sind. Ursprünglich wollte Norwegen hier als erstes europäisches Land in großem Stil die Rohstoffe abbauen. Nach massiver Kritik von Umweltschützern wurde das Vorhaben Ende 2024 aber vorerst gestoppt.
Außerdem: Die fossilen Vorräte sind endlich. Fachleute erwarten, dass sich die Förderung bis 2050 halbieren wird, selbst wenn neue Felder erschlossen werden. Sylvi Listhaug, Parteichefin der rechtspopulistischen Fremskrittspartiet fordert, dass Norwegen das Land sein solle, das den „Hahn als Letztes zudreht“. Die Umweltschützerin Gina Gylver meint hingegen, dass ein geordneter Ausstieg klüger sei, bevor das Öl in 10 bis 15 Jahren zur Neige gehe und eine Wirtschaftskrise auslöse.
Elena Matera
Wenn man durch die norwegische Hauptstadt Oslo spaziert, wirkt die Zukunft des Verkehrs schon alltäglich: Elektroautos surren fast lautlos durch die Straßen, am Hafen legen Fähren mit E-Antrieb ab, Dieselgeruch liegt kaum noch in der Luft. Das Bild passt zum Selbstverständnis des Landes: modern, sauber, ein Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Doch hinter den Kulissen fließen fossile Milliarden: Öl und Gas machen 60 Prozent der Exporte aus, ein Staatsfonds von über zwei Billionen Euro speist sich aus diesen Gewinnen. Das Land lebt klimafreundlich und verdient gleichzeitig an der Klimakrise. Wie passt das zusammen?
Inhalt
Norwegen als Vorreiter im Klimaschutz
Norwegen gilt oft als grüner Vorzeigestaat. Schon heute stammen rund 90 Prozent des Stroms aus Wasserkraft, in zwei Dritteln der Haushalte sind Wärmepumpen installiert, und in den Städten dominieren Elektroautos. Und die norwegische Regierung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, bis 2050 will man klimaneutral sein.
Die Regierung treibt den Ausbau erneuerbarer Energien voran. Premierminister Jonas Gahr Støre kündigte 2022 an, in den kommenden fünf Jahren Flächen für eine Offshore-Windkapazität von 30 Gigawatt bereitzustellen – das entspricht fast der gesamten aktuellen Stromproduktion des Landes. Damit soll das Know-how aus der Öl- und Gasindustrie in die Energiewende übertragen werden, so der norwegische Energieminister Terje Aaslan von der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet.
Der Wohlstand aus Öl und Gas
Seit über fünfzig Jahren lebt Norwegen vom Geschäft mit Öl und Gas. Im Oktober 1969 wurden nur wenige Kilometer von der norwegischen Stadt Stavanger die ersten Erdölfunde in der Nordsee gemacht. Noch heute sitzen in Stavanger die großen Öl-Konzerne, zum Beispiel der staatliche Riese Equinor, der die gigantischen Vorkommen verwaltet.
Norwegen deckt inzwischen rund 30 Prozent des EU-Gasbedarfs. Deutschland bezieht fast die Hälfte seines Erdgases von dort. Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist Norwegen damit der wichtigste Gaslieferant.
2024 machten Öl und Gas rund 60 Prozent der norwegischen Gesamtexporte aus, ein Drittel aller Staatseinnahmen stammt direkt aus der Förderung. Es war ein Rekordjahr für den norwegischen Gasexport. Besonders sichtbar ist der fossile Reichtum im Staatsfonds: Mit knapp zwei Billionen Euro ist er der größte der Welt. Rund drei Prozent der erwarteten Renditen fließen jährlich in die Staatskasse und finanzieren zum Beispiel Schulen, Krankenhäuser oder Straßen. 2025 deckt der Fonds etwa ein Fünftel des gesamten Budgets.
„Demokratisches Öl“ statt Abhängigkeit?
Politik und Industrie betonen neben der Wirtschaft auch die geopolitische Bedeutung. Öl und Gas aus Norwegen seien sicherer als Importe aus Russland oder dem Nahen Osten. „Auch die Demokratien der Welt werden noch längere Zeit auf Öl und Gas angewiesen sein. Und wenn wir es nicht produzieren, dann verdienen andere daran. Dann machen wir uns weiterhin abhängig von Ländern, die nicht demokratisch sind“, sagte Sylvi Listhaug, Parteichefin der rechtspopulistischen Fremskrittspartiet.
Gleichzeitig hängen rund 200.000 Arbeitsplätze direkt an der Branche, hinzu kommen zahlreiche Zulieferer. Norwegische Wirtschaftsverbände warnen, ein Ausstieg der Öl- und Gasindustrie aus klimapolitischen Gründen würde den „wirtschaftlichen Zusammenbruch“ bedeuten. Norwegische Umweltaktivistinnen wie Gina Gylver, halten das für Panikmache: Norwegen habe viel Geld, ein hohes Bildungsniveau, eine Menge Innovationen. Studien würden zeigen, dass es Norwegen auch ohne Öl und Gas gut gehen würde.
