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Politik – Kinder und Jugendliche kommen in Deutschland zu kurz

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9. September 2025
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Politik – Kinder und Jugendliche kommen in Deutschland zu kurz

Politik
Kinder und Jugendliche kommen in Deutschland zu kurz

Die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen werden in Deutschland von der Politik vernachlässigt. Langfristig kann das dazu führen, dass sich die jungen Menschen von der Demokratie abwenden. Was muss sich ändern?

09.09.2025

Schüler einer zweiten Klasse einer Grundschule sitzen während des Unterrichts in einem Kreis auf dem Boden des Klassenzimmers zusammen und melden sich.

Schulen und Kitas fehlt es an Personal. Die in Rente gehenden Babyboomer müssten sich hier engagieren, sagt Aladin El-Mafaalani. (picture alliance / dpa / Matthias Balk)

15,1 Millionen Kinder und Jugendliche leben in Deutschland. Sie stellen knapp 18 Prozent der Bevölkerung. Damit sind sie eine Minderheit – und zwar eine „Minderheit ohne Schutz“, wie der Soziologe Aladin El-Mafaalani sagt. Statt sich intensiver um sie zu kümmern, passiere genau das Gegenteil.

Obwohl Kinder die Zukunft der Gesellschaft sind, werden ihre Bedürfnisse auf vielen Ebenen vernachlässigt. Das zeigte sich besonders während der Corona-Pandemie. Doch diese war weder Auslöser für die strukturellen Probleme, noch wurden sie seitdem gelöst. El-Mafaalani mahnt dringend Reformen in Schule und Kita an – und sieht auch die neue Rentnergeneration in der Pflicht.

  • Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Deutschland?
  • Was müsste sich laut Experten ändern?
  • Welche Rolle spielen Kinder und Jugendliche in der Politik?

Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Deutschland?

Gesundheit: Immer mehr Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich nicht gut: Mehr als 20 Prozent der jungen Menschen leiden unter Ängsten und psychischer Belastung, sie fühlen sich einsam und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben Übergewicht, weil sie sich schlecht ernähren und zu wenig bewegen. Das kann sie langfristig krank machen.

Kinderschutz: Kinder und Jugendliche werden nicht ausreichend vor seelischer, körperlicher und sexueller Gewalt geschützt. In einer bundesweiten Befragung haben mehr als die Hälfte der befragten Jugendämter angegeben, dass sie das Gefühl hätten, Kinderschutz unter den derzeitigen Bedingungen nicht immer gut gewährleisten zu können.

Bildung: Marode Schulen, Lehrermangel und mittelmäßige bis schlechte Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien werfen ein schlechtes Licht auf die deutsche Bildungspolitik. Ab 2026 haben zwar alle Kinder ab der ersten Klasse ein Recht auf eine Ganztagsbetreuung. Aktuell besucht aber erst rund die Hälfte aller Grundschulkinder eine Offene Gantagsschule. Ein Problem beim Ausbau des Ganztags: Fachkräftemangel.

Die Schulen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Krippen und Kitas, die bundesweit immer wieder ihre Betreuungszeiten einschränken müssen – trotz Rechtsanspruch. Denn überall gibt es zu wenig Personal. Und die Situation wird sich vermutlich weiter verschärfen. Fachleute schätzen, dass bis 2030 zwischen 51.000 und 88.000 qualifizierte Betreuungskräfte in Schulen und Kitas fehlen könnten, so der Kinder- und Jugendhilfereport 2024.

Kinderarmut: Mehr als drei Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in Deutschland in Armut oder erleben soziale Ausgrenzung, so Save the Children. Demnach wächst jedes fünfte Kind in einem Haushalt auf, der sich den durchschnittlichen Lebensstandard nicht leisten kann. Armut wirkt sich bei Kindern und Jugendlichen auf die soziale Teilhabe aus, ihre mentale und körperliche Gesundheit und ihren schulischen Erfolg.

Was fordern Experten, um die Situation für Kinder zu verbessern?

