ÖPNV in NRW: Mehr Zentralismus für bessere S-Bahnen

ÖPNV in NRW Mehr Zentralismus für bessere S-Bahnen

Meinung | Düsseldorf · Die vorgeschlagene Reform im ÖPNV mag nun zwar für etwas Streit sorgen, klingt aber sinnvoll: Im Zeitalter der Digitalisierung ist doch klar, dass viele Dinge für ganz NRW zentral erledigt werden können.

 Eine zentralere Steuerung von Bahnen in NRW wäre sinnvoll

Eine zentralere Steuerung von Bahnen in NRW wäre sinnvoll

Foto: dpa/Federico Gambarini

Es klingt vernünftig, wenn das Land mehr Zentralismus bei der Steuerung des ÖPNV in NRW durchsetzen will. Natürlich ist die bisherige Praxis, dass der Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR), GoRheinland als Zusammenschluss von VRS und dem Aachener Verkehrsverbund sowie die Kollegen in Westfalen getrennt Zugstrecken in Auftrag geben, obwohl diese laufend durch ganz NRW fahren, unsinnig. Um bei der Bahn oder National Express mehr Qualität durchsetzen zu können, ist es klug, dass die neue Organisation mit dem Arbeitstitel SchieneNRW zügig die Arbeit aufnimmt, obwohl GoRheinland mauert.

Ebenso schlüssig wäre, wenn viele weitere Aufgaben zentralisiert werden. Mehr als 80 Prozent der ÖPNV-Fahrten werden von Nutzern des bundesweit gültigen Deutschlandtickets unternommen, das digitale Ticket Eezy gilt in ganz NRW und wird zunehmend angenommen, also macht es wenig Sinn, dauerhaft an regional verschiedenen Tarifsystemen inklusive teurer Fahrkartenautomaten festzuhalten. Ebenso ist klar, dass die Digitalisierung von Systemen und die Entwicklung besserer Apps besser für ganz NRW oder sogar für ganz Deutschland vorangetrieben werden sollte als von vielen kleinen Organisationen getrennt.

Man muss einräumen, dass die vorgeschlagene Organisationsform auch Schwächen hat. Einerseits macht das Land klare Vorgaben, andererseits soll SchieneNRW formal weiterhin Ableger der kommunalen Familie sein und von 21 kommunalen Vertretern kontrolliert werden. Eventuell wäre also eine Landesgesellschaft zur Steuerung des NRW-Schienenverkehrs sinnvoller. Auch die Doppelstruktur, dass Schiene.NRW vier Vorstände bekommt, während VRR, GoRheinland oder NWL ihre Führungsgremien behalten, erscheint fragwürdig. Eventuell sollte einfach angestrebt werden, dass der zentrale Vorstand in Personalunion die regionalen Gesellschaften steuert.

Related posts

ÖPNV in NRW Mehr Zentralismus für bessere S-Bahnen

Meinung | Düsseldorf · Die vorgeschlagene Reform im ÖPNV mag nun zwar für etwas Streit sorgen, klingt aber sinnvoll: Im Zeitalter der Digitalisierung ist doch klar, dass viele Dinge für ganz NRW zentral erledigt werden können.

 Eine zentralere Steuerung von Bahnen in NRW wäre sinnvoll

Eine zentralere Steuerung von Bahnen in NRW wäre sinnvoll

Foto: dpa/Federico Gambarini

Es klingt vernünftig, wenn das Land mehr Zentralismus bei der Steuerung des ÖPNV in NRW durchsetzen will. Natürlich ist die bisherige Praxis, dass der Verkehrsbund Rhein-Ruhr (VRR), GoRheinland als Zusammenschluss von VRS und dem Aachener Verkehrsverbund sowie die Kollegen in Westfalen getrennt Zugstrecken in Auftrag geben, obwohl diese laufend durch ganz NRW fahren, unsinnig. Um bei der Bahn oder National Express mehr Qualität durchsetzen zu können, ist es klug, dass die neue Organisation mit dem Arbeitstitel SchieneNRW zügig die Arbeit aufnimmt, obwohl GoRheinland mauert.

Ebenso schlüssig wäre, wenn viele weitere Aufgaben zentralisiert werden. Mehr als 80 Prozent der ÖPNV-Fahrten werden von Nutzern des bundesweit gültigen Deutschlandtickets unternommen, das digitale Ticket Eezy gilt in ganz NRW und wird zunehmend angenommen, also macht es wenig Sinn, dauerhaft an regional verschiedenen Tarifsystemen inklusive teurer Fahrkartenautomaten festzuhalten. Ebenso ist klar, dass die Digitalisierung von Systemen und die Entwicklung besserer Apps besser für ganz NRW oder sogar für ganz Deutschland vorangetrieben werden sollte als von vielen kleinen Organisationen getrennt.

Man muss einräumen, dass die vorgeschlagene Organisationsform auch Schwächen hat. Einerseits macht das Land klare Vorgaben, andererseits soll SchieneNRW formal weiterhin Ableger der kommunalen Familie sein und von 21 kommunalen Vertretern kontrolliert werden. Eventuell wäre also eine Landesgesellschaft zur Steuerung des NRW-Schienenverkehrs sinnvoller. Auch die Doppelstruktur, dass Schiene.NRW vier Vorstände bekommt, während VRR, GoRheinland oder NWL ihre Führungsgremien behalten, erscheint fragwürdig. Eventuell sollte einfach angestrebt werden, dass der zentrale Vorstand in Personalunion die regionalen Gesellschaften steuert.

Next Post

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

RECOMMENDED NEWS

BROWSE BY CATEGORIES

Welcome Back!

Login to your account below

Create New Account!

Fill the forms below to register

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.