Grünes Image und Greenwashing-Vorwürfe
Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet erklärte Anfang des Jahres, sein Land werde Öl und Gas so lange liefern, wie es Nachfrage gebe, allerdings mit sinkenden Emissionen. Knapp 800 Förderlizenzen hat die Regierung in den vergangenen zehn Jahren vergeben. In Zukunft solle das Land als eine Art erster grüner Petrostaat wahrgenommen werden. In Oslo hat sich für diesen Widerspruch längst ein Begriff etabliert – das „norwegische Paradox“.
Die fossile Industrie wirbt damit, ihre Förderung sei sauberer als anderswo. Bohrinseln sollen zunehmend mit Strom aus Windkraft betrieben werden, die Produktion damit um 50 Prozent weniger CO2 verursachen. Wer Öl und Gas aus Norwegen kaufe, so lautet die Botschaft, treffe eine klimafreundlichere Wahl als beim Import aus Saudi-Arabien oder den USA. Umweltaktivisten Gina Gylver hält diese Darstellung für irreführend. Bei Erdöl entstünden nur rund zwei Prozent der Emissionen während der Förderung, erklärt sie, die restlichen 98 Prozent bei der späteren Verbrennung. Ob das Öl aus Saudi-Arabien, den USA oder Norwegen komme, spiele dabei keine Rolle.
Tatsächlich zeigen Berechnungen des Forschungsinstituts Vista Analyse, dass allein durch norwegische Öl- und Gasexporte jedes Jahr mehr als 500 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen.
Umstrittene Investitionen
Auch auf internationaler Bühne bekommt Norwegen Gegenwind. Der UN-Generalsekretär António Guterres strich die Vertreter des Landes 2023 von der Rednerliste des Climate Ambition Summit.
Der norwegische Ölfonds investiert in Projekte, die Umweltschützer als problematisch einstufen, zum Beispiel in eine umstrittene Rohölpipeline in Ostafrika oder in große Kohlegesellschaften. Aktivisten werfen Norwegen deshalb auch Neokolonialismus vor.
Gleichzeitig gibt es auch Proteste im eigenen Land. Vor dem Parlament in Oslo tritt der 29-jährige Klimaaktivist Vebjørn Bjelland Berg im Sommer 2025 in einen Hungerstreik, um gegen die Erdgas- und Ölförderung Norwegens zu demonstrieren. Er wirft der Regierung vor, die Bevölkerung mit einer „riesigen Lüge“ zu beruhigen, dass die weitere Förderung von Öl und Gas mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar sei.
Die fossile Zukunft – neue Förderlizenzen und ihre Folgen fürs Klima
Norwegens Zukunft sieht fossil aus. Erst im Sommer 2023 gab die Regierung grünes Licht für 19 neue Öl- und Gasprojekte. Klagen von Umweltschutzorganisationen gegen Bohrungen in der Arktis scheiterten vor Gericht. Und auch wenn Anfang 2025 Greenpeace und die Jugendorganisation Natur og Ungdom die Erschließung von drei Nordsee-Feldern stoppen konnten, die Richtung ist klar: Norwegen setzt weiter auf Öl und Gas.
Um den Widerspruch zwischen Klimaschutzversprechen und fossiler Expansion abzumildern, verweist die norwegische Öl- und Gasindustrie auf neue Technologien. Aus Erdgas soll sogenannter blauer Wasserstoff gewonnen werden, bei dem das entstehende CO2 durch „Carbon Capture and Storage“ (CCS) abgeschieden und unterirdisch gelagert wird. Auch CO2 aus der Industrie will Norwegen künftig einlagern, als mögliche neue Einnahmequelle. Doch selbst Vertreter der Öl- und Gasindustrie räumen ein, dass die Technik noch längst nicht marktreif ist.
Und eine aktuelle Nature-Studie zeigt: Für die Speicherung von CO2 gibt es weltweit nur begrenzt Platz. Statt nahezu unbegrenzter Kapazitäten lassen sich wohl nur etwa 1500 Gigatonnen sicher einlagern und selbst das birgt Risiken wie Lecks oder kleine Erdbeben. Experten meinen daher, dass CCS nicht überall eingesetzt werden sollte, sondern nur dort, wo Emissionen unvermeidbar sind.
Besonders umstritten sind Pläne zum Tiefseebergbau zwischen Spitzbergen und der Insel Jan Mayen, wo Bodenschätze wie Kobalt, Nickel oder Kupfer gefördert werden könnten – Metalle, die für die Energiewende unverzichtbar sind. Ursprünglich wollte Norwegen hier als erstes europäisches Land in großem Stil die Rohstoffe abbauen. Nach massiver Kritik von Umweltschützern wurde das Vorhaben Ende 2024 aber vorerst gestoppt.
Außerdem: Die fossilen Vorräte sind endlich. Fachleute erwarten, dass sich die Förderung bis 2050 halbieren wird, selbst wenn neue Felder erschlossen werden. Sylvi Listhaug, Parteichefin der rechtspopulistischen Fremskrittspartiet fordert, dass Norwegen das Land sein solle, das den „Hahn als Letztes zudreht“. Die Umweltschützerin Gina Gylver meint hingegen, dass ein geordneter Ausstieg klüger sei, bevor das Öl in 10 bis 15 Jahren zur Neige gehe und eine Wirtschaftskrise auslöse.
Elena Matera