Kinderrechtsaktivist Jeremias Thiel ist selbst in Armut aufgewachsen und wünscht sich, dass in die staatlichen Bildungseinrichtungen investiert wird. Alle Kinder sollen ihr Potential entfalten können. Sie sollen die Möglichkeit haben, an Klassenfahrten teilzunehmen, im Verein Sport zu treiben oder ein Instrument zu lernen. Tatsächlich hat ein Kind aus armen Verhältnissen in Deutschland weniger Chancen auf einen guten Schulabschluss als ein Kind aus wohlhabenderen Schichten.

Doch was tun, wenn nicht nur Geld, sondern vor allem Personal in Schulen und Kitas fehlt? Mehr Lehrkräfte und Erzieherinnen werde es nicht geben, sagt der Soziologe und Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani. Er ist Mitautor des Buches „Kinder – Minderheit ohne Schutz“ und betont, dass nun das Engagement der in Rente gehenden Babyboomer entscheidend sei.

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Die neue Rentnergeneration sei kognitiv und körperlich die fitteste, die je in den Ruhestand gegangen sei. „Wir gehen davon aus, dass wir ohne diese Generation, die jetzt anfängt in den Ruhestand zu gehen, gesellschaftlich sowieso insgesamt nicht die Infrastruktur und nicht das soziale Leben aufrechterhalten können“, so der Wissenschaftler der TU Dortmund. Er plädiert deshalb für Mentorenprogramme. Jede Kommune müsse dafür geeignete Koordinierungsstellen einrichten.

Schulen müssen Familien teils ersetzen

El-Mafaalani sieht darüber hinaus einen grundsätzlichen Reformbedarf in Schulen und Kitas. Denn die gesamte Bildungsinfrastruktur baue bisher darauf, dass sich die Eltern beteiligten. Das sei schon immer ungerecht gewesen. Doch mittlerweile lebten die meisten Kinder in Familien, die das aufgrund von Zuwanderung oder verfestigter Armutsverhältnisse nicht leisten könnten.

Deshalb müssten Bildungsinstitutionen einen Teil der Funktionen, die früher Familien übernahmen, ersetzen. Und damit auch familiärer werden. An Universitäten oder in Weiterbildungen werde darauf aber nicht vorbereitet.

Der Forscher weist auf einen weiteren beunruhigenden Befund hin: Armut wirkt demnach heute viel belastender auf Kinder und Jugendliche als früher, weil sie zunehmend in einem gesellschaftlichen Klima ohne Zukunftsoptimismus aufwachsen. Das wirke sich auf Motivation und Leistungsbereitschaft aus, warnt El-Mafaalani.

Auch die Bereitschaft, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen, ist dem Deutschen Kinderhilfswerk zufolge eng verknüpft mit den sozioökonomischen Verhältnissen, aus denen Kinder und Jugendliche stammen. Kinderarmut zu bekämpfen, stärkt demnach nicht nur Bildung und Teilhabe, sondern auch die Demokratie.

Welche Rolle spielen Kinder in der Politik?

Einerseits betonen alle Parteien, dass sie Deutschland kinder- und familienfreundlicher machen wollen, andererseits sind sie uneins in der Frage, ob die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden sollten. Damit müsste bei allen Entscheidungen das Kindeswohl vorrangig berücksichtigt werden, etwa von Behörden, aber auch von den Eltern. Und: Die Rechte der Kinder wären als Grundrechte besser durchsetzbar.

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD taucht dieser Aspekt nicht auf. Die Ampelregierung hatte das noch befürwortet. Allerdings scheiterte der Vorstoß für eine Stärkung der Kinderrechte bisher am Bundestag: Für eine Grundgesetzänderung bräuchte es eine Zweidrittel-Mehrheit.

Die Bundesregierung verspricht unter anderem, Kinderarmut zu bekämpfen und Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Das 2024 unter der Ampel beschlossene Startchancenprogramm wird von Bund und Ländern weitergeführt. Damit sollen über zehn Jahre 20 Milliarden Euro für rund 4.000 Schulen mit einem besonders hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder ausgegeben werden.

Weitere Versprechen: der Ausbau von Ganztagsbetreuung, Investitionen in den Ausbau von Kitas und Krippen, frühe Sprachförderung. Allerdings herrscht weiterhin Fachkräftemangel.

Kinder und Jugendliche wünschen sich dem „Kinderreport Deutschland 2024“ zufolge, dass ihre Interessen von der Politik stärker berücksichtigt werden und fordern mehr Mitbestimmung. Das könnte erreicht werden, indem das Wahlalter abgesenkt würde.

Auf kommunaler Ebene und bei Landtagswahlen dürfen 16-Jährige in einigen Bundesländern  schon wählen. Bei der letzten Europawahl durften 16-Jährige ebenfalls ihr Kreuz auf dem Wahlzettel machen. Bei der Bundestagswahl muss man jedoch mindestens 18 Jahre alt sein.

Der Soziologe Aladin El-Mafaalani kritisiert, dass Kinder und Jugendliche in den letzten Wahlkämpfen keine Rolle spielten. Es gebe nicht nur so wenige Kinder, sondern auch so wenige Eltern wie nie. Viele von ihnen seien nicht wahlberechtigt, etwa wegen fehlender Staatsangehörigkeit. Sie hätten demnach keine relevante Stimme. Dadurch falle ein wirksames „Frühwarnsystem“ in der Demokratie weg.


rey, bth

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Obwohl Kinder die Zukunft der Gesellschaft sind, werden ihre Bedürfnisse auf vielen Ebenen vernachlässigt. Das zeigte sich besonders während der Corona-Pandemie. Doch diese war weder Auslöser für die strukturellen Probleme, noch wurden sie seitdem gelöst. El-Mafaalani mahnt dringend Reformen in Schule und Kita an – und sieht auch die neue Rentnergeneration in der Pflicht.

  • Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Deutschland?
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Wie geht es Kindern und Jugendlichen in Deutschland?

Gesundheit: Immer mehr Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es gesundheitlich nicht gut: Mehr als 20 Prozent der jungen Menschen leiden unter Ängsten und psychischer Belastung, sie fühlen sich einsam und in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben Übergewicht, weil sie sich schlecht ernähren und zu wenig bewegen. Das kann sie langfristig krank machen.

Kinderschutz: Kinder und Jugendliche werden nicht ausreichend vor seelischer, körperlicher und sexueller Gewalt geschützt. In einer bundesweiten Befragung haben mehr als die Hälfte der befragten Jugendämter angegeben, dass sie das Gefühl hätten, Kinderschutz unter den derzeitigen Bedingungen nicht immer gut gewährleisten zu können.

Bildung: Marode Schulen, Lehrermangel und mittelmäßige bis schlechte Ergebnisse bei internationalen Vergleichsstudien werfen ein schlechtes Licht auf die deutsche Bildungspolitik. Ab 2026 haben zwar alle Kinder ab der ersten Klasse ein Recht auf eine Ganztagsbetreuung. Aktuell besucht aber erst rund die Hälfte aller Grundschulkinder eine Offene Gantagsschule. Ein Problem beim Ausbau des Ganztags: Fachkräftemangel.

Die Schulen stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Krippen und Kitas, die bundesweit immer wieder ihre Betreuungszeiten einschränken müssen – trotz Rechtsanspruch. Denn überall gibt es zu wenig Personal. Und die Situation wird sich vermutlich weiter verschärfen. Fachleute schätzen, dass bis 2030 zwischen 51.000 und 88.000 qualifizierte Betreuungskräfte in Schulen und Kitas fehlen könnten, so der Kinder- und Jugendhilfereport 2024.

Kinderarmut: Mehr als drei Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in Deutschland in Armut oder erleben soziale Ausgrenzung, so Save the Children. Demnach wächst jedes fünfte Kind in einem Haushalt auf, der sich den durchschnittlichen Lebensstandard nicht leisten kann. Armut wirkt sich bei Kindern und Jugendlichen auf die soziale Teilhabe aus, ihre mentale und körperliche Gesundheit und ihren schulischen Erfolg.

Was fordern Experten, um die Situation für Kinder zu verbessern?

Kinderrechtsaktivist Jeremias Thiel ist selbst in Armut aufgewachsen und wünscht sich, dass in die staatlichen Bildungseinrichtungen investiert wird. Alle Kinder sollen ihr Potential entfalten können. Sie sollen die Möglichkeit haben, an Klassenfahrten teilzunehmen, im Verein Sport zu treiben oder ein Instrument zu lernen. Tatsächlich hat ein Kind aus armen Verhältnissen in Deutschland weniger Chancen auf einen guten Schulabschluss als ein Kind aus wohlhabenderen Schichten.

Doch was tun, wenn nicht nur Geld, sondern vor allem Personal in Schulen und Kitas fehlt? Mehr Lehrkräfte und Erzieherinnen werde es nicht geben, sagt der Soziologe und Bildungsforscher Aladin El-Mafaalani. Er ist Mitautor des Buches „Kinder – Minderheit ohne Schutz“ und betont, dass nun das Engagement der in Rente gehenden Babyboomer entscheidend sei.

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Die neue Rentnergeneration sei kognitiv und körperlich die fitteste, die je in den Ruhestand gegangen sei. „Wir gehen davon aus, dass wir ohne diese Generation, die jetzt anfängt in den Ruhestand zu gehen, gesellschaftlich sowieso insgesamt nicht die Infrastruktur und nicht das soziale Leben aufrechterhalten können“, so der Wissenschaftler der TU Dortmund. Er plädiert deshalb für Mentorenprogramme. Jede Kommune müsse dafür geeignete Koordinierungsstellen einrichten.

Schulen müssen Familien teils ersetzen

El-Mafaalani sieht darüber hinaus einen grundsätzlichen Reformbedarf in Schulen und Kitas. Denn die gesamte Bildungsinfrastruktur baue bisher darauf, dass sich die Eltern beteiligten. Das sei schon immer ungerecht gewesen. Doch mittlerweile lebten die meisten Kinder in Familien, die das aufgrund von Zuwanderung oder verfestigter Armutsverhältnisse nicht leisten könnten.

Deshalb müssten Bildungsinstitutionen einen Teil der Funktionen, die früher Familien übernahmen, ersetzen. Und damit auch familiärer werden. An Universitäten oder in Weiterbildungen werde darauf aber nicht vorbereitet.

Der Forscher weist auf einen weiteren beunruhigenden Befund hin: Armut wirkt demnach heute viel belastender auf Kinder und Jugendliche als früher, weil sie zunehmend in einem gesellschaftlichen Klima ohne Zukunftsoptimismus aufwachsen. Das wirke sich auf Motivation und Leistungsbereitschaft aus, warnt El-Mafaalani.

Auch die Bereitschaft, sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen, ist dem Deutschen Kinderhilfswerk zufolge eng verknüpft mit den sozioökonomischen Verhältnissen, aus denen Kinder und Jugendliche stammen. Kinderarmut zu bekämpfen, stärkt demnach nicht nur Bildung und Teilhabe, sondern auch die Demokratie.

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Weitere Versprechen: der Ausbau von Ganztagsbetreuung, Investitionen in den Ausbau von Kitas und Krippen, frühe Sprachförderung. Allerdings herrscht weiterhin Fachkräftemangel.

Kinder und Jugendliche wünschen sich dem „Kinderreport Deutschland 2024“ zufolge, dass ihre Interessen von der Politik stärker berücksichtigt werden und fordern mehr Mitbestimmung. Das könnte erreicht werden, indem das Wahlalter abgesenkt würde.

Auf kommunaler Ebene und bei Landtagswahlen dürfen 16-Jährige in einigen Bundesländern  schon wählen. Bei der letzten Europawahl durften 16-Jährige ebenfalls ihr Kreuz auf dem Wahlzettel machen. Bei der Bundestagswahl muss man jedoch mindestens 18 Jahre alt sein.

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